Panorama

Miet- und Geländewagen begehrt 2015 wieder mehr Autos gestohlen

Die Täter agieren meist staatenübergreifend

Die Täter agieren meist staatenübergreifend

(Foto: picture alliance / dpa)

Im vergangenen Jahr sind in Deutschland so viele Autos gestohlen worden, wie schon lange nicht mehr. Die Liste führen dabei Mietwagen und Geländewagen deutscher Produktion an. Die Fahnder bescheinigen den Tätern eine "hohe Qualifikation".

Die Zahl der in Deutschland gestohlenen Autos ist im vergangenen Jahr merklich gestiegen. 2015 seien insgesamt knapp 19.400 Diebstähle registriert worden, teilte das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden bei der Vorstellung seines sogenannten Bundeslagebilds mit. Dies sei eine Zunahme von viereinhalb Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Trotz der Zunahme bewegten sich die Fallzahlen seit dem Jahr 2009 allerdings "auf einem weitgehend gleichbleibenden Niveau", hieß es weiter. Zu dem jüngsten Anstieg trugen demnach "insbesondere die zunehmende Zahl entwendeter Mietfahrzeuge" - 321 Fälle und ein Plus von 22 Prozent - sowie teurer Geländewagen bei. Rund drei Viertel der gestohlenen Autos seien Modelle deutscher Hersteller gewesen.

Eine positive Entwicklung verzeichnete das BKA 2015 bei der Fahndung nach gestohlenen Wagen. Den Angaben zufolge wurden 3323 Treffer in anderen Schengenstaaten erzielt - ein Plus von neun Prozent nach 3049 Treffern im Vorjahr. In Deutschland seien zu Fahndungen anderer Schengenstaaten insgesamt 2040 Treffer erzielt worden - ein Plus von drei Prozent nach 1980 Treffern im Jahr 2014.

Täter werden raffinierter

Neben Europol waren Polizeibehörden aus Lettland, Litauen, Estland, Rumänien, Polen, Schweden, Frankreich und Österreich sowie rund 50 weitere Polizeidienststellen aus den Bundesländern in das Projekt eingebunden. Durch die enge Zusammenarbeit von über 100 Polizeidienststellen im In- und Ausland konnten mehr als 70 Täterbanden zerschlagen und vereinzelt auch Tatverdächtige aus dem Bereich der Organisierten Kriminalität festgenommen werden. Insgesamt wurden in zweieinhalb Jahren Projektlaufzeit mindestens 1.890 Tatverdächtige ermittelt und 575 Haftbefehle ausgestellt. Die dabei registrierten Straftaten verursachten einen Gesamtschaden von mehr als 65 Millionen Euro.

Das BKA bescheinigte den Tätern eine "hohe technische Qualifikation". Diese zeige sich "beispielsweise in der zunehmenden Zahl von Fällen der sogenannten Funkstreckenverlängerung", mit der durch die Verwendung spezieller Elektronik Fahrzeugen mit einem sogenannten Keyless-Entry-System vorgetäuscht wird, dass ein Fahrzeugschlüssel vorhanden und damit eine berechtigte Nutzung möglich ist.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen