Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:51 Ukraine: Russische Besatzer hatten Foltergefängnis in Balaklija +++
Ukrainische Behörden berichten von Hinweisen auf mutmaßliche Verbrechen der russischen Besatzungsmacht in rückeroberten Gebieten. In der Stadt Balaklija hätten die Invasoren im örtlichen Polizeirevier ein Foltergefängnis unterhalten, schreibt der ranghohe ukrainische Polizist Serhij Bolwinow bei Facebook. Im Keller seien während der mehrere Monate dauernden Besatzung immer etwa 40 Menschen eingesperrt gewesen. "Die Besatzer nahmen diejenigen mit, die beim Militär dienten oder dort Verwandte hatten, und suchten auch nach denen, die der Armee halfen", so der Leiter der Ermittlungsabteilung bei der Polizei Charkiw. Nach Zeugenaussagen seien Gefangene mit Stromschlägen gefoltert worden. Aus anderen Orten der Region gibt es noch nicht verifizierte Berichte über den Fund von Ermordeten.
+++ 23:03 IWF zieht "vollwertiges Finanzierungsprogramm" für Ukraine in Betracht +++
Der Internationale Währungsfonds (IWF) spricht mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über eine längerfristige Zusammenarbeit. Es könne auf ein vollwertiges Finanzierungsprogramm für die Ukraine hinauslaufen, erklärt die geschäftsführende Direktorin des IWF, Kristalina Georgiewa. Ein IWF-Team werde sich in den nächsten Wochen mit den ukrainischen Behörden treffen. Zudem stünden die Mitglieder des Exekutivdirektoriums einem Vorschlag des IWF positiv gegenüber, der auf eine Ausweitung der Nothilfe für Länder abzielt, die durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine schwer getroffen wurden. Dies würde Kiew etwa die gleiche Summe an Finanzmitteln zur Verfügung stellen wie die 1,4 Milliarden Dollar, die es im März erhalten hatte.
+++ 22:15 Selenskyj rechnet vor: 4000 Quadratkilometer vollständig befreit +++
Die Ukraine hat nach Angaben des Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mehr als 4000 Quadratkilometer - die Fläche von knapp 750.000 Fußballfeldern - des von den russischen Streitkräften zurückeroberten Territoriums vollständig unter Kontrolle. Das Land sei auch dabei, seine Kontrolle über weitere 4000 Quadratkilometer zu stabilisieren, sagt Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Am Montag hatte er erklärt, die Ukraine habe bei ihrer jüngsten Gegenoffensive 6000 Quadratkilometer zurückerobert. Ukrainische Beamte weisen jedoch darauf hin, dass es wichtig ist, zwischen der Einnahme von Territorium und der Gewährleistung der völligen Sicherheit dieses Territoriums zu unterscheiden.
+++ 21:47 EU zuckt bei Gaspreisdeckel zurück +++
Die Europäische Kommission wird zunächst keinen Vorschlag für einen Gaspreisdeckel vorlegen, wie ihn einige Länder gefordert hatten. EU-Energiekommissarin Kadri Simson betont im Europaparlament, dass eine Obergrenze auf die Kaufpreise für russisches Pipeline-Gas zwar die derzeitige Manipulation von Liefermengen und Preisen bekämpfe. Jedoch sei noch mehr Arbeit notwendig, "um mögliche negative Auswirkungen auf einige Mitgliedstaaten zu bewerten". Die EU-Kommission analysiere auch, wie eine Obergrenze für alle Gasimporte nach Europa funktionieren könnte und welche Auswirkungen sie hätte, sagt Simson. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will morgen ein Gesetz mit konkreten Notfallmaßnahmen gegen die hohen Strompreise präsentieren.
+++ 21:24 USA drohen Empfängern russischer Schmiergelder +++
Russland hat einer Untersuchung der US-Geheimdienste zufolge seit 2014 mehr als 300 Millionen Dollar ins Ausland überwiesen, um dort Einfluss zu gewinnen. Die Empfänger seien Parteien, Beamte und Politiker in mehr als zwei Dutzend Ländern gewesen, erklärt ein hochrangiger Vertreter der US-Regierung. Es sei auch nicht auszuschließen, dass Russland geheim noch mehr Geld überwiesen habe. Die USA hätten die ausländischen Parteien und Politiker verständigt, man könne und werde es an die Öffentlichkeit bringen, wenn sie russisches Geld im Geheimen annähmen. Zudem sei die US-Regierung dabei, ausgewählte Informationen aus dem Bericht freizugeben.
