178. Oktoberfest auf der Wiesn Die Uhr schlägt 12: O'zapft is
17.09.2011, 12:10 Uhr
Das Anstich-Fass wird in Position gebracht.
(Foto: dpa)
Der Ausnahmezustand in den Lederhosen startet: Mit zwei Schlägen zapft Münchens Oberbürgermeister das erste Fass Wiesnbier an. Darauf warten seit dem Morgengrauen Tausende. Schon eine Stunde vor der Eröffnung sind viele Zelte so rappelvoll, dass sie wegen Überfüllung schließen müssen.
O'zapft is: In München hat das 178. Oktoberfest begonnen. Mit erneut nur zwei Schlägen zapfte Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) das erste Fass Wiesn-Bier an – zwei Sekunden vor 12.00 Uhr. Damit ist das größte Volksfest der Welt eröffnet worden und es darf Bier ausgeschenkt werden. Die Bierpreise haben mit bis zu 9,20 Euro je Maß in diesem Jahr einen neuen Rekord erreicht.
Die erste frisch gezapfte Maß reichte Ude wie gewohnt Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU), um mit ihm auf eine friedliche Wiesn anzustoßen.
Bei unerwartet gutem Wetter hatten die Durstigsten schon im Morgengrauen Schlange gestanden, um sich einen der begehrten Zelt-Plätze am ersten Wiesn-Tag zu sichern. Mancher legte sich auch erst mal auf eine Bierbank, um ein Nickerchen zu halten. Gut eine Stunde vor der offiziellen Eröffnung des Oktoberfestes waren auf der Theresienwiese viele Zelte bereits wegen Überfüllung geschlossen worden. Es bildeten sich große Menschentrauben vor den Eingängen, die Ordern mussten die Massen in Schach halten.
Am Vormittag strömten die Menschen zu Tausenden auf die Festwiese, die meisten herausgeputzt in Dirndl und Lederhose. Da viele nicht auf den offiziellen Start des Wiesnbier-Ausschanks in den Zelten warten wollten, deckten sie sich an umliegenden Verkaufsständen mit Bierflaschen ein und prosteten vor. Dennoch meldete die Polizei eine Stunde vor dem Anstich "noch keine negativen Ausfälle".
Politikfreie Zone
Der traditionelle Auftritt des Münchner Oberbürgermeisters mit dem bayerischen Ministerpräsidenten wurde dieses Jahr mit noch größerem Interesse verfolgt, weil Ude und Seehofer in zwei Jahren als Kontrahenten aufeinandertreffen werden. Als Spitzenkandidat der SPD will Ude bei der Landtagswahl 2013 gegen den Amtsinhaber antreten. Seehofer sagte kurz vor dem Fassanstich: "Die Wiesn ist traditionell eine politikfreie Zone, und so wollen wir es dieses Jahr auch halten."
Bis zum 3. Oktober werden in der bayerischen Landeshauptstadt etwa sechs Millionen Besucher aus aller Welt erwartet. Neben den großen Bierzelten sind eine Vielzahl von Fahrgeschäften die Attraktionen der Wiesn. Raucher müssen in diesem Jahr erstmals damit rechnen, dass das kategorische Rauchverbot auch streng kontrolliert wird - den Wirten droht bei einem nachlässigen Umgang damit der Entzug der Lizenz.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP