Schlangenblut und Hahnenköpfe Soldaten trainieren das Überleben
19.02.2018, 21:09 Uhr
Hähnen den Kopf abbeißen, Schlangenblut trinken und Skorpione unschädlich machen - hier ist nicht die Rede vom Dschungelcamp, sondern von der jährlichen Militärübung einer thailändischen Provinz. Allein 6800 Soldaten aus den USA nehmen daran Teil.
Dschungelcamp für Soldaten: Marineinfanteristen aus Thailand und den USA haben bei einem Überlebenstraining im thailändischen Dschungel das Blut einer Kobra getrunken und gegrillte Schnecken gegessen. Thailändische Militärausbilder zeigten den mehreren Dutzend Teilnehmern auf einer Militärbasis in der Provinz Chonburi auch, wie sie giftige Skorpione und Vogelspinnen vor dem Essen unschädlich machen, im Dschungel Trinkwasser finden und essbare Pflanzen erkennen.
"Zu wissen, was man essen kann, ist der Schlüssel zum Überleben", sagte der Ausbilder Chaiwat Ladsin, der seine Schüler auch an einem ungekochten Gecko abbeißen ließ. Der US-Soldat Christopher Fiffie sagte nach dem Training, er habe zum ersten Mal Schlangenblut getrunken. "In den USA machen wir ja das nicht so oft". Er geht davon aus, jetzt allein in der Wildnis überleben zu können.
Das Überlebenstraining gehört zu der jährlich stattfindenden Militärübung "Cobra Gold". Das zehntägige Manöver findet zum 37. Mal statt und ist eines der größten Militärmanöver in Asien. Die gängigen Tagesordnungspunkte beinhalten unter anderem Marschieren, amphibische Kriegführung, Panzerfahren und Übungen zum Evakuieren der zivilen Bevölkerung.
Notfall in freier Natur
Auch das Verhalten beim Einsatz von Chemiewaffen wird trainiert. Erst seit einigen Jahren steht das Überleben im Dschungel mit wenigen Mitteln mit auf dem Plan. So lernen die die Soldaten, wie man Hähnen am besten den Kopf abbeißt, Schlangen enthauptet und anschließend ihr Blut trinkt und wie sie im Notfall mit anderen Tieren der freien Natur fertig werden.
An der Übung nehmen jedes Jahr tausende Soldaten aus den USA, Thailand und anderen Ländern des Pazifiks teil. In diesem Jahr waren allein aus den USA mehr als 6800 Soldaten dabei - fast doppelt so viele wie 2017. Nach dem Militärputsch in Thailand 2014 waren die Beziehungen zu Washington zunächst abgekühlt. Die US-Militärhilfe für Thailand wurde gekürzt.
Seit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump haben sich Washington und Bangkok aber wieder angenähert: Trump zeigt weit weniger Bedenken gegenüber autokratischen Führern als sein Vorgänger Barack Obama und hat den thailändischen Junta-Chef Prayut Chan-O-Cha sogar ins Weiße Haus eingeladen.
Quelle: ntv.de, lri/AFP