+++ 20:55 Union will Bundestag über Panzerlieferungen abstimmen lassen +++
Nach dem Nein von Bundeskanzler Olaf Scholz zu Kampfpanzerlieferungen an die Ukraine will die Union den Bundestag mit der Frage befassen. Unions-Fraktionsvize Johann Wadephul schreibt auf Twitter, dass CDU/CSU kommende Woche einen Antrag auf Waffenlieferungen in den Bundestag einbringen und eine Abstimmung erzwingen wollen.
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+++ 20:19 Von Yacht ins Meer gestürzt: Wieder russischer Manager tot +++
Ein weiterer russischer Öl-Manager ist unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen. Ivan Pechorin, Geschäftsführer der Corporation for the Development of the Far East and the Arctic, stürzte russischen Medienberichten zufolge bei voller Geschwindigkeit von einem Boot und starb am Samstag nahe der Russki-Insel in der Nähe von Wladiwostock 5800 Meilen östlich von Moskau. Seine Leiche wurde erst nach längerer Suche gefunden. Der 39-Jährige sollte im Auftrag des russischen Präsidenten Wladimir Putin die Luftfahrt in Ostrussland modernisieren. Bereits im Februar war der Generaldirektor des Unternehmens Igor Nosov plötzlich an einem Schlaganfall gestorben. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine häufen sich Todesfälle von hochkarätigen Managern im russischen Energiesektor.
+++ 19:50 Putin will mit Xi über Ukraine sprechen +++
Der Krieg gegen die Ukraine wird nach Angaben aus dem Kreml Thema der anstehenden Gespräche zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping. "Diese Frage wird natürlich ausführlich beim bevorstehenden Treffen besprochen", erklärt der russische Präsidentenberater Juri Uschakow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Uschakow lobt Chinas Position in dem Konflikt als "ausgewogen". Putin und Xi treffen sich in der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Usbekistan im Rahmen eines Gipfels der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO). Die zweitägige Tagung findet in der Großstadt Samarkand statt. Erwartet werden auch Indiens Regierungschef Narendra Modi und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan.
+++ 19:19 Kiew: 300 Ortschaften befreit +++
Bei ihrer Gegenoffensive hat die Ukraine in einer Woche im östlichen Gebiet Charkiw mindestens 300 Ortschaften mit knapp 150.000 Einwohnern auf 3800 Quadratkilometern befreit. Das sagt Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar in Balaklija, einer der zurückeroberten Städte. Dies seien nur die bestätigten Zahlen, sagt sie auf Telegram. Vermutlich sei das befreite Territorium im Gebiet Charkiw fast doppelt so groß. Am Mittwoch werde es weitere Daten geben.
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+++ 18:45 Selenskyj spielt mit Angst russischer Truppen +++
+++ 18:28 Scholz telefoniert 90 Minuten mit Putin +++
Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Nachmittag mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin telefoniert und mit ihm eineinhalb Stunden lang über den Krieg in der Ukraine gesprochen. Laut Mitteilung drängte der SPD-Politiker angesichts der Lage an der Front auf eine schnelle diplomatische Lösung. Die müsse "auf einem Waffenstillstand, einem vollständigen Rückzug der russischen Truppen und Achtung der territorialen Integrität und Souveränität der Ukraine" basieren, heißt es in der Mitteilung. Weitere Themen laut Mitteilung: Die Behandlung von Kriegsgefangenen, die Lage im Atomkraftwerk Saporischschja und die Umsetzung des Getreideabkommens. Scholz und Putin hätten vereinbart, weiter im Kontakt zu bleiben, heißt es. Von russischer Seite gibt es zu dem Gespräch noch keine Stellungnahme.
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+++ 17:56 Uniper prüft Milliarden-Klage gegen Gazprom +++
Der angeschlagene Energiekonzern Uniper erwägt Insidern zufolge eine Schadenersatzklage gegen seinen langjährigen russischen Lieferanten Gazprom vor einem Schiedsgericht in Stockholm. Dabei gehe es um eine Entschädigung in Milliardenhöhe wegen der ausgebliebenen Gaslieferungen Gazproms, sagen zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Uniper erklärt, Gasimporteure, die Ausgleichsansprüche geltend machten, müssten etwaige Schadenersatzansprüche gegen den Lieferanten prüfen. "Selbstverständlich wird demnach also auch Uniper solche Schadenersatzansprüche gegen Gazprom prüfen und bei überwiegenden Erfolgsaussichten versuchen durchzusetzen."
