Panorama

"Neue Bedrohungsszenarien" Auswärtiges Amt rüstet Botschaften auf

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Angesichts zunehmender terroristischer Angriffe beschließt das Auswärtige Amt die Auslandsvertretungen besser zu schützen. Die Einschätzung der aktuellen Sicherheitslage scheint besorgniserregend zu sein - denn die ersten Baumaßnahmen haben begonnen.

Aus Sorge vor möglichen Terroranschlägen verstärkt das Auswärtige Amt einem Bericht zufolge den Schutz deutscher Botschaften im Ausland. Wegen der anhaltenden Verschlechterung der Sicherheitslage in Krisengebieten sei ein "besserer personeller und stärkerer materieller Schutz unserer Auslandsvertretungen dringend nötig", zitierte "Spiegel Online" aus einem internen Dokument des Amts. Konkret seien "neue Bedrohungsszenarien" wie "komplexe Angriffe" und Terrorattacken durch unbemannte Drohnen als zusätzliche Bedrohungen identifiziert worden.

Neue Herausforderung komplexer Angriffe

Eine Beratermission des Auswärtigen Amts soll die "Sicherheits- und Krisenresilienz" - also die Widerstandsfähigkeit - der Botschaften prüfen, heißt es dem Bericht zufolge in dem Dokument. Das Amt halte eine rasche Reaktion für erforderlich.

Das Amt bat demnach Bundespolizei und Bundeskriminalamt (BKA), schnell Konzepte zum Schutz vor möglichen Drohnenangriffen auszuarbeiten. Unter komplexen Angriffen versteht man Attacken wie in Afghanistan, wo in den vergangenen Monaten mehrmals Terrorteams zugeschlagen hatten. Dabei sprengte meist zunächst ein Selbstmordattentäter den Weg in eine schwer gesicherte Einrichtung frei, weitere Bewaffnete folgten dann.

Baumaßnahmen in Bagdad, Erbil und Kabul

An mehreren kritischen Standorten sei ein entsprechendes Sicherheitsprogramm bereits angelaufen, berichtete "Spiegel Online". In Bagdad werde die deutsche Botschaft für rund zwölf Millionen Euro besser geschützt und umgebaut. Das Konsulat im nordirakischen Erbil werde derzeit mit einer robusteren Außenmauer versehen, in der Kurden-Metropole investiere das Amt rund fünf Millionen Euro.

In Kabul werde die Botschaft aufgerüstet, auch der Schutz für das Konsulat im nordafghanischen Masar-i-Scharif werde derzeit hochgefahren. In Islamabad und Kairo sollten die Botschaften neu gebaut werden. Auch Mitarbeiter, die in Krisengebieten unterwegs sind, sollten künftig besser geschützt werden. Für die gefährlichsten Krisenstandorte wie Kabul oder Erbil sollten gepanzerte Fahrzeuge angeschafft werden.

Quelle: ntv.de, lda/AFP

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