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Der "Tatort" im Schnellcheck Immer mitten in die Fresse rein

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Genießen ihr Wochenende: die Hooligans.

(Foto: SR / Iris Maria Maurer)

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Es gibt tatsächlich erwachsene Menschen, die sich auf abgelegenen Industriebrachen treffen, um sich mal richtig schön gegenseitig zu verkloppen. Die Saarbrücker Ermittler haben diesmal mit einer besonders albernen Subkultur zu tun: Hooligans.

Was passiert?

Nach dem fantechnisch brisanten Pfalz-Saar-Derby zwischen Kaiserslautern und Saarbrücken schleppt sich ein junger Mann blutüberströmt in die Notaufnahme. Dass der Mann trotz der Bemühungen der Notärzte kurz darauf verstirbt, liegt an einem Messerstich in die Oberschenkelarterie, der so gezielt gesetzt wurde, dass ein Zufall quasi ausgeschlossen werden kann.

Die Saarbrücker Kommissare finden bei ihren Ermittlungen bald heraus, dass sich der Tote kurz vor seinem Ableben noch bei einem "Ackermatch" mit verfeindeten Hooligans geprügelt hat. Ob er dort auch die tödlichen Verletzungen erlitten hat, bleibt aber lange unklar. Denn bei aller Feindschaft untereinander sind sich die Hools in einem einig: Der größte Feind ist immer noch die Polizei.

Worum geht es wirklich?

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Haben nicht nur mit Hooligans, sondern auch mit sich selbst zu tun: Hölzer (Vladimir Burlakov, l.) und Schürk (Daniel Sträßer).

(Foto: SR / Manuela Meyer)

Um Wut und eine bizarre Subkultur, in der Ehre mehr wiegt als ein Menschenleben. Außerdem um eine Tasche voll Geld, die bei Kommissar Schürk (Daniel Sträßer) zu Hause herumliegt. Um zu verstehen, wo die herkommt, was es damit genau auf sich hat und wer dieser "Onkel Boris" eigentlich ist, sollte man aber zwingend die vorherigen Episoden kennen.

Wegzapp-Moment?

"Wenn ihr ein Paar wärt, würde man sagen, ihr habt eine toxische Beziehung", sagt Kollegin Heinrich (Ines Marie Westernströer) zu den beiden Haupt-Ermittlern Schürk und Hölzer (Vladimir Burlakov). Deren Sidestory ist zwar grundsätzlich spannend, verlangt aber zu viele Vorkenntnisse dafür, dass der Saarbrückener "Tatort" nur einmal im Jahr erscheint.

Wow-Faktor?

Es sind die feinen Details, die gerade wegen des brutalen Sujets in "Die Kälte der Erde" entzücken. So war der tote Hooligan in seinem zweiten Leben angehender Intellektueller, genauer: ein Philosophiestudent mit allen wichtigen Klassikern auf dem Nachttischchen. Herrlich auch die Szene, in der ein besonders böser Hool nach der Nachtschicht in seinen roten VW Golf steigt und zu Kylie Minogues "Can't Get You Out Of My Head" laut mitsingend in den Sonnenaufgang juckelt.

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Wie ist es?

7,5 von 10 Punkten. "Die Kälte der Erde" ist spannend erzählt und stark inszeniert: Die Hitze flimmert in den Industriebrachen, ein Hauch von Western schwingt in der Luft. Der Fokus auf die ungenügend erklärte Nebengeschichte der beiden Ermittler kostet allerdings Punkte.

Quelle: ntv.de

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