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Der "Tatort" im Schnellcheck "Succession" in der Oberpfalz

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Für Kommissar Felix Voss (Fabian Hinrichs) geht es diesmal in die Provinz.

Für Kommissar Felix Voss (Fabian Hinrichs) geht es diesmal in die Provinz.

(Foto: BR / X Filme Creative Pool GmbH / Hendrik Heiden)

Kommissar Voss besucht einen alten Studi-Kumpel, mittlerweile Priester in einer kleinen Gemeinde. Kurz darauf ist der Mann tot. Welche Rolle spielt sein "Hochamt für Toni"? Ein Franken-"Tatort" mit viel Atmo, wuchtigen Charakteren und tollen Bildern.

Was passiert?

Kommissar Felix Voss (Fabian Hinrichs) bekommt Post aus der Vergangenheit. Mit Marcus Borchert (Pirmin Sedlmeir) zog er in Uni-Zeiten durchs nächtliche Berlin, heute predigt der Ex-Kommilitone von der Kanzel einer katholischen Kirche in der Oberpfalz. Dorthin lädt Borchert den Weggefährten von damals ein, irgendetwas Großes ist im Schwange. Doch Borchert nimmt das Geheimnis mit in den Tod, liegt erstochen in der Sakristei, noch bevor er das Wort an die Gemeinde richten konnte.

Voss ahnt zunächst nur so viel: Es sollte in dem geplanten Hochamt um Antonia Hentschel, genannt Toni, gehen. Damals Dritte im Bunde, liegt sie heute auf dem Friedhof, Selbstmord, so heißt es. Kollegin Ringelhahn (Dagmar Manzel) kommt schließlich zur Unterstützung, eine Verstärkung, die Voss gut gebrauchen kann, denn der Hentschel-Clan erweist sich während der Ermittlungen als ausgesprochen zäher Brocken.

Worum geht es wirklich?

"Fish Out Of Water” ist angesagt, der Filmheld in einer ungewohnten Umgebung: Für Kommissar Voss ist das innerlich wie äußerlich eine Fernreise. Da ist die Atmosphäre in dem kleinen Ort, idyllisch einerseits, gleichzeitig diese kaum greifbare Bedrohung, der rätselhafte Mord, die ungeklärte Geschichte um Tonis Tod. Und da sind die Erinnerungen an selige Studi-Zeiten, als Voss mit Marcus und Toni die Berliner Nächte zum Tag machte, ausgelassen tanzend, jung, ekstatisch, frei.

Wegzapp-Moment?

Wer es gern hochtourig mag, könnte in Versuchung geraten, zur Fernbedienung zu greifen, würde aber einen besonders stimmungsvollen Fall verpassen, der seine Charaktere zwar mit etwas arg dickem Pinsel zeichnet - aber Erfolgsserien wie "Succession", Stichwort toxische Großfamilien, würde man das auch eher nicht vorwerfen.

Wow-Faktor?

Natürlich werden die Meinungen auseinandergehen, aber wir sagen: Daumen hoch, Wow-Faktor hoch. Hentschel senior als Wiedergänger von Logan Roy, eine Prise Ewings und eine gute Portion "Jules und Jim", kurzum ein tolles Script von Bernd Lange, stark inszeniert von Regisseur Michael Krummenacher, in schmucken Bildern eingefangen von Kameramann Jakob Wiessner.

Wie war's?

9 von 10 Punkten - eigenwilliges Auswärtsspiel voller Spannung und Tiefgang, durchweht von romantischer Melancholie.

Quelle: ntv.de

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