Kinofilme im Netz Wie sie sich verbreiten
17.03.2008, 08:48 UhrIm Internet lassen sich nahezu alle aktuellen Kinofilme herunterladen. Manchmal sind die Filme bereits vor dem offiziellen Kinostart verfügbar. Und das in erstaunlich guter Qualität.
Bei der Beschaffung des Films geht es zunächst um sportlichen Ehrgeiz. Die Gruppen, die miteinander um die Erstveröffentlichung im Netz konkurrieren, verleihen im Internet Auszeichnungen für die Erstveröffentlichung von Kinofilmen. Mit immer besseren und kleineren Kameras werden Filme abgefilmt. Tonspuren werden mitgeschnitten, oder über andere Quellen beschafft.
Es kursieren unter anderem Kopien, die direkt von Kinoprojektoren abgenommen sind, sowie Presseveröffentlichungen, die nur ausgewählten Journalisten zugänglich sein sollten. Oft werden auch Bild- und Tonspuren aus verschiedenen Ländern zusammengesetzt. Die verschiedenen Beschaffer-Gruppen sind miteinander bekannt und tauschen die Filme auf leistungsfähigen Internetservern untereinander aus. Diese sind nur für Mitglieder geöffnet.
Abo für Raubkopien
Danach werden Großrechneranlagen gehackt, um die Kapazitäten für die massenhafte Verbreitung zu schaffen. Es geht nun auch um Geld. Die Beschaffer spielen hier keine Rolle mehr. Es sind kommerzielle Vermarkter, die den Film auf Bezahl-Plattformen oder Tauschbörsen verkaufen. Abonnementen zahlen monatlich mehrere hundert Euro, um frühzeitig neueste Raubkopien herunterzuladen.
Die Nutzer, die für den Download des Films bezahlt haben, stellen ihn dann in kostenfreien Tauschbörsen zur Verfügung. Bei beliebten Filmen haben schnell alle Tauschbörsen-Nutzer Zugang zu dem Film. Vom Abfilmen oder anderweitigem Raub des Films bis zur Massenverbreitung dauert es meist nur wenige Tage.
In Deutschland sind so Hollywood-Filme bereits kurz nach dem amerikanischen Kinostart verfügbar, der gewöhnlich Wochen vor dem deutschen Termin liegt. Unklar bleibt, wie Filme bereits vor dem US-Kinostart ins Netz gelangen. Vorzeitige Vorstellungen gibt es nur für Journalisten oder Jury-Mitglieder von
Quelle: ntv.de