10 Jahre "Sing meinen Song" Vom Pizzafahrer zum Rap-Star
09.05.2023, 22:17 Uhr Artikel anhören
Diesmal im Mittelpunkt: Rapper und Sänger Montez.
(Foto: RTL / Markus Hertrich)
Runde drei beim "Tauschkonzert" gehört einem Musiker, den so manch ein Format-Kollege erst im Flieger nach Südafrika kennengelernt hat: Rapper Montez. Der gebürtige Bielefelder präsentiert sich im ungewohnten Prime-Time-Rampenlicht bodenständig, dankbar und mit großem Herz.
Rapper Montez hat "schlecht geschlafen." Das liegt aber nicht nur an den großen Spinnen in Südafrika ("Ich habe hier eine richtige Phobie entwickelt"), sondern auch an der wachsenden Aufregung. Der gebürtige Bielefelder darf sich nämlich in der dritten Folge anhören, was die Kolleginnen und Kollegen Stefanie Kloß, Alli Neumann, Clueso, Nico Santos und Johannes Oerding mit seinen Songs angestellt haben. Aber wer ist dieser "singende Rapper" eigentlich, der schon über eine Milliarde Streams vorweisen kann, dessen Name aber trotzdem nicht jedem Mainstream-Fan geläufig ist?
"Sing meinen Song" ist immer dienstags um 20.15 Uhr bei Vox zu sehen. Die Sendung ist außerdem auf RTL+ abrufbar.
Zwischen den musikalischen Huldigungen und Adelungen, die diesmal wahlweise mit flotten Indie-Vibes (Clueso singt "Auf & Ab"), sphärischem Country-Blues ("Alli Neumann singt "Marlboro Light") oder groovenden Rock-Pop-Klängen (Stefanie Kloß singt "Engel") um die Ecke kommen, öffnet der Neuling mit viel Leidenschaft und noch mehr Bodenhaftung seine Erinnerungsbox.
Erste Erfolge, Druck, Depressionen
Bis zu seinem 13. Geburtstag lebte Luca Manuel Montesinos Gargallo alias Montez ein sorgenfreies Leben irgendwo im westfälischen Nirgendwo. Dann trennten sich die Eltern. Von diesem Moment an ging es "erstmal nur bergab". Dank Eminem fand der blutjunge Luca zur Musik. Eine "Liebesbeziehung" begann, die unzählige Schmetterlinge freisetzte (als 16-Jähriger gewann Montez einen bedeutenden Newcomer-Wettbewerb), beflügelte und viel Selbstvertrauen verlieh. Aber es gab auch eine Kehrseite. Noch nicht mal volljährig kam Montez nicht mehr mit dem Druck klar: "Plötzlich wollten alle was von mir und erwarteten, dass ich der nächste Rap-Shootingstar werde", erinnert sich der Rapper.
Ärger in der Schule, Depressionen und Schreibblockaden waren die Folgen ("Ich war kurz davor alles hinzuschmeißen"). Statt auf der Bühne zu stehen, verbrachte Montez die Zeit damit, Pizzen auszufahren. "Ich habe dann irgendwann wieder komplett von null angefangen und bin alles Schritt für Schritt angegangen", erzählt Montez den gespannt lauschenden Anwesenden unter dem hellen Mond von Südafrika.
"Ich bin euch so dankbar!"
Kumpel Nico Santos schiebt schnell eine coole Timberlake-Version des Mutmacher-Songs "Irgendwann da" dazwischen. LEA packt samtweichen Schmusepop aus - typisch LEA halt. Montez ist völlig aus dem Häuschen und kann sein Glück gar nicht fassen ("Ich bin euch so dankbar!"). Als er dann von der Entstehung seines Mega-Hits "Auf & Ab" berichtet, funkeln die Augen des mittlerweile seit fünf Jahren in Berlin lebenden Songwriters (Montez war in seiner Karriere bereits an 17 Nummer-eins-Hits beteiligt), Sänger und Rapper wie die Sterne über dem Kap der Guten Hoffnung. Der "Gamechanger" entstand in Los Angeles "in einem Kleiderschrank". Völlig irre.
15 Monate nach den ersten festgehaltenen Zeilen des Songs geht "Auf & Ab" endlich auf Reisen und verändert das Leben von Montez "komplett". Mittlerweile sind alle Sorgen und Nöte der Vergangenheit verflogen. Montez hat seinen Weg gemacht - vom Pizzafahrer zum gefeierten Rap-Star. "Heute kann ich mich endlich um meine Familie und um meine Freunde kümmern, die mich jahrelang unterstützt haben", erzählt Montez mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht.
Die Protea geht raus an die Band
Host Johannes zieht zum Abschluss noch schnell den Bläser-Pop-Trumpf aus dem Ärmel ("Wenn ich du wäre"). Another Gruppenumarmung, ist doch klar. Die Protea geht raus an die Band. Ein feiner Zug. Dann geht das Licht aus. "Es war echt unfassbar. Für mich ist heute ein riesengroßer Traum in Erfüllung gegangen", jauchzt Montez mit zittriger Stimme. So soll es sein. Nächstes Mal wird dann "vercluest".
Quelle: ntv.de