Fußball-Weltmeisterschaft 2014 Brasilien erlaubt Bierverkauf
07.06.2012, 14:24 Uhr
Fußball ohne Bier? Für viele Fans undenkbar.
(Foto: picture alliance / dpa)
Eigentlich ist der Verkauf von Bier in brasilianischen Stadien verboten. Das ist ein Problem. Denn 2014 findet die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien statt. Doch nach einem langen Kampf ist die Fifa nun am Ziel. Das südamerikanische Land lockert während der WM seine strengen Gesetze.
Nach langem Drängen der Fifa hat Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff den Bierverkauf in den Stadien während der Fußball-WM 2014 erlaubt. Der Fußball-Weltverband wird allerdings in sieben der zwölf Austragungsorte direkt mit den örtlichen Behörden über eine Aufhebung des Alkoholverbotes verhandeln müssen, da dieses dort durch regionale Gesetze geregelt ist.

Eine der großen Bühnen bei der Fußball-WM 2014: der Fußballtempel in Rio.
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Normalerweise ist der Verkauf von Bier in den brasilianischen Stadien verboten. Die Fifa hatte bereits vor mehr als viereinhalb Jahren eine Vereinbarung mit der brasilianischen Regierung abgeschlossen, die diverse Garantien beinhaltet - darunter auch den Verkauf von Alkohol durch den FIFA-Premiumpartner Anheuser-Busch in den WM-Stadien.
"Alkoholische Getränke gehören zu Fußball-Weltmeisterschaften dazu. Wir werden sie auch in Brasilien haben. Entschuldigung, dass ich ein wenig arrogant klinge, aber das ist etwas, was nicht verhandelbar ist", hatte Fifa-Generalsekretär Jerome Valcke erklärt, "der Fakt, dass wir das Recht haben, Bier zu verkaufen, muss Teil des Gesetzes sein."
Das Verbot des Ausschanks von Alkohol in brasilianischen Sportarenen gilt seit 2003, damit sollten Ausschreitungen von Hooligans vor allem bei Fußballspielen verhindert werden. Führende Politiker Brasiliens hatten sich für die Aufrechterhaltung des Banns ausgesprochen.
Fifa stützt Bierbrauer-Gruppe
Sportminister Aldo Rebelo versprach, die FIFA bei den Verhandlungen zu unterstützen. Die Regierung werde sich dafür einsetzen, dass das nun von Rousseff unterzeichnete WM-Rahmengesetz befolgt werde, sagte er nach. Die Aufhebung solle auch den Confederations Cup 2013 gelten.
Die Fifa stützt in dieser Frage die Interessen des Bierbrauers und WM-Sponsors Anheuser-Busch InBev. Der exklusive FIFA-Premiumpartner im Bereich Bier ist seit vielen Jahren die Bierbrauer-Gruppe Anheuser-Busch (Budweiser).
Das WM-Rahmengesetz ("Lei Geral da Copa") sieht überdies vor, dass rund 300.000 Eintrittskarten der Kategorie 4 zu den niedrigen Preisen Studenten, Senioren und Empfängern der brasilianischen Familiensozialhilfe angeboten werden. Ein Prozent der Tickets ist für Behinderte reserviert.
Die Regelung eröffnet der Regierung auch die Möglichkeit, die Spieltage der brasilianischen Nationalmannschaft zu Feiertagen zu erklären. Die Schulen sollen dafür sorgen, dass während der WM Ferien sind. Zudem gewährt das Gesetz den Weltmeistern der Jahre 1958, 1962 und 1970 nachträglich eine Prämie von 100.000 Reais (knapp 40.000 Euro) je Spieler und legt monatliche Beihilfen für bedürftige Ex-Fußballer fest.
Quelle: ntv.de, dpa/sid