Bundeswehr "gewaltig verändert" 30 Standorte vor Schließung
25.10.2011, 15:25 UhrBisher hat Verteidigungsminister de Maizière lediglich für Bonn eine Standortgarantie ausgesprochen. Alle anderen rund 400 Bundeswehrstandorte warten gespannt auf die Entscheidung über ihr Schicksal. De Maizière macht schon mal klar, die Reform wird vieles grundsätzlich ändern.
Nach monatelangen Spekulationen gibt Verteidigungsminister Thomas de Maizière an diesem Mittwoch bekannt, welche der rund 400 Bundeswehrstandorte geschlossen werden. "Das wird zu gewaltigen Veränderungen führen", sagte der CDU-Politiker. Die Standortentscheidung ist die letzte wichtige Weichenstellung der Bundeswehrreform nach dem Aussetzen der Wehrpflicht sowie der Festlegung der Truppenstärke und der Grobstrukturen.

Für Eckernförde beispielsweise könnte es eng werden.
(Foto: dapd)
Laut Informationen der "Bild"-Zeitung sollen 30 Standorte komplett geschlossen werden. 58 Standorte sollen zum Teil erheblich verkleinert werden. Konkrete Orte nannte das Blatt nicht. Mittel für mögliche Ausgleichsmaßnahmen für die geschlossenen Standorte sollen aus den Etats von Bund und Ländern kommen, hieß es.
De Maizière will seine Entscheidung zunächst im Kabinett und im Verteidigungsausschuss des Bundestags erläutern. Anschließend will er die Öffentlichkeit informieren.
Die Reform war im Frühjahr 2010 von auf den Weg gebracht worden. Die Bundeswehr soll von ursprünglich 250.000 auf bis zu 185 000 Soldaten schrumpfen. Das Aussetzen der Wehrpflicht hat bereits zu einer Verkleinerung auf rund 200 000 Soldaten geführt. Das Standortkonzept wurde gründlich vorbereitet. "Unsere Leute haben in den letzten Monaten jeden Standort betrachtet", sagte de Maizière. Das Konzept sei anschließend wie ein Puzzle zusammengesetzt worden.
Der Deutsche Bundeswehrverband forderte den Erhalt von Standorten auch in ländlichen Regionen. "Die Bundeswehr muss in der Fläche präsent sein", sagte der Verbandsvorsitzende Ulrich Kirsch der "Mitteldeutschen Zeitung". Er wies auch darauf hin, dass in Großstädten Wohnungen für Bundeswehrangehörige häufig kaum bezahlbar seien. Generell freue er sich aber "über jeden Standort, der erhalten bleibt".
Die Entscheidung darüber wie viele und welche der rund 400 Bundeswehr-Standorte dicht machen müssen, ist Teil einer umfassenden Reform, in deren Verlauf die Truppe von etwa 220.000 auf künftig bis zu 185.000 Soldaten verkleinert werden soll. Die Wehrpflicht wurde bereits ausgesetzt. . Zeitweise war über einen Umzug des kompletten Ministeriums nach Berlin spekuliert worden.
Quelle: ntv.de, dpa