Panorama

Kein Außerhausverkauf mehr Hamburg plant stadtweites Glühweinverbot

Bislang gilt das Glühweinverbot nur in Teilen des Schanzenviertels, Ottensens und Winterhudes.

Bislang gilt das Glühweinverbot nur in Teilen des Schanzenviertels, Ottensens und Winterhudes.

(Foto: picture alliance/dpa)

Hamburgs Bürger müssen sich auf weitere einschneidende Einschränkungen einstellen. Zunächst soll das Glühweinverbot im Freien auf die ganze Stadt ausgedehnt werden. Möglicherweise beschließt der Senat der Hansestadt auch noch eine Verschärfung der Kontaktregeln zwischen den Feiertagen.

In ganz Hamburg soll künftig wegen der Corona-Pandemie schon am Nachmittag kein "Glühwein to go" mehr ausgeschenkt werden dürfen. "Geplant ist ein stadtweites Glühweinverbot", sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer. Die zuständige Sozialbehörde werde voraussichtlich am Mittwoch sagen können, ab wann es gelten soll.

Bislang gilt das tägliche Verkaufsverbot nur in Teilen des Schanzenviertels, Ottensens und Winterhudes in der Zeit von 16 bis 22 Uhr. Entsprechende Allgemeinverfügungen zum "Verbot des Außerhausverkaufs alkoholischer Heißgetränke in ausgewählten Gebieten" hatten die Bezirksämter Altona und Nord am Montag gemeinsam mit dem Senat erlassen. Das Verbot trat heute in Kraft und gilt zunächst bis zum 5. Januar. Es betrifft Kioske, Tankstellen, Einzelhandel sowie Bars und Gaststättenbetriebe. In den betroffenen Bereichen war es in den vergangenen Wochen immer wieder zu Menschenansammlungen aufgrund des Außerhausverkaufs von alkoholischen Heißgetränken gekommen.

"Auch wenn es für viele dazugehört, in der Adventszeit draußen in der Kälte ein Heißgetränk zu trinken und miteinander zu klönen, dürfen wir die bisherigen Erfolge bei der Eindämmung und Bekämpfung der Pandemie nun nicht leichtfertig aufs Spiel setzen", sagte die Bezirkssenatorin und Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank am Montag. "Ich appelliere daher an alle Hamburgerinnen und Hamburger, sich an die geltenden Abstands- und Hygieneregeln zu halten - und den Glühwein oder Weihnachtspunsch in diesem Jahr lieber zu Hause zu genießen."

281 Neuinfektionen in Hamburg registriert

Am Morgen meldeten die Behörden in der Hansestadt 281 Neuinfektionen. Das sind 50 Fälle mehr als am Vortag, aber 8 weniger als am Dienstag vor einer Woche. Die Zahl neuer Ansteckungen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen sank nach Angaben der Gesundheitsbehörde leicht von 117,2 auf 116,8. Am Dienstag vor einer Woche lag der Wert noch bei 95,7. Die Zahl der Corona-Toten erhöhte sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) um 2 auf inzwischen 425.

"Es gibt sehr viele Hamburgerinnen und Hamburger, die diese Adventszeit nicht mehr erleben dürfen (...) und wir diskutieren darüber, ob wir draußen Glühwein trinken dürfen", betonte Senatssprecher Schweitzer. Derzeit nähmen die Fälle in allen Altersgruppen zu, insbesondere bei den 20- bis 30-Jährigen sowie den über 70-Jährigen. Schweitzer sprach von einem diffusen Ausbruchsgeschehen. "Wir glauben nach wie vor, dass die größte Ursache ist: Es gibt zu viele Menschen, die halten sich nicht an die Regel."

Spätestens kommenden Dienstag werde der Senat laut Schweitzer über mögliche weitere Einschränkungen entscheiden. Dabei gehe es voraussichtlich auch um eine mögliche Verschärfung der Kontaktregelung für die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr. "Wir müssen davon ausgehen, dass wir hier nicht großzügiger werden können, sondern strenger werden müssen." Bisher dürfen sich in der Hansestadt in dieser Zeit maximal zehn Personen aus höchstens vier Haushalten treffen.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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