Gigantische Evakuierung Spezialisten entschärfen Bombe in Köln
27.05.2015, 16:49 Uhr
Die Auswirkungen der Bombenentschärfung machten sich im gesamten Kölner Stadtgebiet bemerkbar.
(Foto: dpa)
20.000 Menschen können stundenlang nicht in ihre Wohnungen, der Rhein, der Zoo und ganze Stadtteile Köln werden gesperrt - doch jetzt ist der Spuk vorbei. Die Entschärfung einer großen Weltkriegsbombe ist geglückt.
Nach der größten Evakuierungsaktion seit Kriegsende ist in Köln eine 20-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg planmäßig entschärft worden. Zuvor hatten bis zu 20.000 Menschen im Umkreis von einem Kilometer um den Bomben-Fundort Wohnungen und Büros verlassen müssen, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Auch ein großes Alten- und Pflegeheim mit 1100 Bewohnern wurde evakuiert.
Etwa 600 der Heimbewohner mussten besonders betreut werden, da sie pflegebedürftig sind. An den Evakuierungen von Teilen der Stadtteile Riehl und Mülheim waren insgesamt rund 800 Helfer und Einsatzkräfte beteiligt. 140 Transportfahrzeuge waren unterwegs, was auf vielen Straßen zu Staus führte.
Zoo bleibt den ganzen Tag geschlossen
Der Direktor der Kölner Feuerwehr, Johannes Feyrer, nannte die Evakuierungsaktion eine "große Herausforderung für den Kölner Rettungsdienst". Statt etwa 300 Transporten wie an einem durchschnittlichen Einsatztag musste der Rettungsdienst am Mittwoch 1500 Transporte zusätzlich bewältigen.
Der Blindgänger amerikanischer Bauart war am vergangenen Donnerstag im linksrheinischen Stadtteil Riehl unweit der Mülheimer Brücke entdeckt worden. Während der Entschärfung am Mittwochnachmittag kurz vor 16 Uhr wurde vorübergehend der Rhein für die Schifffahrt gesperrt, ebenfalls der Luftraum über dem Fundort. Im Evakuierungsgebiet lag auch der Kölner Zoo, der den ganzen Tag über geschlossen blieb.
Quelle: ntv.de, jog/AFP