Mit Whatsapp-Nachricht geködert 17-Jährige auf Schulhof fast umgebracht
23.02.2015, 10:43 Uhr
Es klingt nach einem perfiden Plan: Mit einer falschen Nachricht lockt ein junger Mann eine Mitschülerin in eine dunkle Schulhofecke. Dort würgt und missbraucht er sie und versucht sie töten.
Auf einem Schulhof in Hattingen ist eine Schülerin offenbar von einem Mitschüler massiv angegriffen worden. Sie wurde dabei lebensbedrohlich verletzt. Die 17-Jährige wurde laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung von dem Gleichaltrigen mit einer Whatsapp-Nachricht in eine dunkle Ecke hinter dem Realschul-Pavillon gelockt. Doch statt des Rucksacks mit Zigaretten, der dort angeblich lag, erwartete sie der Täter.
Er würgte die Jugendliche, bis sie bewusstlos wurde. Anschließend soll er die 17-Jährige auch noch missbraucht haben. Zuletzt fügte er ihr mit einem Messer schwere Verletzungen am Hals zu. Möglicherweise versuchte er, ihr die Kehle durchzuschneiden. Danach sei er geflüchtet, teilten die Staatsanwaltschaft Essen und die Polizei Hagen mit.
Nur durch eine Notoperation konnte die Schülerin gerettet werden. Sie hat schwere Verletzungen an Kopf und Hals. Offenbar traktierte der Täter sie auch mit Schlägen und Tritten. Ob und welche bleibenden Schäden das Mädchen zurückbehält, kann derzeit noch niemand sagen. Eine Passantin hatte die Schülerin nachmittags blutend auf dem Schulgelände gefunden und die Polizei gerufen. Inzwischen ermittelt die Mordkommission.
Erkannte sie den Täter?
Bevor das Opfer in ein künstliches Koma versetzt wurde, konnte sie noch eine Aussage machen. Dabei berichtete sie von der Nachricht, mit der sie zum Tatort gelockt worden war. Und sie identifizierte den mutmaßlichen Täter: Es ist ein Mitschüler.
Ein Verdächtigter wurde wenig später in der Wohnung seines Vaters gefasst und am Samstagabend dem Haftrichter vorgeführt, der Untersuchungshaft anordnete. Er bestreitet die Tat. Die Mutter des sonst als eher schüchtern geltenden Schülers sagte der "Bild"-Zeitung, ihr Sohn habe Hilferufe seiner Mitschülerin gehört und habe ihr zu Hilfe eilen wollen. Weil sie ihn gekratzt habe, sei er jedoch in Panik weggelaufen.
An der Kleidung des Jungen wurde offenbar Schmutz vom Tatort gefunden, die Tatwaffe ist bisher nicht aufgetaucht. Seine Mutter glaubt trotzdem nicht, dass ihr Sohn die Tat begangen hat: "Er ist ein lieber Junge, hatte bisher mit Mädchen überhaupt nichts zu tun. Er sitzt viel lieber vorm Computer und spielt."
Quelle: ntv.de, sba