Nächstes Heft bekommt Riesenauflage "Charlie Hebdo" wird Ebay-Knaller
08.01.2015, 18:24 Uhr
Ein Exemplar der legendären Scharia-Ausgabe.
(Foto: picture alliance / dpa)
Bei Ebay reißen sich die Franzosen um ein Exemplar der aktuellen Ausgabe von "Charlie Hebdo". Die Preise schießen in die Höhe - die nächste Ausgabe sollen jeder kaufen können. Der Verlag plant eine astronomische Auflage.
Nach dem Anschlag auf "Charlie Hebdo" ist im Internet ein reger Handel mit der aktuellen Ausgabe der französischen Satire-Zeitung entstanden - mit teils astronomischen Preisen. Exemplare der Wochenzeitung - nach dem Anschlag am Mittwoch rasend schnell an den Kiosken ausverkauft - wurden auf Ebay in der Rubrik "Sofort-Kaufen" für teilweise 100.000 Euro angeboten.
Bei Versteigerungen lagen die Gebote für das "Charlie Hebdo"-Heft Nummer 1177 am Donnerstagnachmittag in einem Fall bei 75.000 Euro. Das bedeutet aber nicht, dass die Zeitung letztlich tatsächlich zu dem Preis verkauft wird, weil der Höchstbietende noch einen Rückzieher machen kann. Am frühen Abend lautete das höchste Gebot für die aktuelle Ausgabe der Zeitung 805 Euro.
Der Verkauf der Zeitungen im Netz sorgte teilweise für Unmut bei Internetnutzern, die den Handel als verwerflich brandmarkten. Ein Twitter-Nutzer schrieb etwa: "Business ist business, das ist traurig."
Auflage versechzehnfacht
Die nächste Ausgabe des französischen Satiremagazins soll auch nach dem blutigen Anschlag auf die Redaktion in der kommenden Woche erscheinen. Das kündigte der Kolumnist des Magazins, Patrick Pelloux, in Paris an. Geplant ist eine Veröffentlichung am Mittwoch, dem üblichen Erscheinungstag des religionskritischen Blattes. Der Verlag kündigte eine Auflage von einer Millionen Exemplaren an. "Charlie Hebdo" hat erscheint sonst mit rund 60.000 Exemplaren. Nach der Terrorattacke hatten mehrere französische Medien Unterstützung für das Magazin zugesagt.
Zwei schwerbewaffnete Attentäter hatten bei dem Angriff auf die "Charlie Hebdo"-Redaktion im Herzen von Paris und bei ihrer Flucht insgesamt zwölf Menschen kaltblütig erschossen. Unter den Opfern sind acht Mitarbeiter der Satire-Zeitung, die immer wieder islamkritische Karikaturen veröffentlicht hatte.
Quelle: ntv.de, vpe/dpa/AFP