Warnung vor Hochwasser Unwetterartiger Starkregen sucht Teile Deutschlands heim
30.05.2024, 12:08 Uhr Artikel anhören
Das Wetter hält sich nicht an den meteorologischen Sommeranfang, in weiten Teilen Deutschlands wird es ungemütlich. Im Süden, Südosten und Nordwesten wird am Wochenende Dauerregen und Starkregen erwartet. Für Teile Sachsens geben die Behörden eine Hochwasserwarnung heraus.
Regen, Regen und noch mehr Regen. Insbesondere im Süden und Südosten des Landes wird es laut den Wetterexperten von RTL/ntv mitunter sehr nass mit Überflutungen und Hochwassergefahr. Grund ist ein Tief, das vom Mittelmeer und Norditalien über die Alpen ziehen könnte. Im ungünstigsten Fall haben die Wettercomputer in den betroffenen Regionen bis einschließlich Montag um die 100, in Spitzen möglicherweise sogar über 200 Liter Regen je Quadratmeter im Programm. Weil in Sachsen Flüsse und Bäche anschwellen könnten, warnt dort auch das Landesumweltamt vor Hochwasser.
In Bayern ist zwischen Freitag und Sonntag laut Deutschem Wetterdienst (DWD) unwetterartiger Starkregen mit Mengen zwischen 50 und 90 Litern pro Quadratmeter potenziell möglich. Gebietsweise sogar mit bis zu 150 Litern pro Quadratmeter. Für heute wird mit Starkregen, einzelnen Gewittern, stürmischen Böen und Hagel gerechnet. Der Freitag wird dann stark bewölkt, während sich von Süden aus erneut andauernder und kräftiger Regen ausbreitet. Auch im Norden des Freistaates wird es nach einem trockenen Start nass: Es soll zu Schauern und Gewittern kommen.
Samstags wird es der Vorhersage zufolge wieder überwiegend regnerisch bei Höchstwerten zwischen 13 und 18 Grad. Ab dem Nachmittag kann es im Süden trockener werden. Am Sonntag ist dann rund um die Donau und in Schwaben Regen vorhergesagt. Am östlichen Alpenrand und im Bayerischen Wald ist es aber auch mal trocken. Die Temperaturen steigen wieder auf Höchstwerte zwischen 16 und 21 Grad.
Hochwassergefahr in weiten Teilen Sachsens
Weil Dauerregen erwartet wird, sollten sich die Sachsen nach Einschätzung des Landesumweltamtes auf Hochwasser am Wochenende vorbereiten. Das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie informierte am Mittwoch über eine Vorwarnung für weite Teile des Freistaates. Der DWD geht davon aus, dass es zwischen Freitagmittag und Sonntagnachmittag zu ergiebigen Niederschlägen kommen könne.
Mit dem Überschreiten von Hochwassermeldegrenzen sei ab der Nacht zu Samstag zu rechnen. Es könne nicht ausgeschlossen werden, "dass bei einem Eintreten von Niederschlägen größer als 100 Liter pro Quadratmeter und hohen Niederschlagsintensitäten die Wasserstände die höchste Alarmstufe 4 überschreiten".
Mit Durchzug eines Tiefdruckgebiets nach Polen wird teils gewittriger Dauerregen mit wechselnder Intensität erwartet. Die Niederschlagsmengen lägen laut Prognose zwischen 50 und 120 Litern pro Quadratmeter und lokal bei bis zu 150 Litern pro Quadratmeter in etwa 48 Stunden. Den Meteorologen zufolge gibt es hinsichtlich der vorhergesagten Mengen sowie der räumlichen Ausdehnung der Niederschläge noch Unsicherheiten.
"In Abhängigkeit und Folge der tatsächlichen Niederschläge ist ab Samstag die Ausbildung einer überregionalen Hochwasserlage in Sachsen möglich - beginnend in den kleineren Fließgewässern der Mittelgebirge, fortsetzend auch in den größeren Flüssen", erklärte das Landesamt.
Gewitter und Starkregen in Niedersachsen
Auch über Niedersachsen und Bremen ziehen wieder Gewitter und starke Regenfälle hinweg. Der DWD rechnet ab Donnerstagmittag mit gebietsweise Starkregen, Hagel und Sturmböen mit bis zu 74 Kilometern pro Stunde. Die Regenfront werde im Tagesverlauf von Südosten her über Niedersachsen ziehen und bringe bis in die Nacht zu Freitag starke Niederschläge. Die Höchsttemperaturen am Donnerstag liegen demnach bei bis zu 21 Grad im Inland.
Am Freitag nehmen die Schauer und Gewitter laut DWD bei wechselnder bis starker Bewölkung wieder zu. Die Höchsttemperaturen am Freitag liegen demnach bei bis zu 20 Grad, das Ganze bei mäßigem bis schwachem Wind. Zum Wochenende hin werde es trockener. Vereinzelt komme es zwar noch zu Schauern und Gewittern, die jedoch nach und nach abnehmen.
Unwetterpotenzial rund um die Hauptstadt
Gewitter, Regen und Hagel sorgen heute für teils ungemütliches Wetter in Berlin und Brandenburg. Nach den Schauern vom Vormittag in Berlin und im Westen ziehen laut DWD ab Mittag örtlich schwere Gewitter auf, die sich bis zum Abend halten. Lokal eng begrenzt soll es Hagel, schwere Sturmböen und Starkregen zwischen 20 und 40 Litern pro Quadratmeter geben. Vereinzelt sind auch bis zu 60 Liter pro Quadratmeter möglich, wenn der Regen über Stunden anhält oder mehrere Gewitter an einem Ort zusammenkommen.
Den Schwerpunkt der Gewittertätigkeit erwarten die Meteorologen im Nordosten Brandenburgs sowie vom Havelland über die Stadt Brandenburg bis zum Fläming. Die Temperaturen steigen am Tag laut Vorhersage auf 19 bis 22 Grad. Abseits der Gewitter ist der Himmel wechselnd bewölkt und der Wind weht schwach.
Das Wochenende beginnt örtlich mit Gewittern und schauerartigem Regen. Vor allem in der Südhälfte Brandenburgs gibt es laut DWD am Samstag teils kräftigere und ergiebige Niederschläge. Die Höchstwerte liegen zwischen 23 und 25 Grad.
Nasses Feiertagswetter im Westen und Südwesten
Am heutigen Donnerstag soll es in Baden-Württemberg vielerorts regnen, zum Teil werden auch unwetterartige Gewitter erwartet. Ab dem Vormittag tritt laut DWD Starkregen oft in Verbindung mit Gewittern auf, mit Mengen zwischen 15 und 25 Litern pro Quadratmeter. Bei Gewittern seien auch kleinkörniger Hagel und stürmische Böen von bis zu 70 Kilometern pro Stunde möglich. Die Schauer nehmen den Angaben zufolge zum Mittag an Häufigkeit und Intensität zu. In der Nacht zu Freitag soll es stark bewölkt werden und weiterhin Schauerwetter geben. Zeitweise seien örtlich Gewitter möglich. Im Schwarzwald bleibt es laut DWD stürmisch.
Auch in Nordrhein-Westfalen bleibt es in den nächsten Tagen unbeständig. Am Donnerstagnachmittag sei zunächst mit vereinzelten Schauern und Gewittern zu rechnen. Die Unwetter-Wahrscheinlichkeit sei hier aber gering, sagte ein Sprecher des Wetteramtes Essen. Am Freitag werde es dann verbreitet niederschlagsfrei sein. Im Norden und westlich des Rheins könne es zwischendurch mal schauern. Am Samstag - dem meteorologischen Sommeranfang am 1. Juni - bleibe es auch erst einmal weitgehend niederschlagsfrei, am Abend müsse vor allem in Norden mit einzelnen Schauern gerechnet werden.
Im Saarland und in Rheinland-Pfalz bleibt es beim regnerischen Wetter. Auch Gewitter mit örtlichem Starkregen sind im Tagesverlauf möglich. Am Freitag das gleiche Spiel: viele Wolken, zeitweise Schauer, teils mit Gewittern und Starkregen. Die Höchstwerte liegen erneut bei 17 bis 20 Grad, in den Hochlagen der Eifel bei 15 Grad.
Auch in Hessen erwartet die Menschen wechselhaftes Wetter in den kommenden Tagen. Schauer und Gewitter, örtlich mit Starkregen, sind möglich. Es bleibt um die 17 bis 20 Grad warm, in Hochlagen um 15 Grad. In der Nacht zu Freitag ist es weiter wolkig mit weiteren Schauern, vereinzelt gibt es auch noch kurze Gewitter. Es kühlt ab auf 10 bis 7 Grad. Auch der Freitag zeigt sich wechselhaft.
Quelle: ntv.de, gut/dpa