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Wie golden wird der Oktober? "Urban" bringt kleinen Altweibersommer - 20-Grad-Marke wackelt

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Goldene Aussichten: Pünktlich zum Einheitstag zieht ein Hoch heran.

Goldene Aussichten: Pünktlich zum Einheitstag zieht ein Hoch heran.

(Foto: picture alliance / Jan Eifert)

In den kommenden Tagen wird das Doppel-Tief über Deutschland schwächer. Es wird zunehmend heiterer und wieder etwas milder. Für das Wochenende stellt ntv-Meteorologe Björn Alexander einen "Glanz vom Altweibersommer" in Aussicht. Die neue Woche könnte dann wieder wechselhafter werden - und noch ein ganzes Stück wärmer.

ntv.de: Wind, Wolken, Regen - der Herbst scheint es wissen zu wollen. Auch in den nächsten Tagen?

Björn Alexander: Im Südosten hält das durchwachsene Wetter auf jeden Fall noch länger an, während es im Norden und Westen dank Hoch "Urban" bereits am Tag der Einheit schöner wird. Am Wochenende gibt es dann überall ein bisschen Altweibersommer zu genießen, bevor es nächste Woche erneut wechselhafter wird.

Bei welchen Temperaturen?

Zunächst ist es eher herbstlich frisch. Zum Wochenende wird es milder, nächste Woche haben sogar spätsommerliche Werte eine Chance. Allerdings wird es zuvor nachts ziemlich kühl, zum Teil mit der Gefahr von Frost oder Bodenfrost. Geschuldet ist das stärkere Auskühlen übrigens der Wetterberuhigung zum Wochenende sowie dem gebietsweise klaren Nachthimmel.

Für viele von uns könnte es ein langes Wochenende sein. Wo sollte es hingehen, um mehr Wärme zu tanken?

Grundsätzlich wäre im Herbst natürlich der Mittelmeerraum ein dankbares Ziel. Hier gibt es beispielsweise in Spanien oder Süditalien noch locker um oder über 30 Grad. Jedoch ist auch der Süden Europas nicht uneingeschränkt zu empfehlen, da mitunter schwere Unwetter möglich sind.

Wo gelten Unwetterwarnungen?

Schwerpunkt der intensivsten Regenfälle und Gewitter sind zuerst einmal Mittel- und Norditalien, Südösterreich sowie Slowenien, Kroatien und weiter südwärts, also im Prinzip im Bereich Adria und Dinarisches Gebirge.

Wie viel Regen wird fallen?

Die Wettercomputer spekulieren bis einschließlich Freitag teilweise auf 100 bis 200 Liter pro Quadratmeter. Denkbar sind aber auch deutlich größere Mengen. In der Maximalabschätzung der Prognosen tauchen auch mal Regensummen von 200 bis über 400 Liter je Quadratmeter auf. Das gilt insbesondere für Teile Sloweniens und Kroatiens. Zum Vergleich: Magdeburg bekommt beispielsweise um die 450 Liter pro Quadratmeter - allerdings im ganzen Jahr.

ntv-Meteorologe Björn Alexander

ntv-Meteorologe Björn Alexander

(Foto: Privat)

Bezogen auf das aktuelle Herbstwetter in Deutschland: Was ist bei uns in den letzten Tagen gefallen?

Die größten Niederschlagsmengen pro 24 Stunden lagen am Montag bei um die 30 Liter pro Quadratmeter. Zum Dienstag und Mittwoch verlagerten die dazugehörigen Tiefs "Dagmar" und "Eileen" die Regenzentren auch in Richtung Süden, womit der Schwarzwald am nassesten wurde. Innerhalb von 24 Stunden verzeichnete der Schauinsland zum Beispiel knapp 60 und der Feldberg um die 50 Liter je Quadratmeter. Gemessen am deutschlandweiten September- oder Oktoberdurchschnitt entspricht das bereits dem gesamten Monatsniederschlag.

Doch ein Ende des Regens ist in Sicht. Wie sind die Aussichten für den Einheitstag im Detail?

Im Süden und Osten dominiert weiterhin das Tiefdruck-Doppel aus "Dagmar" und "Eileen" mit durchwachsenem Schauerwetter. Im Nordwesten und Westen folgt von der Nordsee her hingegen schon Hoch "Urban" und bringt überwiegend freundliches bis sonniges und trockenes Wetter. Insgesamt ist es aber noch etwas kühler mit 9 bis 15 Grad.

Was bringt uns der Freitag?

Am möglichen Brückentag wird es nur noch selten nass. Denn die Regenwolken ziehen sich weiter in Richtung Alpen und Erzgebirge zurück. Im großen Rest wird es dementsprechend schöner mit trockenem Herbstwetter bei 8 bis 16 Grad.

Und am Samstag und Sonntag?

Gibt es einen Glanz vom Altweibersommer. Der Samstag bringt nämlich lediglich ganz im Südosten Schauer. Ansonsten gibt es außerhalb von Nebel viel Sonne bei 9 bis 17 Grad. Nachts ist es derweil ziemlich frisch bis kalt - örtlich sind Bodenfrost und Frost möglich. Durchaus nicht ungewöhnlich für den späten Altweibersommer. Am Sonntag geht es auch im Südosten trocken und abseits von Nebel mit viel Sonne weiter. Erst später verdichten sich die Wolken im Westen und zum Abend fällt etwas Regen. Das Ganze bei 12 bis 17 Grad.

Wohin schwingen die Wetterberechnungen nächste Woche?

Nächste Woche werden die Tiefdruckgebiete vom Atlantik her wieder aufdringlicher. Das hat mehrere Folgen. Damit wird es nämlich einerseits wieder wechselhafter. Andererseits kommt deutlich mildere Luft zurück nach Deutschland. Selbst sommerliche Temperaturen jenseits der 25-Grad-Marke wären denkbar. Jedoch sind auch frischere Ansätze in der Verlosung, sodass es spannend wird, wie die Weichen für den weiteren Oktober-Verlauf gestellt werden.

Was sagt die Langfristvorhersage für den gesamten Monat?

Verglichen mit dem langjährigen Durchschnitt zum Teil deutlich zu nass und eher durchschnittlich bis etwas zu kalt temperiert. Insofern ist der Herbst der goldenen Art sicherlich auch weiterhin mit im Rennen - allerdings dürfte die kältere Luft aus nördlichen Richtungen in den kommenden Wochen möglicherweise noch ein starker Gegenspieler werden.

Quelle: ntv.de

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