Dreifachmörder von Müllrose Jan G. muss lebenslang in Haft
02.02.2018, 09:14 Uhr
Mit einem Küchenmesser ermordet ein 25-Jähriger im ostbrandenburgischen Müllrose seine Großmutter, auf der Flucht fährt er zwei Polizisten tot. In Frankfurt an der Oder fällt nun das Urteil.
Für die Morde an zwei Polizisten und seiner Großmutter ist der 25-jährige Jan G. in Frankfurt an der Oder zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die Richter stellten zudem die besondere Schwere der Schuld fest - das heißt, dass der Verurteilte auch nach 15 Jahren Haft nicht aus dem Gefängnis kommt. Das Gericht folgte mit dem Urteil der Forderung der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte auf zwölf Jahre Gefängnis plädiert.
Der Täter hatte im Februar 2017 zuerst seine 79-jährige Großmutter im gemeinsamen Wohnhaus in Müllrose erstochen und danach auf der Flucht vor der Polizei die beiden Beamten an einer Bundesstraße mit überhöhter Geschwindigkeit totgefahren. Die beiden Männer sollten das Fluchtauto mit einem Nagelbrett stoppen. Sie starben sofort nach dem Aufprall.
Die 79-Jährige hatte der Deutsche zunächst mit Fäusten und einem Küchenstuhl attackiert. Als sie am Boden lag tötete er sie mit einem Küchenmesser. Der Angriff soll sich an einem Streit um eine vollgestellte Badewanne entzündet haben. Der Mann stand am Tattag gemäß den Ermittlungen unter Drogen.
Mutter ist Nebenklägerin
Der Angeklagte hatte zugegeben, für den Tod der drei verantwortlich zu sein. Die Mutter des 25-Jährigen Deutschen und die Angehörigen der Polizisten sind Nebenkläger in dem Prozess.
Zusätzliche Brisanz bekam der Fall durch einen früheren Raubprozess, in dem der junge Mann Ende 2016 für schuldunfähig erklärt worden war. Zwar ordnete dasselbe Gericht die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus wegen Schizophrenie an - die Entscheidung wurde aber zur Bewährung ausgesetzt. Wenige Wochen später soll er dann die Morde verübt haben. In dem jetzigen Prozess hatte ein Gutachter hingegen festgestellt, dass der Angeklagte schuldfähig und nicht schizophren sei.
Quelle: ntv.de, jog/dpa