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Der "Tatort" im Schnellcheck Im Wald, da sind die Mörder

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Der Fund einer Leiche führt Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer, l.) und Linda Selb (Luise Wolfram) in den Wald.

Der Fund einer Leiche führt Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer, l.) und Linda Selb (Luise Wolfram) in den Wald.

(Foto: Radio Bremen/Claudia Konerding)

Drei Frauen stapfen in den Wald, am Ende ist eine von ihnen tot. "Angst im Dunkeln" versucht sich an einer zeitlich verschachtelten Aufklärung und verirrt sich dabei selbst im Unterholz - das Bremer Duo Moormann und Selb in einem kolossal konturlosen Fall.

Was passiert?

Die Freundinnen Ayla Ömer (Pegah Ferydoni), Viola Klemm (Sophie Lutz) und Marlene Seifert (Inez Bjørg David) haben es sich in den Kopf gesetzt, ihren Kids Outdoor-Dampf unter dem Allerwertesten zu machen. Die Idee: Man setzt die Sprösslinge mitten im Wald aus, ohne Handy, ohne Karte, nur mit einem kleinen Rucksack, ein wenig Proviant und einer Wasserflasche. Sollen die Junioren doch mal sehen, wie es ist, wenn man sich wirklich durchschlagen muss. Doch ganz so krass sind die Moms dann doch nicht drauf, sie entscheiden sich vielmehr für einen Probelauf. Ein Abenteuer mit tödlichen Folgen - die drei verirren sich, eine von ihnen verlässt den Wald nur noch im Sarg.

Drei Mütter auf der Suche nach dem richtigen Weg.

Drei Mütter auf der Suche nach dem richtigen Weg.

(Foto: Radio Bremen/Claudia Konerding)

Die Bremer Ermittlerinnen Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer) und Linda Selb (Luise Wolfram) erinnert das Ganze zunächst mal an einen Fall aus der Vergangenheit. Jahre zuvor trieb der sogenannte "Handy-Mann" (Alexander Wüst) sein Unwesen. Der schlich nachts durch den Wald, knipste schlafende Camperinnen und stand schließlich im Verdacht, eine von ihnen ermordet zu haben. Hat der Mann jetzt noch einmal zugeschlagen? Zudem verbirgt sich hinter der heilen Fassade der Frauen und ihrer drei Ehemänner ein wahrer Tümpel an verletzten Gefühlen. Was haben Klaus Seifert (Henning Baum), Emre Ömer (Özgür Karadeniz) und Mirko Klemm (Matthias Lier) auf dem Kerbholz? Und warum fuchteln die Kids (Lucy Gartner, Joel Akgün, Carl Bagnar, Marie Becker) plötzlich mit einer Pistole herum?

Worum geht es wirklich?

Man müsste vielleicht anders formulieren: Worum hätte es gehen können? Autorin Kirsten Peters hat sich mit dem Wald als Schauplatz eine so reizvolle Szenerie ausgesucht, der abenteuerliche Ausflug der drei Großstadt-Mütter potenziell eine Konstellation für grandiosen Grusel. "Blairwitch Project" und "Tanz der Teufel", "A Forest" von The Cure und "Hänsel und Gretel", die wäldliche Fabelwelt ist voller Abenteuer. "Angst im Dunkeln" dagegen ist eher wie eine Nachtwanderung auf Klassenfahrt, nicht einmal diese schräge Erziehungsmaßnahme "Dropping" - dazu mehr in unserer Nachbetrachtung im Anschluss an die Ausstrahlung - wird als Steilvorlage genommen. Stattdessen eine formal nicht unspannende Montage zwischen Jetzt-Zeit und chronologischer Rückblende, die jedoch von Figuren bevölkert wird, deren Konturen an Duftbäume erinnern - zweidimensional, künstlich, schnell verflogen.

Wegzapp-Moment?

Auch hier müsste man vielleicht anders formulieren: Wegnap-Moment? Die Antwort: So einige. Selbst Moormann und Selb flanieren mit einer Gemütsruhe durchs Dickicht, als würden sie jeden Moment eindösen. Und dann trägt der Handy-Mann zu Hause Camouflage, aber ausgerechnet im Wald nicht? Jetzt mal im Ernst …

Wow-Faktor?

Gering.

Wie war's?

2 von 10 Punkten - blass, blasser, Bremen. Man sieht den Fall vor lauter Bäumen nicht.

Quelle: ntv.de

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