Panorama

Vom Rest der Welt isoliert Airlines stellen Flüge nach Venezuela ein

Der Flughafen in Caracas in Venezuela gleicht immer mehr einem Geisterflughafen.

Der Flughafen in Caracas in Venezuela gleicht immer mehr einem Geisterflughafen.

(Foto: REUTERS)

Die Lage in Venezuela spitzt sich immer weiter zu. Mehrere internationale Fluglinien streichen deshalb ihre Flüge nach Caracas. Die Opposition ruft unterdessen zu weiteren Protesten im Land auf.

Wegen der extrem angespannten Lage im sozialistischen Venezuela haben die Fluggesellschaften Iberia und Air France Flüge in das südamerikanische Land gestrichen. Iberia teilte mit, dass ein am Sonntag von Madrid nach Caracas geplanter Flug aus Sicherheitsgründen kurzfristig abgesagt sei und man frühestens am 2. August wieder Caracas anfliegen werde.

Air France strich von Sonntag bis Dienstag geplante Flüge. Inzwischen ist Venezuelas Hauptstadt kaum noch zu erreichen. Zehn Fluggesellschaften, darunter Lufthansa und Alitalia, haben den Flugverkehr sogar dauerhaft eingestellt, unter anderem wegen Sicherheitssorgen am internationalen Flughafen Simón Bolívar und wegen Außenständen in Millionenhöhe bei Ticketverkäufen in dem Land. Der Flughafen in Caracas wird damit immer mehr zum Geisterflughafen.

Grund für die kurzfristigen Flugabsagen von Iberia und Air France ist die Wahl von 545 Mitgliedern einer Verfassungsgebenden Versammlung. Ein Bündnis aus rund 20 Oppositionsparteien hat zum Boykott der Wahl am Sonntag aufgerufen, es werden Ausschreitungen befürchtet.

Opposition ruft zu weiteren Protesten auf

Die Opposition wirft dem sozialistischen Präsidenten Nicolás Maduro vor, das Land mit den größten Ölreserven zur Diktatur umbauen zu wollen. Inmitten der aufgeheizten Stimmung haben die Regierungsgegner zu weiteren Protestaktionen aufgerufen. Am Freitag wurde ein 18-Jähriger Demonstrant erschossen. Er ist das 113. Todesopfer seit Beginn der Protestwelle.

Das Oppositionsbündnis Tisch der demokratischen Einheit (MUD) kündigte neue Straßenblockaden zur Wahl der verfassunggebenden Versammlung am Sonntag an. Die Proteste müssten in der kommenden Woche fortgeführt werden, sagte Capriles. Ziel sei ein "Regierungswechsel". Er rief die Venezolaner auf, am Sonntag alle wichtigen Verkehrsadern des Landes zu blockieren.

Derweil wächst der internationale Druck auf die Regierung in Caracas. Die USA verhängten in dieser Woche Sanktionen gegen amtierende und ehemalige venezolanische Regierungsvertreter und ordneten die Ausreise der Angehörigen ihres Botschaftspersonals aus dem Land an. Die kolumbianische Regierung erklärte am Freitag, sie werde das Ergebnis der Wahl am Sonntag nicht anerkennen.

Quelle: ntv.de, vck/dpa/AFP

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