Technik

Schneller als normales DSL Mobiles Internet kommt

Die Mobilfunk-Branche rüstet sich für einen baldigen Durchbruch des mobilen Internets mit schnellen Datenverbindungen. Zum Jahr 2012 rechne man mit 1,8 Milliarden Nutzern mobiler Breitband-Dienste, sagte der Chef der Telekom-Mobilfunktochter T-Mobile, Hamid Akhavan, am Donnerstag auf der Computermesse CeBIT in Hannover.

Die Betreiber wollen im Jahr 2010 erste Netze der nächsten Generation in Betrieb nehmen, die Übertragungs-Geschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde erlauben - 100 Mal schneller als die einfachste DSL-Leitung. Schon in wenigen Jahren würden mehr Menschen mobile Breitband-Internetleitungen nutzen als DSL, betonte Akhavan.

Bis es soweit ist, habe die Branche aber noch einige Probleme zu lösen. Die Kosten der Datenübertragung müssten drastisch gesenkt werden. Derzeit gehe die Schere zwischen dem steigenden Volumen des Datenverkehrs und den sinkenden Umsätzen infolge des Preisdrucks immer weiter auseinander, betonte Akhavan. Zugleich müssten angesichts der explodierenden Datenflut die Netze massiv ausgebaut werden.

Zum Jahr 2015 werde sich der Datenverkehr im Mobilfunk verhundertfachen, sagte Matthias Reiß vom Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks. Er ist bei dem finnisch-deutschen Gemeinschaftsunternehmen für die Mobilfunktechnik LTE (Long Term Evolution) zuständig. Ihr werden im Moment die besten Chancen beigemessen, sich als beherrschender Mobilfunk-Standard der nächsten Generation (4G) durchzusetzen.

Um die Kosten besser in Griff zu halten, müssten die neuen Netze auf der bestehenden Infrastruktur aufbauen, betonte der Technologiechef von Vodafone D2, Hartmut Kremling. Dabei solle möglichst auch auf die Einrichtung neuer Antennenstandorte verzichtet werden. Ein weiterer Engpass sei das Frequenzspektrum. "Die Bandbreite ist eine knappe Ressource, mit der man sehr effizient Wirtschaften muss." So müssten auch die Programme, die auf mobilen Geräten laufen, so wenig Daten wie möglich versenden. Auch müsse die Energieeffizienz gesteigert werden.

Offen ist, mit welchen Tarifmodellen die zukünftigen schnellen Netze betrieben werden. "Wir machen uns sehr viele Gedanken darüber", sagte Akhavan. Nach seiner Ansicht ist eine Kombination aus verschiedenen Flatrate-Modellen und zusätzlichen Bezahldiensten wahrscheinlich.

Quelle: ntv.de

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