Zugriff im Restaurant Mexikos Polizei fasst Drogenboss
02.10.2014, 06:47 Uhr
Die USA und Mexiko hatten ein hohes Kopfgeld auf Hector Beltrán Leyva ausgesetzt.
(Foto: AP)
80.000 Menschen kommen in nicht mal zehn Jahren im mexikanischen Drogenkrieg ums Leben. Doch den Behörden gelingen auch Festnahmen von Köpfen des Drogenhandels. Der Chef eines Kartells wird nun in einem Restaurant verhaftet.
Die mexikanischen Behörden haben nach eigenen Angaben einen wichtigen Kopf der Drogen-Mafia gefasst. Nach elfmonatigen Ermittlungen nahmen sie einen der meistgesuchten Drogenbosse des Landes fest, wie das Justizministerium mitteilte. Soldaten hätten Hector Beltrán Leyva, den Chef des gleichnamigen Kartells, in einem Restaurant des Ferienorts San Miguel de Allende verhaftet.
"El H", wie der 49-Jährige auch genannt wird, steht seit dem Tod seines Bruders Arturo im Jahr 2009 an der Spitze des Beltrán-Leyva-Kartells, einer Abspaltung des Sinaloa-Kartells. Die USA hatten auf ihn ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar (3,96 Mio Euro) ausgesetzt. Mexiko wollte 2,2 Millionen Dollar für seine Ergreifung zahlen.
Das Kartell ist vor allem auf den Kokain-Schmuggel von Süd- und Mittelamerika nach Europa und in die USA spezialisiert. Dabei geht es um Kokain, Marihuana, Heroin und Metamphetamine. Im Gegenzug schaffen sie Waffen und Munition aus den USA nach Mexiko.
Seit 2006 wurden in Mexiko mehr als 80.000 Menschen im Zusammenhang mit der Drogenkriminalität getötet, weitere 22.000 gelten als vermisst. Seit Amtsantritt von Präsident Enrique Peña Nieto im Dezember 2012 wurden mehrere Drogenbosse gefasst oder getötet, unter ihnen der berüchtigte Chef des Sinaloa-Kartells, Joaquin "El Chapo" Guzmán.
Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP