Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:00 Ukraine will Stromexporte in die EU verdoppeln +++

Die Ukraine plant ab Samstag eine deutliche Erhöhung der Stromexporte nach Europa. Der Chef des ukrainischen Netzbetreibers Ukrenergo, Olexandr Kudrytskyj schreibt auf Facebook, dass der Verband Europäischer Übertragungsnetzbetreiber ENTSO-E die Genehmigung erteilt habe, die Exporte von 100 auf 250 Megawatt zu steigern. Von ENTSO-E gibt es bisher keine Stellungnahme.

+++ 21:47 UN-Vertreter wirft Polen Doppelmoral beim Umgang mit Geflüchteten vor +++
Der UN-Sonderberichterstatter für die Rechte von Migranten wirft der polnischen Regierung Doppelmoral im Umgang mit Geflüchteten vor. Obwohl das Land und seine Bürger für die Gastfreundschaft gegenüber zwei Millionen ukrainischen Geflüchteten gelobt werden müsse, seien die Behörden in Polen aufgefordert, die Inhaftierung von vor allem aus dem Nahen Osten und Afrika stammenden Migranten zu beenden, sagt Felipe Gonzalez Morales. Unbegleitete Kinder, Familien, schwangere Frauen und psychisch Kranke müssten unverzüglich aus Haftanstalten ähnelnden Auffanglagern nahe der belarussischen Grenze entlassen werden.

+++ 21:21 Verbraucherschützer fordern wegen Gas-Umlage zusätzliche Unterstützung +++
Verbraucherschützer wollen angesichts der zum Herbst geplanten Gas-Umlage ein rasches zusätzliches Entlastungspaket. "Wenn die Umlage zum 1. Oktober kommt, muss das Hilfspaket der Bundesregierung für die Verbraucherinnen und Verbraucher stehen", sagt die Chefin des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Ramona Pop. Verbraucherinnen und Verbraucher müssten mit erheblichen Mehrkosten rechnen und könnten nicht bis zum kommenden Jahr auf Unterstützung warten. Finanzminister Christian Lindner will weitere Entlastungen frühestens 2023 gewähren und verweist auf mangelnde Spielräume im Bundeshaushalt.

+++ 21:05 Laut UN stehen erste Getreide-Exporte kurz bevor +++
Nach einem Abkommen zwischen Kiew und Moskau sollen die ersten Schiffe mit Getreide an Bord die Ukraine UN-Angaben zufolge bald verlassen. Es lägen einige schon beladene Frachter in den Häfen am Schwarzen Meer zur Abfahrt bereit, sagt UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths. "Und wir hatten darauf gewartet, dass das passiert, sogar heute oder morgen". Bislang seien der genaue Korridor durch teilweise vermintes Gebiet vom gemeinsamen Kontrollzentrum der Kriegsparteien sowie von den Vereinten Nationen und der Türkei in Istanbul noch nicht final festgelegt worden. Griffiths geht jedoch davon aus, dass dies zügig passieren wird.

+++ 20:40 Habeck zum Turbinen-Streit: "Lügen einem ins Gesicht" +++
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck wirft Russland im Streit um eine Turbine für die Gaspipeline Nord Stream 1 Lügen vor. Der Grünen-Politiker spricht bei einem Bürgerdialog in Bayreuth von einer "Farce". Die in Kanada gewartete Turbine sei seit Montag letzter Woche in Deutschland. Alle Papiere lägen vor, er habe sie selber in der Hand gehabt. Russland aber weigere sich, die Turbine ins eigene Land zu holen. "Sie lügen einem ins Gesicht". Gazprom hatte seinem Vertragspartner Siemens Energy vorgeworfen, nicht die nötigen Dokumente zur Reparatur der Maschine übermittelt zu haben. Siemens Energy wies das zurück. Zudem senkte der russische Energiekonzern die Lieferungen durch Nord Stream 1 auf 20 Prozent, weil nach Unternehmensangaben noch eine Turbine in die Wartung musste.

+++ 20:22 Ischinger fordert mehr Waffenlieferungen aus Bundeswehrbeständen +++
Wegen der langen Dauer bei der Herstellung von Waffen sollte Deutschland nach Ansicht des ehemaligen hochrangigen Diplomaten Wolfgang Ischinger der Ukraine kurzfristig weitere Ausrüstung aus Bundeswehrbeständen bereitstellen. Deutschland sollte jetzt liefern, was es könne, "im vollen Bewusstsein, dass das vielleicht auch die Kampfkraft der Bundeswehr im Augenblick schwächt, weil es die Bestände der Bundeswehr reduziert", sagt der frühere Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz. Die Bundesregierung hat den Verkauf von 100 neuen Panzerhaubitzen an die Ukraine genehmigt, wie der Hersteller Krauss-Maffei Wegmann bestätigte. Die Produktion dürfte mehrere Jahre dauern. Deutschland hat der Ukraine bislang zehn der Artilleriegeschütze aus eigenen Beständen geliefert.

+++ 20:06 Ukraine: Schiff mit gestohlenem Mehl im Libanon +++
Nach ukrainischer Darstellung hat ein syrisches Schiff mit gestohlenem Mehl und Gerste in dem libanesischen Hafen von Tripoli angelegt. Die Lebensmittel seien von Russland aus ukrainischen Lagern gestohlen worden, heißt es in einer Erklärung der ukrainischen Botschaft in Beirut, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. "Es ist das erste Mal, dass eine Ladung gestohlenes Getreide und Mehl den Libanon erreicht." Der Daten-Website MarineTraffic zufolge legte die "Laodicea" am Mittwoch in Tripoli an.

+++ 19:43 EU-Parlamentspräsidentin: Die Ukraine gehört zu uns +++
EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola sagt der Ukraine zum Feiertag der Staatlichkeit dauerhafte Unterstützung auf dem Weg in die Europäische Union zu. "An diesem wichtigen Tag für die unabhängige und souveräne Ukraine möchte ich Ihnen versichern, dass die Ukraine zu uns gehört", sagt Metsola in einer Videoansprache an das Parlament in Kiew. Das Land gehöre zu den Nationen, "die die Werte der Freiheit, der Unabhängigkeit, der Demokratie, der Rechtsstaatlichkeit und der Achtung der Menschenrechte hochhalten". Die Europäische Union hatte der Ukraine im Juni den Status eines Beitrittskandidaten gewährt.

+++ 19:08 Video zeigt Raketeneinschlag in Charkiwer Park +++
Funken fliegen, dann bricht Feuer aus - auf den Überwachungsaufnahmen der Parkbehörde in Charkiw ist der Raketeneinschlag deutlich zu sehen. Niemand wird bei dem Angriff verletzt. Über die Zielauswahl der Russen reagiert man verwundert.

+++ 18:50 Ukraine gewährt Polen als Dank Sonderrechte +++
Als Dank für die Hilfe in Kriegszeiten räumt die Ukraine polnischen Staatsbürgern Sonderrechte ein. Sie können sich künftig mit Ehepartnern und Kindern bis zu 18 Monate in der Ukraine aufhalten. Sie erhalten eine sofortige Arbeitserlaubnis und können staatlich finanzierte Studienplätze in Anspruch nehmen. Ebenso sind sie bei der medizinischen Behandlung Ukrainern gleichgestellt. Außerdem können Polen Anspruch auf Sozialleistungen wie Invalidenrenten erheben. Die Verabschiedung des Gesetzes gilt als Dank für die Aufnahme ukrainischer Kriegsflüchtlinge, denen Polen auch besondere Rechte eingeräumt hatte.

+++ 18:21 Medwedew erwartet militärische Reaktion bei NATO-Beitritten +++
Ein NATO-Beitritt Schwedens und Finnlands wird nach Ansicht des früheren Kremlchefs Dmitri Medwedew eine militärische Gegenreaktion Russlands nach sich ziehen. Sollten NATO-Stützpunkte auf dem Territorium der Länder errichtet und Waffen stationiert werden, dann werden "unsere Reaktionsschritte symmetrisch dazu erfolgen", sagt der Vizechef des russischen Sicherheitsrats nach einem Treffen zur Sicherheitslage an der Grenze zu Finnland der Agentur Interfax zufolge. Die NATO hatte den Beitrittsgesuchen der beiden Länder Ende Juni bei einem Gipfel zugestimmt. Seitdem läuft die Ratifizierung durch die einzelnen Mitgliedsstaaten. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 18:10 Ukraine meldet Angriff auf Stützpunkt nahe Kiew +++
Der Militärstützpunkt in Ljutisch rund 30 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kiew sei am frühen Morgen von sechs Marschflugkörpern vom Typ Kalibr beschossen worden, sagt der ranghohe Vertreter des ukrainischen Generalstabs, Oleksij Gromow. Demnach wurden ein Gebäude des Stützpunkts zerstört und zwei weitere beschädigt. Die Geschosse wurden laut Gromow von der 2014 von Russland annektierten Krim-Halbinsel aus abgefeuert, einer sei von der ukrainischen Luftabwehr abgefangen worden. Gromow sagt zudem, dass die Region Tschernihiw im Norden der Ukraine vom Nachbarland Belarus aus mit Mehrfachraketenwerfern beschossen worden sei. Dabei habe es "Verluste" in den Reihen der ukrainischen Armee gegeben.

+++ 17:55 BUND hält AKW-Weiterbetrieb für nicht genehmigungsfähig +++
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hält einen Weiterbetrieb der Atomkraftwerke für nicht genehmigungsfähig - und warnt die Grünen davor, von ihrem Nein dazu abzurücken. BUND-Chef Bandt verweist darauf, dass die Kraftwerksbetreiber einen Weiterbetrieb zwar für technisch machbar hielten, dafür aber nicht die wirtschaftliche und sicherheitsfachliche Verantwortung übernehmen wollten. Dies müsse dann die Bundesregierung übernehmen, und zwar bei veralteten Sicherheitsstandards. Eine vom BUND in Auftrag gegebene Sicherheitsstudie zeigt nach Angaben des Verbandes, dass ein Weiterbetrieb aufgrund ungeklärter Sicherheitsfragen nicht genehmigungsfähig ist. Zudem erklärt Bandt, er sei "erschüttert", dass auch bei den Grünen ein Weiterbetrieb erwogen werde. Deren Vorsitzende Lang lehnt einen Weiterbetrieb bei ntv jedoch klar ab.

+++ 17:12 Bundeswehr liefert der Ukraine ABC-Abwehrpaket +++
Die Bundeswehr liefert den ukrainischen Streitkräften Fahrzeuge und Ausrüstung zur Beseitigung von atomaren, biologischen oder chemischen Kampfstoffen. "Ich habe entschieden, jetzt auch ein deutsches ABC-Abwehrpaket zu liefern", teilt Verteidigungsministerin Lambrecht mit." Das Paket im Wert von über 860.000 Euro umfasse Systeme vom Typ HEP70, zu dem sechs Fahrzeuge mit kompletter Dekontaminierungs-Ausstattung gehörten. Die Ausbildung ukrainischer Soldaten und Soldatinnen an dem Gerät sei bereits abgeschlossen.

+++ 16:53 Leipzig-OB über Energieeinsparung: "Lassen uns von Putin nicht an der Nase herumführen" +++
Als "starke Kommunikationsaufgabe" beschreibt Burkhard Jung seinen Job derzeit. Der Leipziger Oberbürgermeister stellt den Vier-Stufen-Plan für seine Stadt vor, mit dem jetzt Energie eingespart wird. Er glaubt daran, dass ein solidarisches Miteinander möglich ist, um durch die Krise zu kommen.

+++ 16:28 Journalistin Owsjannikowa zu Geldstrafe verurteilt +++
Nach einer neuen Protestaktion gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine verurteilt ein Gericht in Moskau die russische Journalistin Marina Owsjannikowa zu einer weiteren Geldstrafe. Wegen der Beschmutzung des Ansehens der russischen Armee müsse die frühere Mitarbeiterin des staatlichen Fernsehsenders Perwy Kanal 50.000 Rubel (806 Euro) bezahlen. Das meldet die russische staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Owsjannikowa habe sich auf die "Freiheit des Wortes" vor Gericht berufen. Konkret ging es um einen Anti-Kriegs-Protest am Rande einer Gerichtsverhandlung gegen den russischen Oppositionellen Ilja Jaschin, der ausgewiesener Kremlkritiker und nun in Haft ist. Owsjannikowa hatte zuvor in sozialen Netzwerken auch Fotos gepostet, wie sie mit einem Protestplakat in Sichtweite des Kremls steht. "Putin ist ein Mörder", stand auf dem Plakat und: "Seine Soldaten sind Faschisten." Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 16:14 Gouverneur: Tote und Verletzte bei Angriff auf Flughafen-Lagerhallen +++
Bei einem russischen Angriff auf eine Stadt im Zentrum der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben mindestens fünf Menschen getötet worden. Bei dem Angriff auf Kropywnyzskyj seien zudem 25 Menschen verletzt worden, unter ihnen zwölf Soldaten, erklärt der Regionalgouverneur Andrij Raikowitsch in einem auf Telegram veröffentlichten Video. Die Angriffe hätten zwei Lagerhallen eines Flughafens getroffen. Dabei seien mehrere Flugzeuge und Gebäude zerstört worden. Kropywnyzskyj liegt etwa 300 Kilometer südlich der Hauptstadt. Nach ukrainischen Angaben gab es auch Angriffe auf einen Militärstützpunkt bei Kiew, in der Region von Tschernihiw und auf Charkiw.

+++ 15:59 Wadephul hält Haubitzen-Zusage für zu wenig +++
Unionsfraktionsvize Wadephul hält die Genehmigung der Bundesregierung für die Bestellung von 100 Panzerhaubitzen durch die Ukraine für nicht ausreichend. "Das, was die Bundesregierung jetzt gemacht hat, ist eine Herstellungsgenehmigung", sagt der CDU-Politiker bei Phoenix. "Das heißt, diese Waffensysteme müssen erst gebaut werden." Die Systeme gebe es "erst im nächsten Jahr". Kiew benötige jetzt schnelle Liefergenehmigungen für "durchhaltefähige Waffensysteme mit Munition, die nachgeliefert werden kann". Wadephul wirft der Regierung vor, in der Frage der Waffenlieferungen insgesamt zu zögerlich zu sein. "Es werden schlicht die Genehmigungen nicht erteilt. Daran fehlt es, weil man das offensichtlich nicht will."

+++ 15:33 Moskau nennt US-Bericht zu russischen Toten "Fake" +++
Der Kreml bezeichnet die in den USA genannten Zahlen zu russischen Toten und Verletzten in dem Angriffskrieg auf die Ukraine als "Fake". "Das sind ja keine Angaben der US-Administration, sondern Veröffentlichungen in Zeitungen", sagt Kremlsprecher Peskow. Er reagiert damit nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax auf einen Bericht der "New York Times" zur hohen Zahl von Verlusten Russlands in dem Krieg. Der US-Fernsehsender CNN sprach zuvor unter Berufung auf Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses von mehr als 75.000 Russen, die entweder getötet oder verletzt worden seien. Aktuelle Angaben der offiziellen Stellen in Russland zu Totenzahlen gibt es nicht. Zuletzt wurde die Zahl von 1351 Toten genannt.

+++ 15:10 Ölpreise bescheren Energiekonzernen Rekordgewinne +++
Die in Folge des Ukraine-Kriegs und der ausgelaufenen Corona-Beschränkungen gestiegenen Ölpreise bescheren den Energiekonzernen Milliardengewinne. Shell, Repsol und Totalenergies legen Rekordgewinne vor und können die Vorjahreswerte um ein Vielfaches steigern. Der britische Energieriese Shell verfünffacht seinen Gewinn im Quartal von April bis Juni auf 18 Milliarden Dollar (17,6 Milliarden Euro). Der französische Konzern TotalEnergies verdoppelt seinen Gewinn auf 5,7 Milliarden Dollar, der spanische Ölkonzern Repsol steigert den Gewinn im Vorjahresvergleich um mehr als Doppelte auf 2,54 Milliarden Euro. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 14:50 "Ukraine kann Strom-Überschuss in die EU liefern" +++
Die Energiekrise in Deutschland spitzt sich zu, auch durch fehlendes Gas aus Russland. Ausgerechnet die Ukraine könnte die EU entlasten. ntv-Reporter Jürgen Weichert erklärt den Plan, Strom zu exportieren und beschreibt die aktuelle Lage am Hafen von Odessa.

+++ 14:27 Gas-Speicher-Vorgabe auf 95 Prozent erhöht +++
Die deutschen Gas-Speicher müssen für den Winter stärker gefüllt werden als bislang geplant. Die Ministerien billigen nach Angaben des Wirtschaftsministeriums eine Verordnung, wonach die Speicher zum 1. November nun zu 95 Prozent statt wie bisher vorgesehen zu 90 Prozent voll sein müssen. Die Regelungen treten am Freitag in Kraft. Zum 1. Oktober ist nun ein Stand von 85 Prozent statt 80 Prozent verpflichtend. Zudem wurde eine neue Vorgabe für den 1. September von 75 Prozent eingeführt. Volle Speicher gelten als eine Voraussetzung, dass Deutschland trotz reduzierter russischer Gas-Lieferungen ohne Rationierungen über den Winter kommt. Derzeit sind die Speicher zu etwa 66 Prozent gefüllt. Vom Branchenverband Initiative Energien Speichern (INES) hieß es am Mittwoch, dass "ein erhöhtes Füllstandsziel von 95 Prozent in einzelnen Speichern technisch nicht mehr erreicht werden kann". Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 13:59 Russland richtet Fähre bei zerstörter Brücke in Cherson ein +++
Die russischen Truppen versuchen den Fluss Dnipro an der strategisch wichtigen Antoniwka-Autobrücke in der Region Cherson ab sofort anscheinend mithilfe einer Fähre zu überqueren. Das legen Satellitenbilder und Augenzeugenberichte nahe, die auf Twitter geteilt werden. Die Fähre soll aus einem PTS-2-Amphibienfahrzeug und mehreren Potons bestehen. Darauf werden demnach militärische, aber auch zivile Fahrzeuge transportiert. Die Antoniwka-Autobrücke musste nach mehreren ukrainischen Luftangriffen geschlossen werden. Sie ist für die russischen Truppen im Kampf gegen die Ukraine vor allem für Nachschublieferungen wichtig.

+++ 13:25 Kiew: Kämpfe nähern sich Städten Bachmut und Soledar +++
Im Donbass nähern sich die Kämpfe zwischen ukrainischen und russischen Truppen den Städten Bachmut und Soledar. Bei Werschyna, etwa zehn Kilometer südöstlich von Bachmut, habe der Gegner Teilerfolge erzielt, teilt der ukrainische Generalstab auf Facebook mit. Andere Angriffe im Raum Bachmut und auch beim benachbarten Soledar seien hingegen abgewehrt worden. Auch nördlich von Slowjansk seien russische Attacken gescheitert. Im Donezker und im angrenzenden Gebiet Charkiw seien erneut ukrainische Stellungen in mehreren Dutzend Orten durch Artillerie beschossen worden. Zudem habe es mehrere Luftangriffe gegeben.

+++ 12:52 Moskau: Hoffen auf baldige Ankunft von Nord-Stream-Turbine +++
Die russische Führung hofft nach eigenen Angaben, dass die in Kanada gewartete Turbine für die Gaspipeline Nord Stream 1 bald an der Kompressorstation Portowaja ankommt. Dann könne sie dort installiert werden, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Russland behauptet, die fehlende Turbine sei die Ursache für reduzierte Gaslieferungen nach Deutschland. Die Bundesregierung und auch Turbinenhersteller Siemens Energy weisen diese Darstellung zurück.

+++ 12:28 Russland meldet Festnahme von 21 "Komplizen" der ukrainischen Armee +++
In den besetzten Gebieten der Ukraine sind anscheinend mehrere Widerstandskämpfer enttarnt worden. Russische Einheiten haben nach eigenen Angaben 21 "Komplizen" der ukrainischen Armee festgenommen. Bei dem Einsatz in den Regionen Cherson und Saporischschja seien außerdem 13 Granatwerfer, große Mengen Munition, 53 Handgranaten und mehr als 24 Kilogramm Sprengstoff beschlagnahmt worden, teilt die von Moskau installierte Regionalverwaltung in Cherson mit. Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti handelt es sich bei den Festgenommenen um eine Gruppe von Agenten, die der ukrainischen Armee Informationen über russischen Stellungen für Raketen- und Artillerieangriffe geliefert haben.

+++ 11:43 "Viel Zeit auf Toilette verbringen" - Russland empfiehlt Kollaborateuren Arbeitssabotage +++
Russland hofft anscheinend darauf, dass prorussische Ukrainer in nicht besetzten Gebieten den Zusammenhalt der ukrainischen Bevölkerung sabotieren. Der ukrainische Militärgeheimdienst GRU meldet, dass die russischen Truppen ein "Handbuch zur Organisation des Widerstands gegen die Marionettenregierung in Kiew" herausgegeben haben. Darin werden prorussische Ukrainer zu Arbeitssabotage in fast allen gesellschaftlichen Bereichen ermuntert. Unter anderem wird ihnen empfohlen, bei der Arbeit besonders schlechte Ausrüstung, Materialien und Waren an Kolleginnen und Kollegen zu verteilen oder besonders viel Zeit auf der Toilette zu verbringen. In medizinischen Berufen sollen sie demnach besonders verschwenderisch mit Medikamenten und Verbandsmaterialien umgehen.

+++ 11:22 Neue Offensive: "Scheint eine Art Zweifrontenkrieg zu werden" +++

+++ 10:50 Montenegro friert russische Immobilien ein +++
Montenegro setzt westliche Sanktionen gegen Russland um. Nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS hat die montenegrinische Regierung begonnen, die ersten von insgesamt 44 Immobilien zu beschlagnahmen, die sich im Besitz russischer Staatsangehöriger befinden. Russischen Schätzungen zufolge haben russischen Bürger und Unternehmen im vergangenen Jahr gut 129 Millionen Euro in die montenegrinische Wirtschaft investiert. Knapp 50 Millionen Euro davon flossen demnach in den Immobiliensektor.

+++ 10:21 Wiedersehen in Hamburg: Vater kehrt nach Monaten aus Kriegsgefangenschaft zurück +++

+++ 09:58 Ukrainischer Geheimdienst: Fünf Kollaborateure identifiziert +++
Der ukrainische Geheimdienst SBU ermittelt gegen fünf ukrainische Bürger, die für russische Truppen in der besetzten Region Luhansk gearbeitet haben sollen. Sie hätten Propagandakampagnen und die Verwaltung unterstützt sowie im Finanzwesen gearbeitet, heißt es in einer Mitteilung auf Telegram. Demnach drohen ihnen für ihre Kollaboration mit dem Feind bis zu zehn Jahre Gefängnis.

+++ 09:21 Südkommando: Zwei russische Munitionslager zerstört +++
Russland verliert nach ukrainischen Angaben zwei weitere Munitionslager im Süden der Ukraine. Außerdem habe das Militär fünf russische Verteidigungspositionen zerstört, teilt das Südkommando der ukrainischen Streitkräfte auf Facebook mit. Dabei wurden demnach 66 russische Soldaten getötet und drei T72-Panzer zerstört. Die Ukraine hatte zuletzt nach eigenen Angaben erste Erfolge bei seiner Gegenoffensive in der südlichen Region Cherson erzielt.

+++ 09:01 Grünen-Chefin: "Habeck wird sich nicht von Söder treiben lassen" +++

+++ 08:38 Ukraine begeht erstmals Tag der ukrainischen Staatlichkeit +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich am neuen Feiertag zur Staatlichkeit des Landes siegessicher. Es sei ein unruhiger Morgen mit Raketenterror, aber die Ukraine werde nicht aufgeben, teilt er in Kiew mit. "Die Ukraine ist ein unabhängiger, freier und unteilbarer Staat. Und das wird für immer so sein." Der Tag der ukrainischen Staatlichkeit wird erstmals begangen. Zusätzlich feiert das Land am 24. August einen Unabhängigkeitstag.

+++ 08:14 London: "Russlands 49. Armee sieht sehr verwundbar aus" +++
Auch die britischen Geheimdienste melden Fortschritte der ukrainischen Gegenoffensive im Süden des Landes. Die ukrainischen Truppen hätten wahrscheinlich einen Brückenkopf südlich des Flusses Ingulez errichtet, der die nördliche Grenze von Cherson bildet, teilt das britische Verteidigungsministerium auf Twitter in seinem neuesten Geheimdienst-Update mit. Russlands 49. Armee befinde sich am westlichen Ufer des Dnipro (russisch: Dnepr) und erscheine nun sehr verwundbar. Die Stadt Cherson sei praktisch von den anderen besetzten Gebieten abgeschnitten.

+++ 07:41 Ukraine: Raketenbeschuss aus Belarus in Tschernihiw +++
Russland greift nach ukrainischen Angaben seit dem frühen Morgen mit Luftschlägen die Großstadt Tschernihiw im Norden der Ukraine an. Das Nordkommando der ukrainischen Streitkräfte erklärt auf Telegram, dass neun Raketen in der Region eingeschlagen seien. Berichte über mögliche Schäden liegen bisher nicht vor. Den Angaben zufolge sollen die Angriffe von belarussischem Territorium aus erfolgt sein. Tschernihiw liegt nur wenige Kilometer von der belarussischen Grenze entfernt und ist als operativer Standort des Nordkommandos eine strategisch wichtige Stadt für die ukrainische Armee. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig bestätigen.

+++ 06:57 Selenskyj-Berater: Befreiung von Cherson "hat bereits begonnen" +++
Die Ukraine bestätigt, dass sie russische Truppen in der Region Cherson isolieren will. Die Befreiung der Oblast und der gleichnamigen Hauptstadt im Süden des Landes "hat bereits begonnen", teilt Oleksyj Arestowytsch mit, ein hochrangiger Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Der erste Schritt sei demnach, die russischen Truppen durch die Zerstörung mehrerer Brücken von den Nachschublinien abzuschneiden. Am Mittwoch musste Russland bereite eine wichtige Brücke über den Fluss Dnipro (russisch: Dnepr) schließen. Laut Arestowytsch hätten russische Soldaten drei Optionen: "Zieht euch zurück, gebt auf oder werdet zerstört."

+++ 06:35 Gouverneur der Oblast Kiew meldet Luftschlag auf Infrastruktur +++
Wyschhorod in der Oblast Kiew meldet einen russischen Raketenangriff. Bei dem Luftangriff am frühen Morgen sei Infrastruktur in der Stadt beschädigt worden, teilt der Gouverneur der Oblast, Oleksyj Kuleba, auf Telegram mit. Rettungskräfte sind im Einsatz. Angaben zu möglichen Opfern liegen noch nicht vor. Wyschhorod hat knapp 28.000 Einwohner und liegt etwa 20 Kilometer nördlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

+++ 06:07 Bericht: Ukrainer verweigern Zusammenarbeit in besetzten Gebieten +++
Die ukrainische Bevölkerung weigert sich Berichten zufolge, in besetzten Gebieten mit russischen Truppen und Beamten zusammenzuarbeiten. Das meldet die US-amerikanische Denkfabrik Institute for the Study of War unter Berufung auf mehrere ukrainische Berichte. Deswegen sei der Kreml gezwungen, zusätzliche Russen in Städte wie Mariupol zu entsenden, die dort Schutt beseitigen, Geschäfte wiedereröffnen oder eine Verwaltung einrichten. Den Berichten zufolge sollen die russischen Truppen der ukrainischen Bevölkerung teilweise auch Nahrungsmittel und andere humanitäre Hilfe vorenthalten, um sie zur Kooperation zu zwingen.

+++ 05:22 Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung skeptisch gegenüber längeren AKW-Laufzeiten +++
Der Präsident des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE), Wolfram König, sieht längere Laufzeiten für die drei verbliebenen Atomkraftwerke Neckarwestheim 2, Emsland und Isar 2 oder einen Wiedereinstieg in die Atomenergie skeptisch. "Längere Laufzeiten, Streckbetrieb oder Wiedereinstieg - wie viel mehr Atomkraft darf es denn wohl sein?", sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "In der momentanen Debatte fehlt ein zentraler Aspekt: Wichtigster Maßstab im Umgang mit der Hochrisikotechnologie Atomkraft ist und bleibt die Sicherheit. Hier stellen sich etwa zahlreiche Fragen nach der fehlenden periodischen Sicherheitsüberprüfung der noch laufenden Meiler. Und auch die noch lange Zeit nicht gelöste Endlagerung der hoch radioaktiven Atomabfälle - immerhin rund 27.000 Kubikmeter - bleibt bestehen."

+++ 03:56 Entwicklungsorganisation fürchtet Kürzungen wegen Ukraine-Hilfen +++
Die Entwicklungsorganisation One warnt davor, angesichts des Ukraine-Kriegs Finanzmittel für die restliche weltweite Entwicklungszusammenarbeit zu kürzen. Die Kosten für die Versorgung von Geflüchteten aus der Ukraine seien in diesem Jahr etwa halb so hoch wie die deutschen Mittel für Entwicklungszusammenarbeit im gesamten vergangenen Jahr, heißt es in einer Analyse der Organisation. Natürlich müsse Deutschland den Menschen aus der Ukraine helfen. "Was allerdings nicht passieren darf, ist, dass Deutschland diese Hilfe zulasten der Länder mobilisiert, die am stärksten von Armut, Hunger oder vermeidbaren Krankheiten betroffen sind", warnt One-Referentin Hannah Lang. "Ukraine-Hilfe und Armutsbekämpfung in der Welt - wir dürfen das eine nicht gegen das andere ausspielen."

+++ 2:08 US-Bericht: 75.000 Russen im Krieg getötet oder verletzt +++
Nach Angaben aus den USA hat die russische Seite im Krieg gegen die Ukraine mehr als 75.000 Getötete oder Verwundete zu beklagen. Das berichtet der Sender CNN unter Berufung auf Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses. "Wir wurden darüber informiert, dass mehr als 75.000 Russen entweder getötet oder verletzt wurden, was enorm ist", zitiert der Sender die demokratische Abgeordnete Elissa Slotkin, die zuvor an einem geheimen Briefing der US-Regierung teilgenommen hatte. Der US-Auslandsgeheimdienst CIA hatte zuletzt geschätzt, dass auf russischer Seite bereits 15.000 Menschen ums Leben gekommen sind. Aktuelle Angaben der offiziellen Stellen in Russland zu Totenzahlen gibt es nicht.

+++ 01:32 Verbraucherschutz-Chefin Ramona Pop fordert wegen Gaskrise schnell neue Hilfen +++
Die neue Verbraucherschutz-Chefin Ramona Pop dringt bei der Ampel-Koalition wegen der drohenden Gaskrise umgehend auf neue Hilfspakete. Der Bundeskanzler habe die Weitergabe der höheren Gaspreise ab September oder Oktober an die Verbraucher angekündigt, mögliche Hilfen dafür aber erst fürs nächste Jahr in Aussicht gestellt, sagt Pop, die seit Anfang Juli den Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) leitet, der "Funke Mediengruppe". "Da klafft eine große Gerechtigkeitslücke, so geht das nicht." Die Bundesregierung müsse endlich klar kommunizieren, was auf die Verbraucher zukommt. "Diskussionen, in denen Arbeitsplätze gegen kalte Wohnungen ausgespielt werden, sind brandgefährlich und das falsche Signal. Wir brauchen Solidarität, auch beim Energiesparen."

+++ 00:19 Ukraine beobachtet "massive" russische Truppenverlegung +++
Laut einem hochrangigen Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj unternimmt Russland eine "massive Verlegung" von Truppen in Richtung der drei südlichen Regionen Cherson, Melitopol und Saporischschja. Der Berater Oleksyj Arestowytsch bestätigt zudem frühere Angaben prorussischer Kräfte, wonach das zweitgrößte Kraftwerk des Landes in russischer Hand ist.

+++ 23:39 Selenskyj will EU mehr ukrainischen Strom liefern +++
Mit Blick auf die Energiekrise in Europa bietet der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj der EU eine Unterstützung mit Strom aus seinem Land an. "Wir bereiten uns auf die Erhöhung unseres Stromexports für die Verbraucher in der Europäischen Union vor", sagt der Staatschef in seiner abendlichen Videobotschaft. "Unser Export erlaubt es uns nicht nur, Devisen einzunehmen, sondern auch unseren Partnern, dem russischen Energiedruck zu widerstehen", meinte er mit Blick auf die von Russland deutlich reduzierten Gaslieferungen. "Schrittweise machen wir die Ukraine zu einem der Garanten der europäischen Energiesicherheit, eben über unsere inländische Elektroenergieproduktion", so Selenskyj. Ein Großteil der in der Ukraine produzierten Energie werde nicht gebraucht, da wegen des Kriegs die Produktion stillstehe.

+++ 22:47 Kiew, Odessa, Charkiw: Separatistenführer will "russische Städte befreien" +++
Der Chef der prorussischen Separatisten in der ostukrainischen Donezk-Region ruft Russland zur Eroberung des Großteils der Ukraine auf. "Heute ist die Zeit gekommen, russische Städte zu befreien, die von Russen gegründet wurden: Kiew, Tschernihiw, Poltawa, Odessa, Dnipro, Charkiw, Saporischschja, Luzk", schreibt Separatistenführer Denis Puschilin bei Telegram zum Jahrestag der Befreiung der belarussischen Stadt Brest von den Nationalsozialisten. Die von Puschilin als "russisch" bezeichneten Städte decken fast das gesamte Gebiet der Ukraine ab.

+++ 22:03 NASA: Russland arbeitet doch bis 2028 bei ISS mit +++
Russland wird sich nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde NASA doch bis mindestens 2028 weiter an der Internationalen Raumstation (ISS) beteiligen. Dies habe man von den russischen Kollegen erfahren, sagt die hochrangige NASA-Managerin Kathy Lueders Reuters. "Auf Arbeitsebene gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass sich etwas geändert hat", sagt sie weiter. Roskosmos-Chef Juri Borisow erklärte am Dienstag, Russland habe die Zusammenarbeit mit der NASA gekündigt und werde sich nach 2024 aus der ISS zurückziehen.

+++ 21:20 Russische Wirtschaft schrumpft im zweiten Quartal um 4 Prozent +++
Das russische Bruttoinlandsprodukt ist nach Angaben des Wirtschaftsministeriums in Moskau im zweiten Quartal um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geschrumpft. Im ersten Quartal war das BIP demnach noch um 3,5 Prozent gewachsen. Im Juni habe sich der Rückgang mit minus 4,9 Prozent zum Vorjahr zudem beschleunigt nach minus 4,3 Prozent im Mai.

Frühere Entwicklungen des Ukraine-Krieges können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, chr/ino/mbe/dpa/rts/AFP

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