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"Nur eine Dose Nudelsuppe" Polizist ist Jauchs Champion und rührt zu Tränen

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Phillip Hohenberger (l.) geht mit einem Batzen Geld nach Hause.

Phillip Hohenberger (l.) geht mit einem Batzen Geld nach Hause.

(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

Manchmal trifft es doch den Richtigen. Der Polizist gewinnt bei Günther Jauch die "3-Millionen-Euro-Woche" und rührt mit seiner Kindheit zu Tränen. Der Lehrer hätte besser auf seine schwangere Frau gehört. Die Hebamme in spe hat jetzt ein "Wer wird Millionär?"-Tattoo.

Wer ohnehin gerade vor Rührung weinen wollte, war am Freitagabend bei "Wer wird Millionär?" (WWM) genau richtig. Der junge Polizist Phillip Hohenberger erinnerte mal wieder daran, wie sehr auch ein Triumph weit unter der Millionengrenze bei Günther Jauch Leben verändern kann - und dass das Glück eben auch mal beim Richtigen zuschlägt. "Es bedeutet bei mir einfach so unfassbar viel", sagte der Berliner über seine Gewinnsumme und erzählte von der schwierigen Kindheit mit seiner alleinerziehenden Mutter. "Es gab Tage, wo wir zum Essen zusammen nur eine Dose Nudelsuppe hatten."

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"Wer wird Millionär?" ist auch auf RTL+ abrufbar.

Hohenberger war bereits als Favorit in die Endrunde der Spezialwoche von "Wer wird Millionär?" gegangen. Er konnte als einziger der 17 Finalisten 125.000 Euro holen und bekam deshalb von Jauch das beste Angebot, um seinen Gewinn für die Aussicht auf die Rekordsumme aufzugeben. Der RTL-Moderator bot seinem Champion einen Bonus von 50.000 Euro. Außerdem durfte der Berliner den Publikumsjoker in einen zweiten Zusatzjoker umwandeln. Allerdings haderte er umgehend mit seiner Risikobereitschaft.

WWM: Schwerer als Polizeieinsatz

"Es tut jetzt schon weh", wand sich der Ordnungshüter auf dem Stuhl. Er befürchtete: "Ich kriege wieder die beschissenen Fragen." Wie viel für Hohenberger auf dem Spiel stand, erfuhren die Zuschauer erst später. Anfangs sagte er aber zu seiner Gewinnfrage vom Mittwoch: "Ich habe in meinem Polizeialltag so viel Scheiße erlebt, auch gefährliche Situationen - und noch nie fiel mir eine Entscheidung so schwer, wie dort die Antwort einzuloggen." Jauch war beeindruckt: "Am Kotti geht es ja rund. Dass wir da mithalten können."

Hohenberger verdankte seinen ersten Gewinn dem Telefonjoker Hendrik Baldik. Der Lehrer hatte sofort darauf getippt, dass in Avignon ein Papstpalast steht. Am Ende machte er auch den zweiten Triumph des Polizisten bei Jauch möglich. Er bestätigte Hohenbergers Vermutung: Die "Harry Potter"-Romanreihe ist aufgrund ihrer sieben Bände eine Heptalogie. "Ich stell' mich zu doof für mich selber an", haderte der Kandidat anschließend über den etwas verschenkten Joker.

Zum Schluss kamen Hohenberger die Tränen.

Zum Schluss kamen Hohenberger die Tränen.

(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

"Der Druck ist jetzt weg", freute sich der extrem nervöse Kandidat, als er mit Bestehen der 100.000-Euro-Frage (plus 50.000 Euro Bonus) wieder im Plus war. Der Zusatzjoker wusste, was die Sportler Jochen Rindt und Wolfgang Graf Berghe von Trips gemeinsam haben: den Tod auf der Autorennstrecke in Monza. Bei der Frage für 250.000 Euro nach dem Land mit den weltweit größten Erdölreserven (Venezuela) stieg Hohenberger aus. Im Gegensatz zum Mittwoch blieben seine Augen erst einmal trocken - bis Jauch nachhakte.

"Ich hatte so viel nicht annähernd erwartet", erklärte der 31-Jährige seine emotionale Reaktion im dritten Teil der "3-Millionen-Euro-Woche" und gab Einblick in seine schwere Kindheit. "Es war halt eine echt harte Zeit und ich habe viel, viel dafür gearbeitet, da irgendwo mal rauszukommen. Aber große Sprünge waren trotzdem nie möglich. Ich war noch nie im Ausland Urlaub machen (mit Ausnahme eines Polizeiaustauschs in London)", erzählte Hohenberger. Dann kamen ihm doch die Tränen.

"Diese Summe, 125.000 - das hätte ich mir nie vorstellen können, dass ich irgendwann mal so viel Geld haben werde", sagte der Kandidat, der nun mit 150.000 Euro nach Hause gehen durfte. Als Jauch ihn lobte, begann Hohenberger endgültig zu schluchzen und wurde vom Publikum mit tosendem Applaus getröstet. "Das kann Ihnen auch keiner mehr wegnehmen", meinte Jauch und meinte damit gar nicht das Geld. Der Kandidat sei mit Leistung, Lebensfreude, Selbstzweifeln und Wagemut ein echtes Vorbild gewesen: "Das war ein tolles Symbol: Es probieren, es riskieren - und dass es am Ende so toll ausgegangen ist für Sie. Ich glaube, da freuen sich sehr viele mit Ihnen."

