Politik

Tragödie im Mittelmeer 500 Flüchtlinge vermisst

Im Mittelmeer sind vermutlich mehrere hundert Bootsflüchtlinge ertrunken. Die Internationale Flüchtlingsorganisation IOM teilte unter Berufung auf diplomatische Kreise in Tripolis mit, etwa 300 Menschen würden seit Anfang der Woche vermisst. Die Menschen seien in überfüllten Booten von Libyen aus in Richtung Europa unterwegs gewesen.

Offenbar seien drei Boote bei schlechtem Wetter gekentert, ein viertes habe zurück zur Küste geschleppt werden können, sagte IOM-Sprecher Jean-Philippe Chauzy. In den vergangenen 36 Stunden seien viele Boote von Libyen aus Richtung Europa gestartet, sagte eine andere IOM-Sprecherin. Nach ägyptischen Angaben kenterte ein Boot mit 257 Flüchtlingen rund 30 Kilometer vor der libyschen Küste.

Ein italienischer Tanker habe am Montag 350 Flüchtlinge gerettet, hieß es aus dem libyschen Innenministerium. Den Angaben zufolge war bereits am Sonntag ein Boot mit einer nicht bekannten Anzahl von Flüchtlingen gesunken. 21 Leichen seien geborgen worden, die Küstenwache habe 23 Flüchtlinge "afrikanischer oder arabischer Herkunft" retten können.

Der italienische Innenminister Roberto Maroni hatte am Montag gesagt, der Versuch der illegalen Einreise aus Libyen werde ab dem 15. Mai unterbunden, weil dann italienisch-libysche Patrouillen ihre Arbeit aufnehmen würden. Die beiden Länder hatten im vergangenen August ein "Freundschaftsabkommen" unterzeichnet, in dem Tripolis zusichert, seinen Kampf gegen die illegale Einwanderung nach Italien zu verstärken.

Quelle: ntv.de

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