US-Außenamtsmitarbeiter verhaftet 30 Jahre Spionage für Kuba
06.06.2009, 09:25 UhrIm US-Außenministerium ist ein kubanischer Spion enttarnt worden. Seit 30 Jahren soll er Informationen an seine Auftraggeber weitergeleitet haben - aus Überzeugung, nicht für Geld.
Ein ranghoher Mitarbeiter des US-Außenministeriums und seine Frau sind unter dem Verdacht verhaftet worden, seit fast 30 Jahren für den kubanischen Geheimdienst spioniert zu haben. Wie das US-Justizministerium in Washington mitteilte, soll der heute 72-jährige Walter Kendall Myers seine Zugangsberechtigung zu streng geheimen Dokumenten genutzt haben, um mehr als 200 Geheimdienstberichte über Kuba einzusehen und an seine Auftraggeber weiterzuleiten. Der Abteilungsleiter für nationale Sicherheit in der Behörde, David Kris, erklärte, die den Eheleuten vorgeworfenen Aktivitäten seien "unglaublich ernst".
Seine in einer Bank arbeitende Ehefrau habe ihm dabei geholfen. Das Paar sei heimlich sogar 1995 vom damaligen kubanischen Staatschef Fidel Castro empfangen worden. Die beiden Beschuldigten haben auf Nicht-Schuldig plädiert.
Ins Netz gegangen sind die Agenten den offiziellen Angaben zufolge bei einer verdeckten Operation des amerikanischen Geheimdienstes, bei dem sich ein CIA-Mann als Mitarbeiter des kubanischen Geheimdienstes ausgegeben habe. Das Paar spionierte nach Angaben der Behörden aus politischer Sympathie für das kommunistische Kuba, nicht für Geld. Außenministerin Hillary Clinton ordnete als Konsequenz aus dem Fall eine Überprüfung der Sicherheitsvorkehrungen in ihrem Ministerium an.
Quelle: ntv.de, rts