Großes Finale bei Jauch

"Das ganze Leben in zwei Auftritten bei 'Wer wird Millionär?'", zeigte sich auch der Moderator anschließend noch gerührt. Auch die nächste Kandidatin Ramona Hamacher hatte bei Hohenbergers Geschichte Tränen verdrückt. Die Schuldnerberaterin aus der Hürther Nachbarschaft des WWM-Studios hatte sich seit 20 Jahren erfolglos beworben, gewann aber nur 16.000 Euro. Hamacher kapitulierte vor der gleich dritten Rolling-Stones-Frage der Spezialwoche. Am Ende verbesserte sie sich im Finale aber dank eines 4000-Euro-Bonus und der anders gelagerten Gewinnstufen auf 54.000 Euro.

Zweite Siegerin des Abends nach Hohenberger wurde die angehende Hebamme Luise Babetta Ana Josefina von Jan. Die 21-jährige Hamburgerin war als erste Kandidatin im Finale auf Jauchs Offerte eingegangen. Vielleicht auch deshalb trug der Moderator sie für 5000 Euro geradezu zur richtigen Antwort, dass "Aubergine" auch ein Adjektiv sein kann. "Jetzt hat Opa aber viel geholfen", meinte Jauch.

Die Studentin rief wie schon Hohenberger erneut ihren Telefonjoker aus der Vorrunde an. Der Geschichtslehrer hatte den richtigen Riecher, dass der englische König Richard Löwenherz eine Zeit lang in der Reichsburg Trifels inhaftiert gewesen sein soll. Jan wollte es angesichts der Alternativen (Schloss Neuschwanstein, Wartburg) allerdings nicht riskieren. Sie ging glücklich mit 108.000 Euro nach Hause und will die Hälfte unter anderem ihren drei Schwestern schenken.

Unvergesslich wird der Gewinn bei "Wer wird Millionär?" für die Hamburgerin allein schon durch ihr erstes Tattoo. Sie hatte sich am Tag nach ihrem ersten Auftritt einen Punkt auf dem linken Unterarm verewigen lassen. Der stammte aus der Kalkulation, die Jan mit Jauchs Stift zur Wahlbeteiligung in Deutschland angestellt hatte. Der Moderator monierte den Preis der winzigen Tätowierung: "40 Euro - ein Punkt? Hätte ich nie wieder gemacht."

Den Absturz der "3-Millionen-Euro-Woche" legte Sebastian Klinke aus Schwerin hin. Eigentlich sollte er den 64.000-Euro-Gewinn vom Donnerstag nicht aufs Spiel setzen. "Ich darf eigentlich nicht. Ich hoffe, meine Frau guckt nicht zu", sagte der Lehrer, der sich erneut von seiner "sehr guten Freundin" begleiten ließ. Die mit dem dritten Kind schwangere Gattin konnte Klinke aber offenbar gut einschätzen. Denn der Pädagoge mit Käppi stürzte im vermeintlichen Höhenflug brutal in die 1000-Euro-Realität ab.

Jauch lässt Kandidaten abstürzen

"Als Elisabeth II. den britischen Thron bestieg, war: Adenauer Bundeskanzler, Scheel Bundespräsident, Schön Bundestrainer, Wojtyla Papst?", wollte Jauch für 30.000 Euro wissen. Klinke war fälschlicherweise davon überzeugt, dass die Queen noch im Zweiten Weltkrieg gekrönt worden war. Er tendierte deshalb zum Bundestrainer (obwohl es die Bundesrepublik ja noch gar nicht gab). Als Klinke von Jauch Hilfe einforderte, fühlte sich der Moderator brüskiert und verwies den Kandidaten auf dessen drei Joker. Da verscherzte es sich der Lehrer endgültig mit Jauch.

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"Die brauche ich aber später bei 900.000 noch", untermauerte Klinke sein Anspruchsdenken. Er könne gern mit allen verbliebenen Jokern und 16.000 Euro nach Hause gehen, erwiderte Jauch. Er hatte Klinke 15.000 Euro Bonus geboten, 1000 Euro war die Sicherheitsstufe nach fünf Fragen. "Sage ich, theoretisch", meinte Jauch. Dann machte Klinke seine Prophezeiung allerdings wahr.

Eigentlich wollte der Lehrer sich telefonisch Hilfe holen. Aber plötzlich war er überzeugt: Der Telefonjoker würde ihn doch nur in seiner Meinung bestärken. Also loggte er den Bundestrainer ein. Elisabeth II. wurde 1952 gekrönt, Adenauer war richtig und der unangemessen selbstbewusste Lehrer fiel von 64.000 auf 16.000 Euro herunter. Damit bleibt Nadja Sidikjar die Rekordhalterin bei "Wer wird Millionär?". Die Kommunikationstrainerin hatte am 13. November 2015 im Jackpot-Special 1.538.450 Euro geholt. Jauch kehrt am Montag mit den regulären Ausgaben der Quizshow zurück.

Quelle: ntv.de

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