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+++ 17:30 Rheinmetall: 16 Marder stehen für Ukraine bereit +++
Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall teilte laut NDR und ARD-Hauptstadtstudio mit, 16 "Marder" aus ausgemusterten Beständen der Bundeswehr auf eigene Kosten weitestgehend wiederhergestellt zu haben. Sie seien auslieferfähig, es gebe aber keine Ausfuhrgenehmigung der Bundesregierung. Mit der Aufbereitung 14 weiterer Marder habe Rheinmetall bereits begonnen, berichtete das ARD-Hauptstadtstudio weiter. Bei Bedarf könnten noch 70 weitere Fahrzeuge aus Altbeständen wieder nutzbar gemacht werden.
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+++ 16:59 Kreml wirft Ukraine Folter vor +++
Der Kreml beschuldigt Kiew der Misshandlung von Einwohnern der zurückeroberten Gebiete. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow wirft den ukrainischen Streitkräfte vor, in den vergangenen Tagen in den von der russischen Armee übernommenen Gebieten "Folter" und "Misshandlungen" an Einwohnern begangen zu haben. Nach Kreml-Informationen gebe es "viele Strafaktionen gegen die Einwohner der Region Charkiw, Menschen werden gefoltert, misshandelt", sagt Peskow vor Journalisten. Nach Mitteilung des Generalstabs in Kiew durchkämmen ukrainische Truppen die zurückeroberten Gebiete nach Kollaborateuren der russischen Besatzungsmacht. Außerdem würden Minen geräumt, hieß es im Lagebericht am Montagabend.
+++ 16:30 Heimlich die Häuser verkauft: Flieht russische Elite von der Krim? +++
Wegen des ukrainischen Vormarschs im Osten und Süden sollen sich derzeit viele russische Besatzer in großer Eile von der Krim zurückziehen. Das berichtet das ukrainische Portal Kyiv Independent mit Verweis auf den Nachrichtendienst des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Demnach laufe aktuell eine "dringende Evakuierung" von russischen Statthaltern, Geheimdienstoffizieren und Militärkommandeuren sowie ihren Familien. Auch seien die Besatzer dabei, heimlich ihre Häuser auf der Krim zu verkaufen. Dem Bericht zufolge soll die Evakuierung eine direkte Reaktion auf die ukrainische Gegenoffensive sein. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig prüfen.
+++ 16:05 "Deutschland, wir warten auf dein Wort": Kiew macht Druck im Panzer-Streit +++
Nach ihren jüngsten Erfolgen im Nordosten des Landes hat die Ukraine das deutsche Zögern bei Panzerlieferungen und das Ringtauschsystem kritisiert. "Sechs Monate lang gibt es keine Panzer, weil es keine "politische Entscheidung" dafür gibt", schreibt der Berater im Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, auf Deutsch bei Twitter. Aufgrund des deutschen Zögerns könne Russland den "Terror" fortsetzen und Ukrainer müssten sterben. "Deutschland, wir warten auf Dein Wort", richtet der 50-Jährige sich an Berlin.
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+++ 15:40 UN besorgt: Strommangel verschärft Kriegs-Winter +++
Als Reaktion auf den zunehmenden russischen Beschuss von Kraftwerken in der Ukraine befürchten die Vereinten Nationen, dass die Lage der Zivilbevölkerung dadurch im Winter noch härter wird, als ohnehin zu erwarten ist. Das betreffe vor allem die nach Schätzungen 6,9 Millionen Binnenflüchtlinge, erklärt die Internationale Organisation für Migration (IOM) in Kiew. "Jeder Versuch, diese Anlagen zu beschädigen, wird furchtbare Folgen für die Fähigkeit haben, diese Städte zu heizen", sagt Antonio Vitorino, Generaldirektor der UN-Behörde. Als Antwort auf die ukrainische Gegenoffensive haben die russischen Streitkräfte in den vergangenen Tagen verstärkt Ziele der zivilen Infrastruktur ins Visier genommen und dabei auch Kraftwerke vor allem in der Großstadt Charkiw bombardiert.
+++ 15:13 Geheimdienst: Russischer Luftfahrtmanager soll für Kiew spioniert haben +++
Der russische Geheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben einen hochrangigen Manager der Luftfahrtbranche festgenommen, der Staatsgeheimnisse an die Ukraine weitergegeben haben soll. "Auf dem Posten des Direktors für Qualitätsmanagement mit Zugang zu streng geheimen Dokumenten hat der Bewohner des Moskauer Umlands mithilfe seines Mobiltelefons technische Zeichnungen von Kampflugzeugteilen abfotografiert und diese Materialien anschließend elektronisch an einen Ukrainer und an Mitarbeiter der Odessaer Flugzeugwerke übermittelt", teilt der FSB mit. Nach Angaben der Behörde wurde ein Verfahren wegen Hochverrats eingeleitet. Um wen genau es sich bei dem festgenommenen Mann handelt, bleibt unklar. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar hat sich die Zahl der eingeleiteten Verfahren wegen des Verdachts auf Spionage und Hochverrat in Russland deutlich erhöht.
