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"Was für ein Vollhorst" Mathematiker stellt Jauch auf die Geduldsprobe

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Setzte auf die ""Schisservariante": Kandidat Konrad Krug.

Setzte auf die ""Schisservariante": Kandidat Konrad Krug.

(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

Der Mathematiker ist von Anfang an siegessicher und macht sich damit nicht unbedingt Freunde. Schnell stellt Günther Jauch aber fest: Das Selbstbewusstsein ist berechtigt. Kurz vor der Million lautet das Urteil dennoch "Vollhorst".

Konrad Krug hat in der neunten Klasse bereits die Abiprüfung in Mathematik absolviert. Gut, schriftlich gab es nur eine Vier minus. "Und mündlich?", erkundigte sich Günther Jauch am Montag bei "Wer wird Millionär?" (WWM). "Eins plus", erwiderte sein Kandidat. Spätestens da war klar: Mit dem Berliner ist zu rechnen. Tatsächlich erwies er sich als einer der vielversprechendsten Kandidaten seit langem. Am Ende aber stand sich der Berliner nur selbst im Weg - wie er selbst befand. "Was bin ich nur für ein Vollhorst", ärgerte er sich.

"Das ist richtig gut", musste Jauch beim Spiel mit Krug zugeben.

"Das ist richtig gut", musste Jauch beim Spiel mit Krug zugeben.

(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

Krug hatte bei "Wer wird Millionär?" einen Plan. Er entschied sich, gar nicht mal unklug, für nur drei Joker. Jauch spricht hier gern von der "Schisservariante". Der studierte Mathematiker, der in der Presseabteilung der Leibniz-Gesellschaft volontiert, verfolgte aber einen Plan. "Ich habe immer gedacht, dass drei Joker die eigentliche Zockervariante ist", verkündete Krug. Seine These: Dank der Sicherheitsstufe bei 16.000 Euro kann man beherzter ein Risiko eingehen, als wenn der Absturz auf 500 Euro droht. Bis zur Sicherheitsstufe müsse man aber erst mal kommen, gab Jauch zu bedenken. Doch der selbstbewusste Kandidat winkte ab - und legte los.

Jauch: "Nicht ganz doof"

Ob Staubsauger vor der Abwehr oder Erotikmesse "Venus": Krug kam mühelos durch die ersten Runden. Bei 16.000 Euro zog er dann den 50:50-Joker. Der verhalf ihm zur korrekten Antwort, dass Korsika und nicht etwa Anatolien über eine eigene Flagge verfügt. Das Mathetalent setzte hier auch auf Logik und befand, dass Anatolien für eine Region mit Flagge schlichtweg zu groß ist, schließlich gebe es auch kein süddeutsches Banner. "Die Überlegung war nicht ganz doof", musste Jauch zugestehen.

Bei der folgenden Frage, bei welchem italienischen Lebensmittel die Altersklassen "nuovo" bis "extra stravecchione" (72 Monate) zum Einsatz kommen, hatte Krug zwar erst zum Grappa tendiert. Vergleichsweise bescheidene 55 Prozent beim Publikumsjoker für Parmesan stimmten ihn aber um. "Ach, was soll schon passieren. Ich nehme D", verkündete er bei seiner "Freischussfrage" und bestätigte damit seine Zockerthese vom Anfang.

Sendung verpasst?

"Wer wird Millionär?" ist auch auf RTL+ abrufbar.

Ganz ohne Hilfestellung konnte Krug anschließend sofort beantworten, dass vermeintlich überempfindliche junge Menschen heutzutage schon mal als "Generation Schneeflocke" abgekanzelt werden. So richtig den Respekt von Jauch verdiente sich der Mathematiker aber bei der Frage für 125.000 Euro. Sie lautete: Bei welcher unserer Münzen befindet sich im ansonsten glatten Rand ringsum eine Rille?

