Fall um Gina-Lisa Lohfink Mutmaßlicher Peiniger bricht sein Schweigen
05.08.2016, 12:51 Uhr
Im Prozess um Gina-Lisa Lohfinks angebliche Falschaussage könnte am Montag das Urteil gesprochen werden.
(Foto: dpa)
Nächste Woche könnte das Urteil im Prozess um die angebliche Falschaussage von Gina-Lisa Lohfink fallen. Sie hatte zwei Männer bezichtigt, sie mit Drogen betäubt und vergewaltigt zu haben. Nun meldet sich einer der von ihr Beschuldigten zu Wort.
Ist das Model Gina-Lisa Lohfink vergewaltigt worden oder nicht? Aktuell steht die 29-Jährige in Berlin vor Gericht, weil sie zwei Männer fälschlicherweise der Vergewaltigung bezichtigt haben soll. Nach einer gemeinsamen Nacht 2012 mit Sebastian C. und Pardis F. hatte Lohfink Anzeige erstattet, die Klage wurde 2014 allerdings fallen gelassen. Die Männer wurden lediglich verurteilt, weil sie den Sex gefilmt hatten und das Video dann verbreiteten. Sie mussten Geldstrafen zahlen.
Nun meldet sich einer der beiden angeblichen Peiniger Lohfinks öffentlich zu Wort: "Es waren keine Drogen im Spiel und es hat auch keine Vergewaltigung gegeben", sagte Sebastian C. dem Sender "Sat1". Die "Bild"-Zeitung dokumentierte noch vor der Ausstrahlung das Interview mit dem 32-Jährigen. C. erinnert sich wie folgt an den Abend, der nun im Fokus des Prozesses steht: "Gegen 5.30 Uhr hat es bei mir geklingelt und sie ist mich dann mit dem anderen Tatverdächtigen besuchen gekommen. Es war von Anfang an klar, dass wir einen schönen Abend haben und alle Sex haben." Lohfink sei auch nicht nur über Nacht geblieben, "sondern bis 17, 18 Uhr".
C. sagte außerdem, er habe "keine Sekunde gedacht, dass sich das 'Hör auf' auf den Sex beziehen könnte". Im Video, von dem Auszüge im Netz zu sehen waren, ist zu hören, wie Gina-Lisa Lohfink "Hör auf" sagt. Sie soll laut der Schilderung des Party-Veranstalters Folgendes gesagt haben: "Komm nicht so nah mit der Kamera, hör auf zu filmen." Das Video sei auch nicht von ihm herumgeschickt worden, sondern von dem anderen Mann. "Das war nicht in meinem und auch nicht in Frau Lohfinks Interesse."
"Ich bereue es sehr"
Auch wenn sich der 32-Jährige keiner Schuld bewusst ist, zeigt er sich reumütig: "Ich war zwar zu der Zeit Single, war ja auch alles einverständlich von mir und von ihr, trotzdem bereue ich es natürlich sehr." Denn diese Nacht habe sein Leben zerstört. Er habe seine Arbeit verloren und sein Ansehen. Im Interview sagte er, er finde es nicht schlecht, was Lohfink beim Sexualstrafrecht mittlerweile erreicht habe. Aber: "Dass sie das alles auf einer Lüge aufgebaut hat, ist eine Schande."
Der nächste Prozesstag ist für den 8. August angesetzt. An diesem Tag könnte auch das Urteil gesprochen werden. Gina-Lisa Lohfink sagte Sat1, sie habe sehr große Angst vor dem Urteil. "Wenn kein Freispruch oder keine Einstellung kommt, werde ich in Berufung gehen." Zu dem Interview mit Sebastian C. erklärte Lohfinks Anwalt, Burkhard Benecken, gegenüber der "Bild"-Zeitung: "Die Glaubwürdigkeit des Herren tendiert gen null."
Quelle: ntv.de, kpi