+++ 14:40 Moskau meldet massive Bombardements entlang der ganzen Front +++
Während das russische Verteidigungsministerium über den Rückzug der eigenen Truppen schweigt, meldet es heftigen Beschuss an allen Frontlinien. "Die Luft- und Raketen-Streitkräfte sowie die russische Artillerie führen in allen Einsatzgebieten massive Angriffe gegen Einheiten der ukrainischen Streitkräfte aus", teilt das russische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Bericht mit. Explizit genannt werden Angriffe vor allem im Osten, Süden und bei Charkiw im Nordosten des Landes, wo die Ukraine eine Gegenoffensive gestartet hat.
+++ 14:23 Ukraine "hat eine Art Zwickmühle aufgebaut" +++
+++ 13:53 "Sie sind alle weggelaufen": Russen verlassen Orte in Luhansk +++
Nach ihrer Niederlage in der Region bei Charkiw ziehen sich Russlands Truppen ukrainischen Angaben zufolge auch aus ersten Orten im Nachbargebiet Luhansk zurück. "Heute ist (die Kleinstadt) Kreminna völlig leer", sagte der ukrainische Militärgouverneur von Luhansk, Serhij Hajdaj. "Es gibt keine Polizei, keine Kommandantur, keine Staatsanwaltschaft - es gibt niemanden mehr, sie sind alle weggelaufen." Unabhängig überprüft werden konnten diese Aussagen zunächst nicht. Russische Militärblogger hatten allerdings bereits am Montag von der Erstürmung der Ortschaft Bilohoriwka durch ukrainische Streitkräfte berichtet. Bilohoriwka liegt in der Nähe von Kreminna am anderen Ufer des Flusses Siwerskyj Donez.
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+++ 13:36 Panzer-Streit: Ukraines Außenminister enttäuscht über Bundesregierung +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba äußert sich enttäuscht darüber, dass sich die Bundesregierung weiterhin weigert, Kampf- und Schützenpanzer an sein Land zu liefern. Es gebe für diese Haltung "kein rationales Argument", sondern nur "abstrakte Ängste und Ausreden", schreibt Kuleba auf Twitter und nennt konkret den "Leopard"-Kampfpanzer und den "Marder"-Schützenpanzer. Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall teilt laut NDR und ARD-Hauptstadtstudio unterdessen mit, 16 "Marder" aus ausgemusterten Beständen der Bundeswehr auf eigene Kosten "weitestgehend wiederhergestellt" zu haben. Sie seien auslieferfähig, es gebe aber keine Ausfuhrgenehmigung der Bundesregierung.
+++ 13:15 Finnland-Regierungschefin Marin fordert härtere, für Russen spürbare Sanktionen +++
Russinnen und Russen sollten nach Ansicht von Finnlands Premierministerin Sanna Marin die EU-Strafmaßnahmen gegen das Land spüren. "Die Sanktionen müssen auch im Alltag der Russen ankommen", sagte die Spitzenpolitikerin während einer Rede im Europaparlament in Straßburg. Darüber hinaus sprach sie sich für schärfere Sanktionen aus. Je mehr Sanktionen es gebe, desto teurer werde der Angriffskrieg gegen die Ukraine für Russland. Zudem betonte sie, dass sich Moskau mit dem Krieg vor allem selbst schade. "Mit diesem Krieg zerstört Russland praktisch seine eigene Volkswirtschaft und seine eigene Zukunft", so Marin.
+++ 12:57 Kiew: Rückeroberung der Region Charkiw kommt weiter gut voran +++
Die ukrainischen Streitkräfte kommen bei ihrer Offensive in der Region Charkiw im Nordosten des Lands nach Angaben der Regierung weiter gut voran. Dies liege daran, dass die Truppe höchst motiviert und die Operation gut geplant sei, sagt die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar. Es sei allerdings noch zu früh zu sagen, dass die Ukraine die volle Kontrolle über die Region übernommen habe. "Die Kämpfe dauern an", sagt Maljar. "Das Ziel ist, die Region Charkiw zu befreien und darüber hinaus alle Gebiete, die von der Russischen Föderation besetzt sind."
