Überraschung für NASA Heißer Staub aus dem All
14.03.2006, 07:36 UhrDer von der NASA-Sonde "Stardust" eingesammelte Kometenstaub wird nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde die bisherigen Vorstellungen über die Herausbildung und Zusammensetzung von Kometen ändern. Danach sind Bestandteile des Kometen Wild 2 in der Hitze der jungen Sonne oder eines anderen Sternes geformt worden und danach erst an den kalten Rand unseres Sonnensystems gewandert, wo die Kometen entstanden sind. Das sagte der Hauptsachverständige Don Brownlee am Montag im Johnson Space Center der NASA in Houston.
Der eingesammelte Kometenstaub enthält nach Angaben der NASA die Grundbausteine unseres Sonnensystems vor 4,5 Milliarden Jahren. "Interessant ist, dass wir im kältesten Teil unseres Sonnensystems Proben gefunden haben, die unter extrem heißen Temperaturen geformt wurden", sagte er. Der Komet Wild 2 habe eine komplexere Vergangenheit als angenommen.
Es sehe so aus, als ob Kometen eine Mischung aus Materialien seien, die sich bei allen Temperaturen nahe der Sonne oder weit von ihr entfernt herausgebildet habe, sagte Kurator Michael Zolensky.
Zu den überraschendsten Bestandteilen des Kometen Wild 2 zählen nach den Worten der NASA-Wissenschaftler Olivine. Diese enthielten unter anderem Eisen und Magnesium. Olivine sind die häufigsten Silikate und gesteinsbildenden Mineralien.
"Stardust" kreuzte sieben Jahre im Weltall und legte dabei eine Strecke von rund 4,6 Milliarden Kilometer zurück. Im Januar 2004 sammelte die Sonde beim Vorbeiflug am Kometen Wild 2 Proben aus dessen Gas-und Staubwolke ein. Darüber hinaus brachte "Stardust" winzige Staubteile zur Erde zurück, die aus anderen Galaxien in unser Sonnensystem gedriftet sind. Die Expedition kostete rund 168 Millionen Dollar (142 Millionen Euro).
Quelle: ntv.de