Wer wird Millionär? Standesbeamter verzockt Geld für Hochzeit
26.02.2024, 23:33 Uhr Artikel anhören
Immerhin 16.000 Euro blieben ihm am Ende aber doch: Kandidat Rüdiger Matthews.
(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)
"Das muss man sich trauen", sagt Jauch und meint damit nicht die dreijährige Verlobung. Der Standesbeamte setzt alles auf eine Karte. Dabei will seine Liebste doch nur Dessous unter dem Brautkleid. War's das mit der Traumhochzeit dank WWM?
Dieser Kandidat warf für Günther Jauch gleich Fragen auf. "Ein Standesbeamter der seit drei Jahren verlobt ist - was stimmt da denn nicht?", wollte er am Montagabend von Rüdiger Matthews wissen. Der Bürgeramtsleiter von Bad Doberan konnte den "Wer wird Millionär?"-Moderator beruhigen: "Es hat nichts mit der Liebe zu tun." Pandemie, Schwangerschaft und Hausbau haben die Trauung verzögert. Das bereits 2020 gekaufte Hochzeitskleid müsse auch ersetzt werden, erzählte die Verlobte: "Ich dürfte unter diesem Kleid theoretisch keine Unterwäsche tragen. Ich hätte mittlerweile lieber ein anderes Kleid."
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"Ist das ein Hinderungsgrund?", verstand Jauch das Problem nicht so ganz. Anfangs sah es ganz so aus, als hätte sich das lange Warten ausgezahlt. Der Bräutigam in spe stand im Nu bei 32.000 Euro. Da aber offenbarte der Beamte seine ausgeprägten Zockerneigungen. "Wo wurde 1842 ein Brauer aus Bayern engagiert, um nach einem angeblichen Bieraufstand wieder für Ruhe zu sorgen?", wollte Jauch wissen. Der Chef des Kandidaten, der Bad Doberaner Bürgermeister Jochen Arenz, konnte als Telefonjoker nicht weiterhelfen. Da meinte Matthews plötzlich: "Wir riskieren das" - und loggte Pilsen ein.
Abstürze bei Jauch
"Das muss man sich trauen", kommentierte Jauch, ehe er Entwarnung geben konnte. Doch trotz aller Erleichterung guckte die Verlobte des Kandidaten im Publikum skeptisch. Vielleicht ahnte sie, was gleich kommen sollte. Denn der Standesbeamte kam erst so richtig in Fahrt. "Charakteristisch für welche Tiere sind ihre nicht symmetrisch, sondern in unterschiedlicher Höhe angeordneten Ohröffnungen?", wollte Jauch für 64.000 Euro wissen. Matthews hatte im Grunde keine Ahnung, nur eine nebulöse Vermutung. Er verstand allerdings die gewählte Sicherheitsvariante als Freifahrtschein.
"Das ist schon eine Menge Geld", schränkte der Kandidat bei "Wer wird Millionär?" (WWM) zunächst ein, nur um sogleich klarzustellen: "Ich habe die Variante nicht genommen, um jetzt hier abzuhauen. Ich sage: C, Krokodile." Gesucht wurden Eulen. Die Verlobte trug den Fall auf 16.000 Euro zumindest äußerlich mit Fassung. Es war nicht der einzige Absturz des Abends. Nur mit 500 Euro ging Sabine Lehmann aus Zweiflingen bei Heilbronn. Die Tierärztin scheiterte an einer Frage, die ihre mitgereiste Mutter locker hätte beantworten können.
"Welches Hilfsmittel hält eine Amaryllis in der Vase länger frisch?", wollte Jauch für 4000 Euro wissen. Die Veterinärin tippte auf einen Brühwürfel im Wasser. Richtig war ein Tesafilmstreifen um den Stil der Blume. "Alles gut. Es reicht für einen Kratzbaum", meinte Lehmann. Eben ein solches Accessoire für die Katze kauft auch Überhangkandidat Luca Jonas Wiedemann vom WWM-Gewinn. Der angehende Elektroniker für Automatisierungstechnik passte bei der ersten Frage und freute sich über 32.000 Euro. Für den Katzenbaum-Wunsch seiner Freundin gab es von Jauch einen Beziehungs-Daumen nach oben: "Wenn die Wünsche so bescheiden bleiben."
Jauch guckt keine Formel 1
Ebenfalls für seine Hochzeit trat in dieser Ausgabe von "Wer wird Millionär?" Sebastian Wilkens aus Celle an. Der Vertriebsleiter eines Weinguts hat zwar nach eigener Darstellung nur wenig Ahnung von Formel 1. Bei der 16.000-Euro-Frage nach dem Formel-1-Pilot mit den meisten Grand-Prix-Starts tippte der entspannte 40-Jährige aber umgehend auf Fernando Alonso. Er habe auch noch nie ein Formel-1-Rennen komplett gesehen, gestand da der ehemalige "Sportstudio"-Moderator Jauch - "außer, wenn es von RTL übertragen wurde, natürlich".
"Alonso, Alonso, ganz sicher", meinte auch der Telefonjoker, den Wilkens vorsichtshalber angerufen hatte. "Du zahlst die Hochzeit, wenn das nicht stimmt", drohte der Kandidat und war eine Runde weiter. Auch hier hatte er den richtigen Riecher - nämlich, dass das Staatsoberhaupt Argentiniens im Wahlkampf als Kettensägen-Präsident bezeichnet worden war. Anders als sein abgestürzter Vorgänger aber wollte er das Hochzeitsbudget nicht gefährden. "Wenn ich das jetzt verzocke und nach Hause komme ...", meinte Wilkens. "Dann brauchen Sie die Hochzeit nicht mehr", stimmte Jauch dem Ausstieg zu.
"Ja, man ärgert sich", meinte Wilkens dann zwar, als sich seine Ahnung bestätigte. "Schöne Hochzeit!", rückte Jauch zum Abschied die Prioritäten gerade. Gleich fünf Kandidaten begrüßte der Moderator an diesem Abend im "Wer wird Millionär?"-Studio. Thomas Strutz aus Neuss steigt nächsten Montag mit der Frage für 64.000 Euro und einem verbliebenen Joker ein. Der Fachanwalt für Erbrecht sicherte sich in der letzten Runde vor der Schlusströte ebenfalls lieber ab - dabei war er sicher, dass unter Harry Kane, Robert Lewandowski, Kylian Mbappé und Mohamed Salah nur der Erstgenannte bislang als Profi keine bedeutenden Vereinstitel gewonnen hat. "Das war der verschenkteste Joker des heutigen Abends", kommentierte Jauch die 50:50-Absicherung.
Absturz-Standesbeamter Matthews hatte seine Partnerin übrigens bei der Arbeit kennengelernt und musste die Beziehung einer Vorgesetzten melden. "Ich hab nie was gesagt früher", wunderte sich Jauch über die modernen Sitten.
Quelle: ntv.de