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Nachts teils bitterkalt Tief "Damian" schickt uns gefährliche Glatteislage

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Die nächste Warmfront bringt wieder viel feuchte Luft mit sich.

Die nächste Warmfront bringt wieder viel feuchte Luft mit sich.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der Winter verläuft bisher deutlich zu warm und zu feucht. Und auch für den Februar sehen die Langfristprognosen momentan einen weiteren Temperaturüberschuss auf Deutschland zukommen. Doch Tief "Damian" sorgt jetzt erst einmal für ein Glätteintermezzo, wie ntv-Meteorologe Björn Alexander weiß.

ntv.de: Zur Mitte des Monats ist auch der Winter meteorologisch zur Hälfte herum. Wie ist die Bilanz bis jetzt?

Björn Alexander: Auch wenn es derzeit ja ziemlich kalt ist, teils sogar eisig mit zweistelligem Nachtfrost, so performt der Winter - analog zu den letzten Jahren - über dem Durchschnitt. Gemessen an den letzten drei Jahrzehnten mit rund einem Grad im Plus. Gleichzeitig sind im bundesweiten Durchschnitt bisher gut 105 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gefallen. Das entspricht schon fast 60 Prozent des Solls.

War es damit auch zu wolkig?

So ist es. Beachtenswert ist dabei allerdings, dass die Tiefdruckphasen und die mitunter intensiven Niederschlagsereignisse deutlich hinter den Hochdruckphasen zurückliegen. Insofern dominierten die vielfach trüben Abschnitte mit Nebel oder Hochnebel. Das quittiert uns die Bilanz mit sonnenverwöhnten Bergen, die gerne über dem Hochnebel lagen.

ntv-Meteorologe Björn Alexander

ntv-Meteorologe Björn Alexander

(Foto: ntv)

Was bedeutet das in Zahlen?

Die Zugspitze, Deutschlands höchster Berg mit knapp 3000 Meter Höhe, ergatterte bisher schon fast 200 Sonnenstunden. Der Hohenpeißenberg rangiert mit an die 150 sonnigen Betriebsstunden auf Platz 2.

Wo gab es am wenigsten Sonne?

Die Schlusslichter bewegen sich mit um oder unter 30 Sonnenstunden im Nordosten. Waren an der Müritz, Ueckermünde und Teterow sind aktuell die Schlusslichter. Bezogen auf ganz Deutschland sind wir in der Bilanz somit nur bei gut einem Drittel der Gesamtsumme.

Wird sich der Winter in der zweiten Hälfte ähnlich entwickeln?

Nachdem Tief "Damian" jetzt für ein Glätteintermezzo sorgt, meldet sich im Anschluss tatsächlich Hoch "Beate" zurück und könnte bis ins letzte Januardrittel tonangebend sein.

Welche Trends zeichnen sich anschließend ab?

Für den Februar sieht die experimentelle Langfrist momentan einen weiteren Temperaturüberschuss auf Deutschland zukommen. In der Größenordnung von 1 bis 2 Grad. Zudem gehen die aktuellen Prognosen von einer durchschnittlichen bis unterdurchschnittlichen Niederschlagsentwicklung aus. Insbesondere dem Süden wird hierbei mit einem zu trockenen Februar kredenzt. Dementsprechend scheinen die Hochdruckgebiete im letzten Wintermonat erneut ein gewichtiges Wörtchen mitreden zu wollen.

Vom Hoch zum Tief und damit zu "Damian" und der kurzfristigen Glätteentwicklung. Worauf müssen wir uns einstellen?

Tief "Damian" schickt uns mit seiner Warmfront zwar mildere, aber auch feuchtere Luft mit etwas Regen oder Schnee. In Kombination mit der Kälte der letzten Tage und den mitunter gefrorenen Böden droht somit eine teilweise intensive Glatteislage.

Wie sieht der Fahrplan durch die Glätte im Detail aus?

Jetzt kommen die Ausläufer von "Damian" mit etwas Niederschlag von Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern über Sachsen-Anhalt und Brandenburg bis zur Landesmitte voran. Meistens fällt leichter Regen oder Nieselregen, der am gefrorenen Boden jedoch zu gefährlichem Glatteis führen kann.

Und danach?

Abends und nachts ist die Gefahr durch gefrierenden Regen vor allem von Sachsen und Thüringen sowie Hessen bis herunter nach Baden-Württemberg und Bayern groß bis sehr groß, während sich die Lage im Norden bei ansteigenden Temperaturen entspannen wird. Im übrigen Land - insbesondere mit dem Fokus auf den Westen - kann es zum Teil zu Glätte durch Reif oder gefrierende Nässe kommen. Das Ganze bei frostfreien und teilweise windigen 4 bis 1 Grad im Norden und 0 bis minus 7 Grad in der Mitte und im Süden.

Wie geht es mit der Glätte am Mittwoch tagsüber weiter?

Vom Erzgebirge bis zu den Alpen und in Richtung Schwarzwald droht mit etwas Schnee oder zum Teil gefrierendem Regen stellenweise abermals Glätte. Sonst ist es meist trocken, aber oftmals trüb bei 0 Grad in Bayern und bis zu 7 Grad an der Nordsee.

Was erwartet uns mit dem Blick gen Wochenende?

Von Donnerstag bis Montag sieht es derzeit nach ruhigem Winterwetter aus. Zwar spielen Nebel, Hochnebel und Restfeuchte eine durchaus dominante Rolle, aber zum Wochenende könnte die Sonne insgesamt besser zum Zuge kommen. Und überall, wo sie durchkommt, wird es sogar strahlend schön.

Bei welchen Temperaturen?

Bis einschließlich Samstag verbleiben die Höchstwerte bei 0 bis 7 Grad und nachts wird es bevorzugt über den Schneeflächen und unter Aufklarungen erneut teils bitterkalt mit zweistelligem Frost. Ab Sonntag spekuliert ein Teil der Wettercomputer auf etwas mildere Werte. Es gibt allerdings ebenso Ansätze, die von Norden her wieder kalte Winterluft ins Spiel bringen.

Quelle: ntv.de

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