Panorama

Höchste Sicherheitsstufe Rocker sagt gegen Rocker aus

Ein Angeklagter aus der Rockerzene in Kiel sagt weiter gegen den Hannoveraner Hells-Angels-Präsidenten Hanebuth aus. Die Aussage hat einen hohen Preis: Der Hauptbelastungszeuge muss versteckt werden.

Der angeklagte Ex-Rocker steht unter Zeugenschutz und wird von der Polizei versteckt.

Der angeklagte Ex-Rocker steht unter Zeugenschutz und wird von der Polizei versteckt.

(Foto: dpa)

Unter großen Sicherheitsvorkehrungen und starkem Medienandrang ist der Prozess gegen einen Ex-Rocker vor dem Kieler Landgericht fortgesetzt worden. Der Angeklagte ist ein Hauptbelastungszeuge der Staatsanwaltschaft im Kampf gegen die Rockerkriminalität. Der frühere Chef der inzwischen aufgelösten Kieler Rockergruppe "Legion 81", einer Unterstützertruppe der Hells Angels, soll seine Aussagen fortsetzen. Auch ein Ermittlungsbeamter der Polizei ist als Zeuge geladen.

Der ehemalige Rocker beschuldigte vergangene Woche den Präsidenten der Hannoveraner Hells Angels, Frank Hanebuth, "grünes Licht" für die Ermordung des seit zwei Jahren vermissten Türken Tekin Bicer gegeben zu haben. Dies will der Angeklagte 2010 auf einer Weihnachtsfeier der Hells Angels gehört haben. Demnach soll der Türke von Hells Angels erst stundenlang gequält und dann mit einem Kopfschuss umgebracht worden sein. Hanebuth bestreitet die Vorwürfe entschieden.

Aufgrund der Aussage des Ex-Rockers lässt die Staatsanwaltschaft eine Lagerhalle der Hells Angels in Altenholz bei Kiel nach der angeblich einbetonierten Leiche durchsuchen - bislang ohne Erfolg. Der Angeklagte muss sich seit November 2011 unter anderem wegen Zuhälterei, räuberischer Erpressung und Körperverletzung verantworten. Der 40-Jährige hat Zeugenschutz erhalten und wird an einem geheimen Ort versteckt.

Quelle: ntv.de, dpa

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