Politik

Mammutprozess in Madrid 47 ETA-Terroristen verurteilt

In einem "Mammutprozess" gegen baskische Separatisten aus dem Umfeld der Terror-Organisation ETA sind 47 Verdächtige zu Haftstrafen von bis zu 24 Jahren verurteilt worden. Der Nationale Gerichtshof in Madrid sah es in seinem Urteil als erwiesen an, dass die Angeklagten für Organisationen aktiv waren, die einen Teil der ETA bildeten.

Einige dieser Gruppen gehörten nicht allein dem Umfeld der ETA, sondern deren Kern an, sagte die Vorsitzende Richterin Angela Murillo. Die Verurteilten waren vor allem für drei Organisationen tätig: Dazu gehörten erstens die Koordinierungsstelle Ekin, die eine Art von Dachverband für die baskischen Separatisten bildete, zweitens die Gruppe Xaki, die als der "internationale Arm" der ETA galt und Kontakte zu Organisationen in anderen Ländern herstellte, und drittens die verbotene Zeitung "Egin".

47 der insgesamt 52 Angeklagten wurden wegen Zugehörigkeit zu einer terroristischen Vereinigung oder wegen Unterstützung der ETA zu Haftstrafen zwischen zwei und 24 Jahren verurteilt. Fünf Verdächtige wurden freigesprochen. Der Prozess dauerte anderthalb Jahre und war auf Grund der hohen Zahl der Angeklagten eines der größten Gerichtsverfahren der spanischen Justizgeschichte.

Mehrere Angeklagte unterbrachen die Urteilsverkündung und stimmten eine baskische Hymne an. Die Richterin ließ sie aus dem Saal bringen. Die ETA kämpft mit Mitteln des Terrors für die Unabhängigkeit des Baskenlands. Bei Anschlägen der Organisation wurden seit 1968 über 800 Menschen getötet.

Quelle: ntv.de

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