Bremens Experiment heizt Debatte an "16-Jährige sind reif für die Wahl"
21.05.2011, 11:42 UhrWenn die Bremer Bürger zur Wahlurne schreiten, können erstmals bei einer Landtagswahl auch 16- und 17-Jährige ihre Stimme abgeben. SPD und Grüne, aber auch FDP begrüßen den Vorstoß. Die CDU will dagegen erst einmal den Versuch in Bremen abwarten.
Erstmals bei einer Landtagswahl können an diesem Sonntag in Bremen auch 16- und 17-Jährige ihre Stimme abgeben. Das Experiment weckt auch bundesweit das Interesse der Parteien. "Ich bin für ein Wahlrecht mit 16 Jahren auch auf Bundesebene. Es geht dabei um ein Recht und nicht um eine Pflicht", sagte der Bundestagsabgeordnete und frühere SPD-Chef Franz Müntefering dem "Hamburger Abendblatt". Viele 16-Jährige seien "zweifelsfrei reif" für die Wahl.
Grünen-Parteichefin Claudia Roth schloss sich der Forderung an. "Bremen macht deutlich, dass die Herabsenkung des Wahlalters auf 16 Jahre der richtige Schritt ist, Jugendliche für Politik zu begeistern", sagte Roth. Die familienpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Miriam Gruß, sagte dem "Hamburger Abendblatt", sie "persönlich habe viel Sympathie dafür, das Wahlalter auch bei Bundestagswahlen auf 16 Jahre herabzusenken". Dieses Thema sollte in Partei und Fraktion nochmals diskutiert werden.
Der parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Peter Altmaier von der CDU, will dagegen erst die Bremer Erfahrungen prüfen. "Wenn das politische Interesse und die Wahlbeteiligung der 16- und 17-Jährigen hoch sind, wird es sicherlich noch einmal eine Debatte über das Wahlalter geben", sagte er dem "Hamburger Abendblatt". "Prinzipiell sind wir der Ansicht, dass das Wahlrecht ab 18 Jahren richtig ist."
Quelle: ntv.de, dpa/AFP