+++ 12:32 Kreml verneint Pläne für Generalmobilmachung +++
Der Kreml erwägt nach eigenen Angaben derzeit keine Generalmobilmachung für den Krieg in der Ukraine. Präsidialamtssprecher Dmitry Peskow sagte, entsprechende Forderungen und Kritik am Vorgehen der Regierung seien ein Beispiel der "Pluralität" in Russland. Die Bevölkerung an sich stehe aber weiterhin hinter Präsident Wladimir Putin. Russische rechtsextreme Blogger, die bislang Stimmung für den Krieg gegen die Ukraine gemacht hatten, warfen der Militärführung zuletzt Fehler vor. Nachdem die russische Armee in den letzten Tagen viele Gebiete fluchtartig verlassen hatte, waren die Rufe aus diesen Kreisen nach einer Generalmobilmachung lauter geworden. Es wird aber vermutet, dass Putin vor so einem wenig populären Schritt zurückschreckt, zumal laut russischer Propaganda in der Ukraine alles "nach Plan" verläuft.
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+++ 12:07 Moskau-Korrespondent Munz sieht "Risse im System" +++
+++ 11:31 Botschaft widerspricht Scholz: USA lassen Deutschland bei Waffenlieferungen freie Hand +++
Die USA lassen Deutschland freie Hand bei der Lieferung von Waffen an die Ukraine. "Wir wissen die militärische Unterstützung Deutschlands für die Ukraine zu schätzen und werden uns weiterhin eng mit Berlin abstimmen", heißt es in einem Tweet der US-Botschaft in Berlin. "Die Entscheidung über die Art der Hilfen liegt letztlich bei jedem Land selbst." Bundeskanzler Olaf Scholz lehnt es bislang ab, der Ukraine die gewünschten Kampf- und Schützenpanzer zur Verfügung zu stellen, mit der Begründung, dass es keine Alleingänge Deutschlands geben werde.
+++ 11:11 Selenskyj-Berater: Domino-Effekt könnte Russland destabilisieren +++
Michaljo Podoljak, der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, hält durch weitere militärische Erfolge seines Landes auch Veränderungen der politischen Verhältnisse Russlands für möglich. Eine Befreiung der Gebiete Luhansk und Donezk führe zu einem Dominoffekt, einem Kollaps der russischen Front und politische Destabilisierung. "Es ist möglich. Waffen vorausgesetzt", schreibt Podoljak.
+++ 10:42 Politikwissenschaftler Jäger sieht Putins Ende noch nicht gekommen +++
+++ 10:17 Ukraine veröffentlicht neue Zahlen zu russischen Verlusten +++
Das ukrainische Außenministerium hat neue Zahlen zu russischen Verlusten veröffentlicht. Demnach liegt die Zahl der getöteten russischen Soldaten bei etwa 53.000. Zerstört oder erobert wurden demnach 2175 Panzer, 4662 gepanzerte Truppentransporter und 244 Flugzeuge. Die Angaben lassen sich nicht überprüfen.
+++ 10:04 Scholz: "Ukraine preiszugeben, brächte keinen Frieden, im Gegenteil" +++
Bundeskanzler Olaf Scholz sichert der Ukraine anhaltende Hilfe gegen den russischen Angriff zu. "Die Ukraine preiszugeben, brächte keinen Frieden, im Gegenteil", sagt Scholz und zog eine Parallele zur Berliner Luftbrücke und der damaligen Unterstützung der Weltalliierten.
+++ 09:40 London: Prestigeträchtige Einheit Russlands zieht sich geschwächt zurück +++
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste musste sich im Rahmen der ukrainischen Gegenoffensive eine der prestigeträchtigsten Einheiten der russischen Armee zurückziehen. Aus dem weitgehend rückeroberten Gebiet Charkiw seien Teile der Ersten Gardepanzerarmee abgezogen, nachdem sie bereits in der Anfangsphase des Krieges schwere Verluste erlitten hatte. Davon hatte sie sich offensichtlich seither nicht mehr erholt und war deshalb in der vergangenen Woche schnell unter Druck geraten. Im Fall eines Krieges gegen die NATO sei eigentlich vorgesehen, dass die Erste Gardepanzerarmee eine führende Rolle übernehme. Durch die Verluste sei die konventionelle Kampfstärke Russlands gegen die NATO jedoch deutlich geschwächt. Es werde Jahre dauern, um diese wieder aufzubauen, hieß es von den Briten.
