Panorama

Wechselhaftes Wochenende voraus "Wann probt der Spätsommer in Deutschland sein Comeback?"

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
In Deutschland sieht es in den kommenden Tagen jetzt wieder oft so aus.

In Deutschland sieht es in den kommenden Tagen jetzt wieder oft so aus.

(Foto: dpa)

Zwar bleibt Deutschland von heftigeren Stürmen, wie sie in Skandinavien anstehen, verschont. Doch in den kommenden Tagen ist das Wetter das, was man landläufig "durchwachsen" nennt. Immerhin: Sonnigere und wärmere Tage sind in den nächsten Wochen immer noch drin, sagt ntv-Meteorologe Alexander.

ntv.de: Der dickste Regen scheint auch im Osten durch. Gibt es Grund zur Hoffnung auf eine deutliche Wetterbesserung?

Björn Alexander: Im Vergleich zum Dauerregen geht es auf jeden Fall aufwärts und am Wochenende rufen die Wettercomputer einige Sonnenstunden auf. Allerdings werden wir Schauer und Gewitter nicht ganz los - und bei teilweise windigen 15 bis 22 Grad ist das Feeling eher frühherbstlich als spätsommerlich. Zumal einige Wettermodelle Anfang nächster Woche sogar den ersten Herbststurm der Saison ins Spiel bringen.

Warum ist es so durchwachsen?

Derzeit führt die wettersteuernde Strömung, der sogenannte Jetstream, die Tiefdruckgebiete vom Atlantik genau in Richtung West- und Mitteleuropa. Aktuell im Zentrum des wilden Tiefdruckkarussells liegt Tief "Xerxes" mit seinem Kern zwischen den Britischen Inseln und Island - wiederholt mit Sturm- und Orkangefahr sowie zum Teil ergiebigem Regen.

Wo wird es am heftigsten?

Im Fokus liegen zunächst einmal der Westen und der Norden Europas. Sowohl in Sachen Sturm, als auch beim Regen. Am regenreichsten zeigen sich die Prognosen im Süden Skandinaviens sowie generell entlang der Nordseeküsten, wo innerhalb der kommenden Tage zum Teil Regensummen von über 100 Liter pro Quadratmeter nicht auszuschließen sind. Im Süden Skandinaviens spekulieren einige Wettermodelle sogar auf Summen von über 200 Liter je Quadratmeter.

Wohin hat sich die Sommerwärme verzogen?

Den herbstlich anmutenden Temperaturen im Norden und Westen steht am östlichen Mittelmeer eine hochsommerliche Hitzeblase gegenüber. Vom Süden und Osten Griechenlands bis zur türkischen West- und Südküste sowie auf Zypern sind 33 bis fast 40 Grad zu erwarten; am heißesten wird es im Raum Athen, zwischen Antalya und Adana sowie auf Zypern. Erst nach dem Wochenende wird es auch in Südosteuropa etwas weniger heiß.

Wann probt der Spätsommer in Deutschland sein Comeback?

Wiederholt sehen die Trends für die kommenden 10 bis 14 Tage im wilden Wechselspiel der Tiefdruckgebiete auch warme Vorderseiten mit Luftmassen aus südlichen Breiten. Beispielsweise beim amerikanischen Wettermodell, das zuletzt in der zweiten Monatshälfte auf eine sommerliche Phase mit über 25 bis um die 30 Grad gesetzt hat. Und auch mit dem Blick auf die Statistik brauchen Freunde von hitzigen Herbsttagen die Hoffnung noch nicht aufzugeben. Bis ins erste Oktoberdrittel sind dort nämlich Spitzenwerte bis über 30 Grad verzeichnet.

Von möglicher Hitze zurück zum jahreszeitlich angepassten Durchschnitt: Was erwartet uns konkret in den kommenden Tagen?

Der Freitag verläuft meistens wechselhaft mit örtlichen Gewittern sowie freundlichen Abschnitten. Der Wind weht besonders an der See und auf den Bergen stürmisch - zum Teil sind auch volle Sturmböen unterwegs. Dazu passen ebenso die Temperaturen, die sich zwischen 15 Grad an den Alpen und bis 22 Grad am Oberrhein bewegen.

Welche Aussichten präsentiert uns der Samstag?

Insbesondere im Westen und Norden ziehen teils gewittrige Regengüsse durch. Auch stürmische Böen, Starkregen und Hagel sind punktuell nicht auszuschließen. Ansonsten ist es ebenfalls leicht durchwachsen, aber die Sonne hat mehr Anteile. Das Ganze bei 15 Grad im überwiegend wolkigen Eifelumfeld und bei bis zu 22 Grad im Osten.

Und am Sonntag?

Geht es im Osten und Südosten ausgangs der Nacht zuerst noch grau und nass los. Später setzt sich die Sonne aber besser durch. Im übrigen Land bleibt es indes unbeständig mit freundlichen Abschnitten. Die Temperaturspanne ändert sich bei Höchstwerten zwischen 16 und 22 Grad kaum.

Wie stürmisch wird die neue Woche?

Das ist im Detail noch unsicher. Im Mittel der Prognosen müssen wir uns im Westen und Nordwesten sowie generell im Bergland auf Sturmböen der Stärke 8 oder 9 einstellen. In exponierten Berglagen sowie direkt an der Nordsee sind auch schwere Sturmböen bis um oder über 100 Kilometer pro Stunde erwartbar. Selbst intensivere Entwicklungen sind nicht ganz auszuschließen, sodass in Anbetracht der vollen Belaubung der Bäume größere Schäden nicht ausgeschlossen werden können. Dabei bleibt uns auch das wechselhafte Schauerwetter erhalten.

Wann tritt mal wieder ein Schönwetterhoch auf den Plan?

Bis zur Wochenmitte dominieren die wechselhaften Ansätze. Erst danach steigen die Chancen für beständigere Phasen. Bis dahin gilt es dann wohl, die freundlichen Abschnitte zu genießen - denn die gibt es ja zwischen den kühlen Duschen und Gewittern auch.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen