TV

"Polizeiruf" im Schnellcheck Golden Crime

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Blohm (Johanna Wokalek) und Eden (Stephan Zinner) untersuchen den Mord an einem Pornodarsteller.

Blohm (Johanna Wokalek) und Eden (Stephan Zinner) untersuchen den Mord an einem Pornodarsteller.

(Foto: BR/PROVOBIS Gesellschaft für Fil)

In ihrem dritten Fall ermittelt Kommissarin Blohm in der Münchner Hardcore-Amateurporno-Szene. Dass es die hinter der Kamera eigentlich ziemlich gemütlich miteinander hat, ist nur eine der Überraschungen dieses "Polizeirufs".

Was passiert?

Mia Horschaleks (Emma Preisendanz) Weg ins Glück führt über ziemlich brutale Hardcore-Pornos. Die dreht sie mit ihrem neuen Freund Lucky (Florian Geißelmann) in dessen bis obenhin mit Tags vollgesprühtem Wohnwagen auf dem Gelände eines alten Verladebahnhofs. Kein guter Ort für die Tochter eines reichen Münchner Goldhändlers, auch wenn dessen Lieblingssong die Heroin-Ballade "Golden Brown" von den Stranglers ist? Findet anscheinend auch der Täter, der Lucky kurz darauf in seinem Wohnwagen ermordet.

Außen hui, innen pfui? Goldhändler Ralph Horschalek (Martin Rapold).

Außen hui, innen pfui? Goldhändler Ralph Horschalek (Martin Rapold).

Die Münchner Kommissare Blohm (Johanna Wokalek) und Eden (Stephan Zinner) merken bei ihren Ermittlungen schnell, dass der erste Schein in diesem speziellen Fall so gut wie immer täuscht: Während hinter der Hardcore-Kamera von Lucky Einverständnis und echte gegenseitige Gefühle großgeschrieben wurden, macht Mias aus dem Ei gepellter Vater mit Waffenhändlern schmutzige Geschäfte. Aber ist Ralph Horschalek (Martin Rapold) auch ein Mörder? Das versucht Blohm in einem alles andere als legalen Alleingang herauszufinden.

Worum geht's wirklich?

"Im Kern steht die Frage, wie man mit Situationen umgeht, in denen das Gesetz zwar klar, aber nicht immer gerecht erscheint", sagt Produzent Jens C. Susa über "Jenseits des Rechts". Denn während die Kriminaltechnikerin Franca Ambacher (Jule Gartzke) wegen einer DNA-Probe schon früh den vermeintlichen Täter überführen könnte, darf sie das von Gesetzes wegen nicht.

Wegzapp-Moment?

Gibt es da draußen noch jemanden, den recht explizite Sexszenen im Abendprogramm stören? Falls nicht, gibt es absolut keinen Grund, zur Fernbedienung zu greifen.

Wow-Faktor?

Die Unaufgeregtheit, mit der Johanna Wokalek ihre Ermittlerin spielt, ist wunderschön mitanzusehen: "Ich spüre, wie ich innerlich langsam ziemlich bockig werde", sagt Blohm, bevor sie in die Villa der Horschaleks einbricht und damit potenziellen beruflichen Selbstmord begeht.

Wie war's?

9 von 10 Punkten. "Jenseits des Rechts" ist herrlich fotografiert, verfügt über genau die richtige Mischung zwischen Tragik, Komik und spannender Mördersuche - und präsentiert seine hintersinnigen Botschaften zu unaufdringlich, dass man sie auch ignorieren kann, wenn man einfach nur einen guten Krimi sehen möchte.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen