Panorama

Tod von Jonny K. Fünfter Alex-Schläger stellt sich

Jonny K. starb am Berliner Alexanderplatz.

Jonny K. starb am Berliner Alexanderplatz.

(Foto: dapd)

Ermittler im Fall des zu Tode geprügelten Jonny K. vermelden einen weiteren Erfolg. Die Beamten verhaften den fünften von insgesamt sechs Verdächtigen. Der Zugriff erfolgt am Flughafen. Weiter flüchtig ist Onur U, der als treibende Kraft der Gewaltattacke gilt.

Einer der Verdächtigen der tödlichen Prügelattacke auf den Berliner Jonny K. auf dem Berliner Alexanderplatz hat sich gestellt. Der 24-Jährige Bilal K. sei am Samstag bei seiner Ankunft in Berlin direkt am Flughafen von der Polizei festgenommen worden, sagte die Sprecherin der Justizverwaltung, Lisa Jani. Sie bestätigte damit Medienberichte. Noch am Sonntag sollte der Haftbefehl verkündet werden. Der Mann sei einer von zwei Beschuldigten, die noch auf der Flucht waren.

"Es ist gut für den Rechtsstaat, dass jetzt fünf von sechs Tatverdächtigen gefasst werden konnten", sagte Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) laut seiner Sprecherin. Er sei zuversichtlich, dass früher oder später auch dem sechsten Beschuldigten der Prozess gemacht werde. Am vergangenen Mittwoch hatte die Staatsanwaltschaft vier Verdächtige angeklagt.

Zwei dieser vier Angeklagten wird Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen, den beiden anderen nur gefährliche Körperverletzung. Eine Anklage wegen Totschlags oder gar Mordes war nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht möglich, da aufgrund der Ermittlungen und gerichtsmedizinischen Untersuchungen kein Tötungsvorsatz angenommen werden konnte.

Onur U. ist weiter flüchtig

Der jetzt noch Flüchtige gilt als Hauptverdächtiger.  Laut Staatsanwaltschaft gilt Onur U. als treibende Kraft der Gewaltattacke. Er hält sich weiterhin in der Türkei versteckt, wohin auch der jetzt festgenommene Bilal K. kurz nach der Tat geflohen war.

Nach Onur U. wird laut Justizverwaltung mit einem deutschen und europäischen Haftbefehl gefahndet. Bei den türkischen Behörden wurde ein Festnahme-Ersuchen gestellt. Da die Türkei nicht Mitglied der EU sei, gelte dort ein europäischer Haftbefehl nicht, hieß es. Die türkischen Behörden hatten ein Rechtshilfeersuchen an Deutschland gerichtet, um die Ermittlungspapiere der Berliner Staatsanwaltschaft zu sehen. Unklar ist, welche Staatsangehörigkeit der Verdächtige derzeit hat. Die Türkei liefert ihre Staatsbürger nicht aus.

Jonny K. war in der Nacht zum 14. Oktober 2012 ohne Anlass angegriffen, brutal verprügelt und getreten worden. Der 20-Jährige starb einen Tag später an Gehirnblutungen. Die Attacke hatte Entsetzen und eine Debatte über Jugendgewalt ausgelöst.

Quelle: ntv.de, dsi/dpa

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