Krug ließ sofort 20 Cent, 50 Cent, und zwei Euro außer Acht und tendierte zur zwei-Cent-Münze. Er schaue sich das Kleingeld gar nicht mehr richtig an, meinte Jauch. "Wenn ich mit der Million rausgehe, habe ich mit Zwei-Cent-Münzen auch nichts mehr zu tun", kündigte der Kandidat an und loggte seine richtige Antwort ein. "Boah!", kommentierte Jauch. "Das ist richtig gut, das hätte ich nicht gewusst."

Mathematiker gewinnt bei WWM

Für die halbe Million hätte Krug sich sicher sein müssen, dass der nördlichste Punkt des Saarlandes südlicher liegt als der nördlichste Zipfel Baden-Württembergs. Sachsen und Bayern hatte er von vornherein ausgeschlossen. Hier hätte der Zusatzjoker gute Dienste leisten können, erinnerte Jauch den Kandidaten. "Was bin ich nur für ein Vollhorst, dass ich das nicht so gemacht habe. Ich habe heute noch gedacht: Wer die Million haben will, der muss den Zockerjoker haben", wich Krug von seiner ursprünglichen These ab - ohne die er aber womöglich gar nicht erst bis zur 500.000-Euro-Frage gekommen wäre.

Dominik Seefeld freute sich über immerhin 64.000 Euro.

Dominik Seefeld freute sich über immerhin 64.000 Euro.

(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

Sein Telefonjoker tippte dann wie Krug darauf, dass "Baden-Württemberg" die korrekte Antwort ist. Zum Glück waren die beiden Freunde sich nur jeweils zu 70 Prozent sicher. Krug stieg aus. "Wer soll das wissen?", beschwerte er sich anschließend ein wenig bei Jauch. "Manchmal ist die Welt nicht für Helden gedacht", kommentierte Krug dann abschließend in der ihm eigenen Weise eine Aussage des RTL-Moderators. "Sie sind heute Abend mein Held", tröstete Jauch ihn und gab dem Kandidaten spontan noch die Münzen zur Rillenfrage im Wert von 2,52 Euro mit.

Überhangkandidat Dominik Seefeld aus Stuttgart hatte diese mal wieder reguläre Ausgabe von "Wer wird Millionär?" mit der 32.000-Euro-Frage eröffnet. Er scheiterte am Rechtswinder Hopfen, freute sich aber über seine 64.000 Euro. Wie ihr Vorgänger mit drei Jokern ging Ulrike Gapp aus Bad Waldsee in Oberschwaben ins WWM-Rennen. "Ich bin froh, dass ich überhaupt hier sitze", verkündete die sehr nervöse Kandidatin.

Jauch: Verdacht gegen die Post

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Ihr verhalf der Publikumsjoker zur Erkenntnis, worüber sich der Däne Ulrik le Fevre vor 51 Jahren als erster Mensch überhaupt freuen konnte: "Tor des Jahres" erzielt, sechs Richtige im Lotto, ESC gewonnen, zum Mr. Universum gekürt? Die Zuschauer im Studio votierten wieder eher knapp mit 49 Prozent für das Tor des Jahres. Der ehemalige "Sportstudio"-Moderator Jauch hatte das natürlich gewusst. Ein Rätsel ist dem Moderator hingegen, warum er so selten Post bekommt.

Nur etwa dreimal pro Woche darf Jauch nach eigenem Bekunden seinen Briefkasten leeren. Die Post habe auf seine Beschwerde hin behauptet, dass er einfach nicht häufiger Briefe bekomme. Das könne durchaus sein, meinte Gapp, die als Minijobberin in einer Postagentur arbeitet und nächsten Montag mit der 32.000-Euro-Frage zurückkehrt. "Das glaube ich denen aber nicht", meinte hingegen Jauch. Er basierte seinen Vorwurf auf einem Feldversuch zur Frage, wie häufig der Postbote überhaupt seine Straße entlangläuft. "Manchmal gucke ich einen ganzen Tag aus dem Fenster und es kommt niemand vorbei", beschwerte sich Jauch.

Quelle: ntv.de

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