30 Jahre später Gestohlener Chagall taucht wieder auf
13.04.2018, 04:49 Uhr
		                      Das Bild stammt aus der frühen Phase Chagalls.
(Foto: FBI)
Als Rose und Ernest Heller im Sommer 1988 nach einer Reise in ihr Appartement zurückkommen, sind Bilder und Skulpturen, die sie über Jahrzehnte zusammengetragen haben, verschwunden. Eins der Kunstwerke ist nun wieder da.
Ein vor 30 Jahren aus Privatbesitz gestohlenes Chagall-Gemälde ist wieder aufgetaucht. Wie die US-Bundespolizei FBI mitteilt, wird das Ölgemälde der Nachlassverwaltung der damaligen Besitzer übergeben. Bei dem Kunstwerk handelt es sich um das Gemälde "Othello und Desdemona" des russisch-französischen Malers Marc Chagall. Es stammt aus dem Jahr 1911, Chagalls früher Phase, und zeigt Othello, wie er mit einem Schwert in der Hand auf die liegende Desdemona im Hintergrund blickt.
Das Bild war 1988 zusammen mit anderen Kunstwerken von Renoir, Picasso und Hopper aus der Wohnung der Besitzer Ernest und Rose Heller im New Yorker Stadtteil Manhattan gestohlen worden. Die Kunstsammler hatten das Bild auf einer ihrer Europareisen in den 1920er Jahren erworben. Beide sind inzwischen verstorben.
Laut FBI tauchte das Chagall-Gemälde bereits im vergangenen Jahr wieder auf, nachdem ein Mann im US-Bundesstaat Maryland die Polizei informiert hatte. Demnach hatte der Mann zunächst versucht, das Bild einer Galerie in Washington zu übergeben. Der Galerie-Besitzer zeigte sich aber angesichts fehlender Dokumente zur Echtheit des Kunstwerks misstrauisch.
Der Mann aus Maryland wiederum erhielt das Gemälde Ende der 80er oder Anfang der 90er Jahre laut FBI von dem Dieb, bei dem es sich den Ermittlern zufolge um einen Arbeiter mit Zugang zur Wohnung der Hellers handelte. Weil die Tat inzwischen verjährt sei, werde gegen beide kein Verfahren eingeleitet. Die Nachlassverwaltung der Hellers will das Gemälde laut FBI nun versteigern lassen.
Quelle: ntv.de, ino/AFP