Politik

Für ein Drittel wird nicht gezahlt Abzocke beim Grünen Punkt

Bei dem Entsorgungssystem "Grüner Punkt" gibt es einem Zeitungsbericht zufolge einen fortgesetzten Betrugsskandal mit jährlich eine halbe Milliarde Euro Schaden.

Immer mehr Unternehmen würden den Grünen Punkt auf ihre Produkte aufdrucken, ohne dafür zu bezahlen, berichtete die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf eine noch nicht öffentliche Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung. Zum Teil würden die Firmen auch nur viel zu niedrige Abfallmengen angeben.

Die Wirtschaft bezahle inzwischen für rund ein Drittel des Verpackungsmülls nicht mehr, der in die Gelbe Tonne wandere. Bei Pappe, Kartons und Papier werde sogar zu zwei Dritteln betrogen. Der Schaden betrage rund 500 Millionen Euro im Jahr.

Umweltminister Jürgen Trittin forderte der Zeitung zufolge die Bundesländer auf, den Missbrauch durch Kontrollen zu stoppen. "Trittbrettfahrer zu Lasten der Umwelt und der Verbraucher dürfen nicht geduldet werden. Hier sind die Länder in der Verantwortung", sagte er der Zeitung.

Vor allem die großen Drogerieketten seien an der Abzocke beteiligt, schreibt die "BamS". Sie bezahlen dem Bericht zufolge nur noch für 19 Prozent ihrer Produkte Lizenzgebühren an den Grünen Punkt. Die angebliche Selbstentsorgung in den eigenen Läden funktioniere nicht. Nur 1,9 Prozent der Kunden brächten ihren Verpackungsmüll tatsächlich in die Drogeriemärkte zurück.

Quelle: ntv.de

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