Ermittlungen gegen Demjanjuk Absichtlich Menschen überfahren
14.12.2009, 14:33 Uhr
Die Verhandlung gegen John Demjanjuk soll am 21. Dezember fortgesetzt werden. Der letzte Prozesstag ist ausgefallen, weil der Angeklagte krank war.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Neue Vorwürfe gegen den mutmaßlichen NS-Verbrecher John Demjanjuk: Er soll nach dem Krieg 1947 im Raum Ulm mit dem Auto vorsätzlich einen Menschen totgefahren haben – möglicherweise weil er Jude war.
Die Staatsanwaltschaft Ulm ermittele gegen Demjanjuk wegen Mordes, bestätigte Sprecher Michael Bischofberger einen Bericht der "Bild"-Zeitung. "Er soll jemanden absichtlich überfahren haben." Das Opfer soll jüdischen Glaubens gewesen sein, wofür es aber keine offizielle Bestätigung gibt.
Die Ermittlungen in Ulm seien durch private Recherchen angestoßen worden, so der Sprecher. Demjanjuk soll nach dem Krieg unter anderem als Fahrer bei den Alliierten beschäftigt gewesen sein.
Der 89-Jährige steht in München wegen Beihilfe zum Mord an 27.900 Juden vor Gericht. Er soll 1943 im Vernichtungslager Sobibor im besetzten Polen bei der Ermordung der jüdischen Opfer in den Gaskammern geholfen haben.
Quelle: ntv.de, dpa