Technik

"Außenlager" aus Bremen Discovery repariert

Zum ersten Mal in der Geschichte der Raumfahrt ist ein beschädigtes Space-Shuttle im Weltall repariert worden. Bei einem risikoreichen Notfalleinsatz entfernte der US-Astronaut Stephen Robinson (49) mit seinen Fingerspitzen zwei überstehende Füllstreifen zwischen Hitzekacheln an der Unterseite der Raumfähre "Discovery". "Sie sind sehr einfach herausgekommen, sogar mit weniger Gewalt", sagte Robinson während der Live-Übertragung seines mehr als einstündigen Weltraumeinsatzes.

Der Erfolg dieser als historisch bezeichneten Reparatur ist für eine sichere Rückkehr der US-Raumfähre "Discovery" zur Erde am kommenden Montag lebenswichtig gewesen. Aerodynamiker der NASA hatten befürchtet, dass beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre an den hervorstehenden Füllstreifen Turbulenzen entstehen könnten. Als Folge hätte sich der Hitzeschild zusätzlich erwärmt und die Struktur der Hitzekacheln gefährdet. Aus Furch vor einer ähnlichen Katastrophe wie bei der verunglückten Raumfähre "Columbia" vor zweieinhalb Jahren wollte die NASA jegliches Risiko für die Hitzekacheln an dem besonders beanspruchten Bauch der "Discovery" ausschließen.

Das größte Sicherheitsrisiko für die Rückkehr der Raumfähre mit den sieben Besatzungsmitgliedern an Bord ist damit erfolgreich beseitigt worden. Mit Erleichterung reagierte die NASA auch auf Testergebnisse, wonach die Kanten der Flügel der Raumfähre nicht beschädigt worden sind. Dafür trat überraschend ein neues Problem mit einem beschädigten Teilstück zum Hitzeschutz in der Nähe des Fensters auf. Bis Donnerstag soll nach den Worten des stellvertretenden Programmmanagers Wayne Hale eine Risikoanalyse vorliegen.

Deutsche Spitzentechnologie

Vor der Notreparatur hatten Robinson und der japanische Astronaut Soichi Noguchi an der Außenwand der Internationalen Raumstation ISS erstmals auch ein Stück deutscher Spitzentechnologie angebracht. Es handelt sich dabei um eine externe Nutzlastpalette, die von der EADS Space in Bremen entwickelt wurde. Die "Europalette für den Weltraum" soll für 15 Jahre an der Außenwand der ISS bleiben. Damit können erstmals alle Werkzeuge und Ersatzteile für den weiteren Ausbau der Station außerhalb der ISS gelagert werden. Die Palette ist eine große Arbeitserleichterung, weil die Werkzeuge und besonders kritischen Ersatzteile für die Astronauten bei Weltraumeinsätzen immer greifbar sind.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen