Panorama

Massen-Kiss-In Tausende Wiener knutschen vor Kaffeehaus

Gegen Intoleranz und Homophobie: Tausende Menschen beteiligten sich an dem Protest vor dem Café "Prückel" an der Ringstraße.

Gegen Intoleranz und Homophobie: Tausende Menschen beteiligten sich an dem Protest vor dem Café "Prückel" an der Ringstraße.

(Foto: dpa)

Zwei junge Frauen werden aus einem Wiener Kaffeehaus verbannt, nachdem sie sich dort geküsst hatten. Zuvor werden sie von der Chefin mit homophoben Kommentaren beleidigt. Dieses Verhalten finden die Wiener gar nicht nett - und starten einen Massen-Kiss-In.

Nach dem Rauswurf eines lesbischen Paares aus einem bekannten Wiener Kaffeehaus wehren sich rund 2000 Menschen vor dem Gebäude gegen Homophobie mit einem Massen-Kiss-In. Wir wehren uns gegen Intoleranz und Homophobie", erklärte Mitorganisator Philip Pertl von der Organisation Rainbow Scouting Austria. An der Protestkundgebung "Küssen im Prückel" nahmen auch sozialdemokratische, liberale und grüne Politiker teil. Es gehe darum, dass homosexuelle Menschen in der Gesellschaft nach wie vor kaum sichtbar seien, hieß es von den Veranstaltern.

Anlass des Protests: Die jungen Frauen Eva Prewein und Anastasia Lopez waren am 6. Dezember aus dem "Prückel" geworfen worden, nachdem sie sich geküsst hatten. Kellner schilderten Journalisten, die beiden Frauen hätten sich mehr als einen Begrüßungskuss gegeben. Richtig in Wallung geriet die Szene nach Lopez' Angaben durch Kommentare von "Prückel"-Chefin Christl Sedlar, das Paar hätte besser ein Bordell aufsuchen sollen.

Die jungen Frauen sagen, sie seien nur vor die Tür gesetzt worden, weil sie lesbisch seien. Chefin Sedlar entschuldigte sich nur halbherzig. Vor dem bunten Protest schottete sich das hundert Jahre alte Kaffeehaus am Freitag ab: Es hielt seine Türen geschlossen und legte einen Ruhetag ein.

Quelle: ntv.de, dsi

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