80 Kilometer vor Izmir Erdbeben erschüttert türkische Ägäisküste
12.06.2017, 14:57 Uhr
(Foto: REUTERS)
Ein weithin spürbares Erdbeben erschüttert die Ägäisküste im Westen der Türkei. Es hat eine Stärke von bis zu 6,4. Doch die Bewohner der Region haben offenbar Glück: Nach ersten Berichten gibt es kaputte Gebäude und Verletzte, aber keine Toten.
Ein Erdbeben hat die Ägäisküste im Westen der Türkei erschüttert. Die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad gab die Stärke mit 6,2 an. Dem Erdbeben-Monitor des Helmholtz-Zentrums in Potsdam zufolge hatte das Beben eine Stärke von 6,4. Die renommierte US-Erdbebenwarte USGS bezifferte es mit 6,3.
Das Zentrum lag in einer Tiefe von etwa zehn Kilometern in der Ägäis nordwestlich der Millionenmetropole Izmir. Die Stöße waren noch in der rund 330 Kilometer entfernten Stadt Istanbul sowie in Griechenland zu spüren. Es kam zu Nachbeben. Auf der griechischen Insel Lesbos wurden dem dortigen Rettungsdienst zufolge vier Menschen verletzt.
Das Hauptbeben ereignete sich vor der Küste des Bezirks Karaburun in der Provinz Izmir. Bezirksbürgermeister Muhammet Özyüksel sagte dem Nachrichtensender CNN Türk, das Beben habe etwa 15 bis 20 Sekunden gedauert. Es sei sehr stark gewesen. "So einen Stoß habe ich noch nie erlebt. Ich habe gedacht, das Gebäude stürzt ein", sagte er mit Blick auf die Bezirksverwaltung. Ihm lägen aber keine Angaben über Opfer oder Schäden vor. CNN Türk berichtete, in Karaburun sei nach dem ersten Beben ein Nachbeben mit einer Stärke von 4,9 verzeichnet worden.
Auf der griechischen Insel Lesbos richtete das Beben Schäden an. In der Region der Ortschaft Plomari im Süden der Insel ist nach Angaben des stellvertretenden Bürgermeisters, Manolis Armenakas, der Glockenturm einer Kirche schwer beschädigt worden. Mehrere Häuser wiesen Risse auf. Zudem gab es einige Erdrutsche, die zum Teil Straßen versperren, wie der Lokalpolitiker weiter mitteilte. Informationen über Verletzte gibt es bisher nicht. "Die Menschen sind fast alle auf die Straße gerannt", berichteten Augenzeugen aus Lesbos im Fernsehen.
Griechenland und die Türkei liegen an wichtigen Bruchlinien und werden immer wieder von Erdbeben erschüttert. Allein dieses Jahr gab es an der Ägäis-Küste mehrere Beben bis zu einer Stärke von 5,5. Am 17. August 1999 verwüstete ein Erdbeben der Stärke 7,0 die dichtbesiedelte Region am Marmarameer zwischen Izmir und Istanbul und kostete mehr als 17.000 Menschen das Leben.
Quelle: ntv.de, nsc/dpa/AFP