+++ 08:45 Bilder aus befreiten Gebieten zeigen massig zurückgelassenes Kriegsmaterial +++
+++ 08:24 SPD-Außenpolitiker Roth fordert zügige Entscheidung über Panzerlieferungen +++
Der SPD-Politiker Michael Roth plädiert dafür, dass sich Deutschland rasch mit NATO und EU über weitere Waffen- und auch Panzerlieferungen an die Ukraine abstimmt. Deutschland habe bereits schwere Waffen geliefert, sagt der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag im Deutschlandfunk. Er respektiere die Entscheidung der Bundesregierung, sich eng mit den Partnern abzustimmen. Noch niemand habe die von der Ukraine geforderten westlichen Schützen- und Kampfpanzer bereitgestellt. "Aber solche Verabredungen sind ja nicht in Stein gemeißelt. Und deswegen sollte man sich jetzt in der EU, in der NATO vor allem auch mit den USA zusammensetzen und klären: Was können wir noch liefern, damit die Ukraine ... auch die Chance hat, von Russland erobertes Gebiet zu befreien." Dabei stünden auch deutsche Panzer in der Diskussion. "Ich bin dafür, dass man das mit den Partnern endlich klärt, damit wir jetzt noch weitreichender die Ukraine unterstützen können."
+++ 07:52 Generalstab: Ukrainer stoßen auf zahlreiche Kriegsverbrechen +++
In den von Russland zurückeroberten Gebieten stoßen die Ukrainer auf zahlreiche Spuren von Kriegsverbrechen sowie viele verminte Landstriche. Täglich würden bis zu 200 Kriegsverbrechen registriert, teilt der Generalstab der ukrainischen Armee mit. Zudem sei die Minengefahr in befreiten Städten und Dörfern hoch. Insgesamt seien mehr als 70.000 Quadratkilometer in zehn Regionen vermint oder durch nicht explodierte Munition gefährlich.
+++ 07:31 China will Zusammenarbeit mit Russland ausbauen +++
Ein Abrücken Chinas von Russland ist weiter nicht in Sicht, im Gegenteil: Peking sei bereit, die "strategische Kooperation" mit Moskau fortzusetzen, die "gemeinsamen Interessen zu schützen und die Entwicklung der internationalen Ordnung in eine gerechtere und rationalere Richtung" zu fördern, sagte der Außenbeauftragte der Kommunistischen Partei, Yang Jiechi, nach Ministeriumsangaben am Montag bei einem Gespräch mit dem russischen Botschafter in Peking, Andrej Denissow. Unter der "strategischen Führung" des chinesischen Präsidenten Xi Jinping und des russischen Staatschefs Wladimir Putin habe sich die Beziehung zwischen China und Russland "stets in der richtigen Spur" weiterentwickelt, lobte Yang bei dem Treffen. Putin und Xi planen ein Treffen beim Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) in Usbekistan in dieser Woche.
+++ 07:05 Satellitenbilder: Russen ziehen sich bei Cherson fluchtartig zurück +++
Die Ukraine kommt offenbar auch bei der Rückeroberung besetzter Gebiete im Süden des Landes immer besser voran. Nach Angaben des US-amerikanischen Institute for the Study of War haben russische Truppen ihre Stellungen im Ort Kyselivka - 15 Kilometer nördlich der Stadt Cherson - fluchtartig verlassen. Satellitenbilder bestätigten Gerüchte, dass die Fahrzeuge von Einheiten aus der selbsternannten Volksrepublik Donezk bis auf vier Geräte aus Kyselivka verschwunden seien. Die auf russischer Seite kämpfenden Soldaten hätten sich in Richtung des Flusses Dnepr zurückgezogen. Für Russland werde es damit immer schwerer, ihre Stellungen um Cherson-Stadt zu halten, weil auch Versorgungswege der Russen abgeschnitten seien.
+++ 06:49 Insider: Selenskyj spricht mit IWF über Giga-Kredit +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird Insidern zufolge im Laufe des Tages mit IWF-Chefin Kristalina Georgiewa über einen neuen Kredit sprechen. Es gehe um ein umfassendes Finanzierungsprogramm, erklären zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die Ukraine strebe ein Darlehen von 15 bis 20 Milliarden Dollar an. Es gilt als unwahrscheinlich, dass ein so hoher Betrag die Zustimmung des IWF findet. Das Exekutivdirektorium des IWF hatte auf einer informellen Sitzung am Montag erörtert, der Ukraine 1,4 Milliarden Dollar an Soforthilfe anzubieten.
+++ 06:34 US-Außenminister Blinken lobt "bedeutende Fortschritte" der Ukraine +++
US-Außenminister Antony Blinken lobt "bedeutende Fortschritte" bei der ukrainischen Gegenoffensive zur Rückeroberung russisch besetzter Gebiete vor allem im Nordosten des Landes. Bei einem Besuch in Mexiko-Stadt sagte Blinken vor Reportern, diese Forstschritte seien vor allem "ein Ergebnis des außerordentlichen Mutes und der Widerstandsfähigkeit der ukrainischen Streitkräfte und des ukrainischen Volkes". Es sei aber zu früh, um ein genaues Ergebnis der Gegenoffensive vorherzusehen. Russland verfüge weiterhin über "beträchtliche Kräfte" in der Ukraine sowie Ausrüstung, Waffen und Munition, sagte Blinken. Russland setze diese nicht nur gegen ukrainische Streitkräfte, sondern auch gegen Zivilisten und zivile Infrastruktur ein.
+++ 06:13 Ukrainische Armee verhöhnt Gegner nach Kampfbomber-Absturz +++
Das ukrainische Verteidigungsministerium hat ein Video veröffentlicht, das den Start von zwei russischen Kampfbombern vom Typ Su-25 auf der Halbinsel Krim zeigen soll. Kurz nach dem Abheben stürzt eine der Maschinen ab. Das Unglück soll am Sonntag passiert sein. "Inkompetenz auf allen Ebenen", spottet das ukrainische Ministerium. "Waffen in Händen von Russen sind eine Gefahr, in erster Linie für sie selbst."
+++ 04:34 Italiens rechte Spitzenkandidatin Meloni verspricht Festhalten an Russland-Sanktionen +++
Knapp zwei Wochen vor der Parlamentswahl in Italien sichert die Spitzenkandidatin des in den Umfragen führenden Rechtsbündnisses, Giorgia Meloni, ein Festhalten Italiens an den Sanktionen gegen Russland zu. "Die Dinge werden sich unter einer rechten Regierung nicht ändern", sagt Meloni im voraussichtlich einzigen Rededuell mit dem Mitte-Links-Spitzenkandidaten Enrico Letta. Der mit Meloni verbündete frühere italienische Innenminister Matteo Salvini hatte zuletzt die Wirksamkeit der Sanktionen infrage gestellt. Seine Lega hatte 2017 einen Kooperationspakt mit Wladimir Putins Partei Geeintes Russland geschlossen.
+++ 03:11 Blinken zuversichtlich für ukrainische Offensive +++
US-Außenminister Antony Blinken bescheinigt den ukrainischen Streitkräften bei ihrer Gegenoffensive "bedeutende Fortschritte". "Ihr Vorgehen war sehr systematisch geplant und wurde natürlich von den Vereinigten Staaten und vielen anderen Ländern unterstützt, um sicherzustellen, dass die Ukraine über die Ausrüstung verfügt, die sie zur Durchführung dieser Gegenoffensive benötigt", sagt Blinken auf einer Pressekonferenz in Mexiko. Die ukrainische Offensive gegen die russischen Streitkräfte befinde sich noch im Anfangsstadium, es seien aber bereits bedeutende Fortschritte erzielt worden. Angesichts der Verluste, die Russland erlitten habe, könne und sollte Russland dem Ganzen ein Ende setzen, so Blinken.
+++ 02:17 Hofreiter: "Sollten "Leopard"-Panzer schnellstmöglich liefern" +++
Der Grünen-Politiker Anton Hofreiter plädiert für eine zügige Lieferung von deutschen "Leopard"-Kampfpanzern an die Ukraine. "Wir kommen über kurz oder lang nicht umhin, der Ukraine moderne, westliche Kampfpanzer zu liefern", sagt er der Mediengruppe Bayern. Russland habe die ukrainische Rüstungsindustrie in großen Teilen zerstört. Gleichzeitig böten die alten sowjetischen Panzer einen schlechten Schutz gegenüber russischen Angriffen. "Ich finde, wir sollten so schnell wie möglich "Leopard"-Kampfpanzer liefern, um zu verhindern, dass ukrainische Soldaten unnötig sterben."
+++ 01:29 US-Militär: Viele Besatzer aus Raum Charkiw sind wieder in Russland +++
Viele der russischen Soldaten, die sich auf dem Rückzug aus dem Großraum Charkiw befinden, haben nach Einschätzung der US-Armee die Ukraine verlassen. Große Teile dieser Truppen hätten die Grenze überquert und seien nach Russland zurückgekehrt, sagt ein hochrangiger US-Militärvertreter. Die Ukraine habe umfangreiche Geländegewinne in der Nähe von Charkiw erzielt. Zahlen nennt der US-Vertreter nicht.
+++ 00:07 Zweite Stromleitung zum AKW Saporischschja funktioniert +++
Das von russischen Truppen besetzte AKW Saporischschja in der Ukraine ist wieder an zwei Reservestromleitungen angeschlossen. So könne eine Leitung das Kühlsystem der abgeschalteten Reaktoren versorgen, die zweite sei in Reserve, teilt die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) mit. Der sechste und letzte Reaktor sei heruntergefahren worden und benötige nun weniger Strom zur Kühlung. Die Lage in und um das größte Kernkraftwerk Europas mitten im Kampfgebiet sei aber weiter prekär, betont IAEA-Chef Rafael Grossi. Die vier Hauptleitungen seien zerstört, das Kraftwerk liefere keinen Strom. "Eine nukleare Schutz- und Sicherheitszone ist dringend erforderlich", sagt er.
+++ 23:14 Selenskyj dringt auf schnelle Lieferung von Luftabwehrwaffen +++
Die Ukraine hat nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj bei ihrer Gegenoffensive seit Anfang September 6000 Quadratkilometer zuvor russisch besetzter Gebiete zurückerobert. Die Soldaten hätten diese Fläche im Süden und im Osten "befreit" und würden "weiter voranschreiten", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Nach den russischen Raketentreffern auf die Stromversorgung in der Ukraine fordert er eine schnellere Lieferung von Luftabwehrwaffen. Die Hilfe internationaler Partner für die Ukraine müsse aufgestockt werden, so der Präsident. "Gemeinsam können wir den russischen Terror überwinden." Deutschland hat der Ukraine das hochmoderne Luftabwehrsystem Iris-T zugesagt. Die Ukraine hofft auf eine schnelle Lieferung. Nach Kiewer Berichten soll die erste Einheit Ende des Jahres geschickt werden.
+++ 22:28 Ukraine: Leichen mit Folterspuren bei Charkiw gefunden +++
Die ukrainischen Behörden haben in einer zurückeroberten Ortschaft im Osten der Ukraine nach eigenen Angaben vier Leichen mit "Spuren von Folter" entdeckt. Erste Ermittlungen wiesen darauf hin, dass die in Salisnytschne in der Region Charkiw gefundenen Menschen "von russischen Soldaten während der Besetzung des Ortes" getötet worden seien, schreibt die regionale Staatsanwaltschaft auf Facebook. Drei der Leichen seien auf Privatgrundstücken gefunden worden, eine auf einem Fabrikgelände nahe dem Bahnhof. Es werde wegen Mordes und "Verstößen gegen das Kriegsrecht" ermittelt.
+++ 22:00 Ukrainer durchkämmen Gebiete nach Kollaborateuren +++
Die ukrainischen Truppen durchsuchen bei ihrem Vormarsch im Osten die zurückeroberten Gebiete nach Kollaborateuren der russischen Besatzungsmacht. Außerdem würden Minen geräumt, teilt der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Abend mit. Er macht keine weiteren Angaben zum Vordringen der Ukrainer, die die russischen Truppen im Gebiet Charkiw weitgehend in die Flucht geschlagen haben. Fotos zeigen ukrainische Soldaten am Montag in Sjwatohirsk im Gebiet Donezk. Eine Bestätigung für die Einnahme der Stadt mit einem wichtigen orthodoxen Kloster gibt es bislang nicht.
+++ 21:40 Ukraine: Gegenoffensive befindet sich in "dritter Phase" +++
Dem ukrainischen Verteidigungsminister Oleksij Resnikow zufolge ist die ukrainische Gegenoffensive die "dritte Phase" eines Plans Kiews zur Rückeroberung besetzter Gebiet. In einem Interview mit der französischen Zeitung "Le Monde" sagt Resnikow, in der erste Phase habe die Ukraine versucht, Moskau von weiteren Angriffen abzuhalten, in der zweiten sei es um eine "Stabilisierung" der Frontlinien gegangen. Die Leitung der Armee habe ihren Plan gegen den russischen Angriffskrieg auf Grundlage der Waffenlieferungen westlicher Partner entwickelt. Mit den von den USA gelieferten Himars-Raketenwerfersystemen habe Kiew begonnen, die Versorgungslinien der Russen abzuschneiden.
+++ 21:04 "Verrat am eigenen Land": Krim-Führung verbietet pro-ukrainische Lieder +++
Die Führung der von Russland annektierten Halbinsel Krim will das Verwenden pro-ukrainischer Slogans und das Singen russlandkritischer Lieder unterbinden. Es seien Videos mit solchen Vorfällen bei offiziellen Veranstaltungen aufgetaucht, sagt Krim-Verwaltungschef Sergej Aksjonow in Simferopol. Wer so etwas organisiere oder dabei mitmache, solle zur Verantwortung gezogen und entlassen werden, schreibt Aksjonow auf Telegram. Er droht auch mit "anderen Maßnahmen im Rahmen der Gesetzgebung". Ein solches Verhalten sei "Verrat am eigenen Land". Wer die Ukraine unterstütze, solle dorthin ausreisen. Im Internet kursieren nicht verifizierte Videos, die angeblich bei sommerlichen Konzerten auf der Krim gedreht wurden.
Frühere Entwicklungen rund um den Ukraine-Krieg lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, mau/ino/rts/AFP/dpa