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"Hab mir ins Knie geschossen" Jauch verrät mit Gedicht die richtige Antwort

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Hatte gut lachen: Kandidatin Sabine Weisel.

Hatte gut lachen: Kandidatin Sabine Weisel.

(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

So einen Fauxpas leistet sich Günther Jauch wirklich selten. Er will mit einem Gedicht angeben - verrät so aber der "Wer wird Millionär?"-Kandidatin samt Ehefrau die richtige Antwort. Dann bittet der Moderator: Bitte bestecht mich.

Günther Jauch wusste einen langen Moment gar nicht, wie ihm geschah. Aber die clevere Kandidatin bei "Wer wird Millionär?" (WWM) hatte seinen Fehler sofort bemerkt. Sabine Weisel aus Ravensburg schlug daraus am Donnerstagabend umgehend Kapital und weidete sich noch ein wenig am Fauxpas des Moderators. Der zog erst eine Schnute. Dann aber musste Jauch eingestehen: "Da hab ich mir echt selber ins Knie geschossen."

Sendung verpasst?

"Wer wird Millionär?" ist auch auf RTL+ abrufbar.

Es sollte eigentlich ein Bildungsbürgertum-Moment für Jauch werden. Der Moderator wollte an Tag vier der großen "Drei-Millionen-Euro-Woche" bei WWM eigentlich ein wenig angeben. Er hatte die Pressesprecherin der Stadt Weingarten in Baden-Württemberg für 16.000 Euro gefragt: Was ist in Eduard Mörikes Frühlingsgedicht "Er ist's" von fern zu hören? Zur Auswahl standen sanfte Klaviermusik, heftiger Paukenschlag, leiser Harfenton oder zehnminütiges Gitarrensolo. Jauch ließ es sich nicht nehmen, das Gedicht vorzutragen.

Jauch patzt

"Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohl bekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen ..."

Jauch stoppte selbstverständlich an der entscheidenden Stelle. Doch da war der Schaden bereits angerichtet.

Denn Weisel konnte durch den Vortrag umgehend drei Antwortmöglichkeiten eliminieren. Jauch hatte ihre Vermutung bestätigt. "Ah, dann war es der Harfenton, weil das vom Reim her passt. Das ist Antwort C, Herr Jauch", schlug die Pressesprecherin zu, die in ihrer Gemeinde auch für bürgerschaftliches Engagement und Integration zuständig ist. Jauch benötigte unter dem Applaus des Studiopublikums einen Augenblick, um seinen Fehler zu erkennen. "Ich stelle ab jetzt jede - ich wiederhole: jede - Unterstützung ihrer Person hier nachhaltig ein", schmollte er scheinbar ein wenig, gestand dann aber seinen Fehler ein.

Sven Ilgner war der Pechvogel des Abends.

Sven Ilgner war der Pechvogel des Abends.

(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

Weisel kündigte an, dem Winzer eine Flasche Wein als kleines Dankeschön zukommen zu lassen. Da war Jauch wieder versöhnt. "Ich nehme das als kleine Anregung an alle Kandidaten: Bringen Sie bitte immer etwas mit für mich", scherzte er. "Dann läuft das hier alles etwas runder." Dann doch wieder hilfreich war Jauch, als Weisel irgendwann wiederholt gestresst fragte: "Können Sie den Gesichtsausdruck meiner Frau beschreiben?" "Ich glaube, die verzeiht Ihnen alles", beschrieb Jauch die Mimik der Gattin. Weisel hörte aber lieber auf und zog mit 32.000 Euro ins Finale der "Drei-Millionen-Euro-Woche" am Freitag ein. Bei einem der Kandidaten schlug hingegen wieder der Absturz-Fluch zu.

Wieder Absturz bei WWM

Am Montag waren gleich drei der Bewerber auf den Rekordgewinn bei "Wer wird Millionär?" auf 500 Euro herabgestürzt. Sven Ilgner aus Köln tat es ihnen am letzten Tag vor der Endrunde gleich. Der Kulturmanager und Filmemacher aus Köln hatte bei der 1000-Euro-Frage bereits seinen ersten Joker benötigt und hätte lieber auch in der nächsten Runde eine Hilfestellung in Anspruch nehmen sollen. Der 43-Jährige war sich aber leider sicher, dass das erste gentechnisch veränderte und frei verkäufliche Lebensmittel der Anti-Schimmel-Mais gewesen ist. Tatsächlich aber suchte Jauch nach der Anti-Matsch-Tomate.

Jauch machte keine Anstalten, den 43-Jährigen vor dem Absturz zu bewahren - vielleicht auch, weil er wirklich genügend Kandidaten für das große Finale am Freitag beisammen hat. Allein am Donnerstag schafften fünf Kandidaten die Qualifikation über 16.000 Euro. Gewinner des Abends waren mit jeweils 64.000 Euro Stefan Heberle aus Görisfried und Philipp Schaefer aus Düren. Der Chemiker Heberle brachte Jauch früh gegen sich auf. Weil er seine erst zwei Jahre alte Teflon-Pfanne mit seinem Metall-Pfannenwender ruiniert hat, will er sich jetzt Ersatz anschaffen. "Was würde sich die Familie Heberle von einer Million Euro neu kaufen? Eine Bratpfanne! Haben Sie keine anderen Probleme?", fragte Jauch entgeistert.

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Als Heberle dann Runde um Runde munter zockte, stieg auch bei seiner Ehefrau im Publikum der Leidensdruck. "Sie können ihn immer noch krankmelden", ließ Jauch die Gattin mit Blick auf das Finale wissen. Archivar Schaefer beeindruckte den Moderator anschließend mit seinem Wissen über deutsche Autobahnausfahrten. Jauch kramte aus diesem Anlass die 500.000-Euro-Frage aus einer früheren Sendung hervor, wo sich die längste und die zweitlängste Autobahn Deutschlands kreuzen. "Würzburg", antwortete Schaefer - ohne lange nachzudenken und ohne die Multiple-Choice-Antworten.

Außerdem zogen Student Philipp Rubach aus Düsseldorf sowie Janina Topp-Oesterle aus Solms mit je 16.000 Euro ins Finale ein. Dort will Jauch die Kandidaten mit "unmoralischen Angeboten" dazu verführen, ihren Gewinn für die Aussicht auf drei Millionen Euro aufs Spiel zu setzen. Ob sich aber die Finanzbeamtin darauf einlassen wird, ist mehr als fraglich. "Mit zwei Kindern sind 16.000 Euro gerade in der heutigen Zeit verdammt viel Geld", hatte sie sich von Jauch verabschiedet. "Wem sagen Sie das", stimmte der Moderator zu.

Quelle: ntv.de

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