Panorama

Hoch "Detlef" heizt auf Eine Woche Hochsommer - dann wohl Frühherbst

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Für alle, die schon die ganze Zeit auf den Sommer gewartet haben: Hier ist er. "Detlef" bringt deutschlandweit Höchsttemperaturen, teils weit über 30 Grad. Mitte kommender Woche ist es dann allerdings vorbei mit der Pracht - vermutlich für den Rest der Saison.

Urlaub am heimischen Badesee? Zumindest in den kommenden Tagen wird sich diese Entscheidung richtig anfühlen.

Urlaub am heimischen Badesee? Zumindest in den kommenden Tagen wird sich diese Entscheidung richtig anfühlen.

(Foto: dpa)

ntv.de: Nachdem der Sommer 2020 bisher oft ungerecht verteilt war, scheint sich das jetzt zu ändern. Denn die sogenannten Hundstage drehen mal richtig auf, oder?

Björn Alexander: So ist es. Inmitten der Hundstage, also der klimatologisch heißesten Zeit des Jahres, will es der Hochsommer jetzt mal richtig wissen. Erst sorgt Hoch "Detlef" für ganz viel Sonne und anschließend folgt ein Schwall mediterraner Heißluft bis rauf in den Norden unseres Landes. Und das zum ersten und wahrscheinlich auch letzten Mal in diesem Jahr.

Das heißt: Es ist das einzige deutschlandweite Gastspiel des Hochsommers im Jahr 2020?

Das wird wohl so sein. Ab der Monatsmitte mehren sich die Anzeichen, dass es mit der Hitze zu Ende geht. Kurzum: Gut eine Woche gibt der Hochsommer im ganzen Land jetzt alles und anschließend dürfte sich vor allem der Norden schon mal Richtung Frühherbst orientieren.

Wie sieht der Hitze- und Hochsommer-Fahrplan denn konkret aus?

Von lokalen Hitzegewittern über den Bergen abgesehen, geht es bis etwa Mitte nächster Woche verbreitet sonnig weiter. Eincremen dabei auf gar keinen Fall vergessen. Bei 11 bis knapp 14 Sonnenstunden liegen die UV-Werte nämlich oft bei 5 bis 7, teilweise sogar darüber. Das entspricht einer hohen bis sehr hohen Belastung. Gleichzeitig steigen die Temperaturen häufiger auf Spitzenwerte von 29 bis 35 Grad. Zum Teil geht es auch rauf auf 36 bis 38 Grad.

Wann erwartet uns der heißeste Tag?

Das wird nach jetzigem Stand der Samstag werden. Dann klettern die Höchstwerte am Rhein und seinen Nebenflüssen auf bis zu 38 Grad. Ansonsten verteilen sich die Temperaturen wie folgt: Freitag 26 Grad an der See und 36 Grad an Rhein und Ruhr. Samstag 28 Grad an den Alpen und bis zu 38 Grad im Westen. Und der Sonntag hat 26 Grad an der Ostsee und 36 Grad im Rhein-Main-Gebiet im Programm.

ntv-Meteorologe Björn Alexander

ntv-Meteorologe Björn Alexander

Wie sieht es in der kommenden Woche aus?

Zunächst ebenfalls vielfach um die 30 Grad mit einer Spanne von 26 bis 34 Grad am Montag und 27 bis 35 Grad am Dienstag. Der Mittwoch zieht dann nochmals auf 26 bis 36 Grad an. Jedoch nimmt hierbei die Schwüle allmählich zu, sodass zum Donnerstag Schauer und Gewitter häufiger und intensiver werden dürften. Spätestens zu Ende der Woche heißt es dann Abschied nehmen vom Hochsommer 2020. Temperaturen von 30 Grad und mehr haben die Wettercomputer nach derzeitigem Stand dann kaum noch in den Berechnungen.

Wie schlaffeindlich werden denn unsere Nächte?

Zunächst ist die Hitze insgesamt noch relativ angenehm, denn die Luft ist zu Beginn recht trocken. Mit der zunehmenden Schwüle in der kommenden Woche und der andauernden Hitze tagsüber wird es besonders in den Ballungsräumen, also im Bereich von viel Beton, schon ziemlich unangenehm und am Wochenende kann es dort teilweise tropisch warm bleiben (also mit Tiefstwerten nicht unter 20 Grad). Ansonsten kühlt es sich aber noch ganz gut ab, sodass wir die frühen Morgenstunden noch zum Durchatmen und Durchlüften nutzen können.

Gute Bedingungen also auch zum Sternschnuppen-Zählen? Schließlich kommen die Astrofreunde jetzt ja richtig auf ihre Kosten.

Auf jeden Fall. Pünktlich zum Höhepunkt der Perseiden, die uns ja alljährlich im Juli und August heimsuchen, sieht es richtig gut aus: der Himmel klar, der Wind nimmt immer weiter ab und die Nächte bleiben lau. Besser kann es kaum sein. Das Maximum des Sternschnuppen-Regens ist übrigens in der Nacht vom 12. auf den 13. August. Und dann sausen Hunderte von Sternschnuppen über den Himmel.

Das ist dann aber auch der einzige "Regen" für die kommende Zeit. Wie sieht es mit der Trockenheit aus?

In den meisten Landesteilen ziemlich problematisch. Denn mal abgesehen vom Süden Deutschlands und dem Alpenraum, wo es zuletzt teilweise über 100 Liter pro Quadratmeter mit Überschwemmungen und Hochwasser an der Donau sowie Neuschnee auf der Zugspitze gab, hielten sich die Regenfälle zuletzt oft sehr in Grenzen. Gerade in den tieferen Bodenschichten von ein bis zwei Metern ist die Dürre dementsprechend nach wie vor extrem. Insbesondere für unsere Wälder ist das leider weiterhin sehr bedrohlich. Hinzu kommt in den nächsten Tagen eine stark ansteigende Waldbrandgefahr.

Im Badesee ist es dabei wahrscheinlich sowieso viel besser auszuhalten, oder?

Ich denke schon. Die Wassertemperaturen in einem Meter Tiefe bewegen sich in den Seen meistens bei 20 bis 27 Grad. Nord- und Ostsee liegen bei etwa 19 bis 20 Grad. Tendenz in den kommenden Tagen: ansteigend.

Quelle: ntv.de

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