Politik

"ntv Faktenzeichen" AfD, Döner, Pizzakartons - wie man Fake News erkennt

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Moderiert wird "ntv Faktenzeichen" von Julia Weber

Moderiert wird "ntv Faktenzeichen" von Julia Weber

(Foto: RTL / Anne Werner)

Kann das wirklich sein oder ist das eine gezielte Falschinformation? Die neue Sendung bei ntv zeigt an mehreren Beispielen, wann man stutzig werden sollte und wie sich Fälschungen entlarven lassen.

Das Weltwirtschaftsforum stuft die Verbreitung von Falschinformationen durch künstliche Intelligenz als das größte Risiko für eine globale Krise in den nächsten zwei Jahren ein. Fakes können inzwischen ohne große technische Kenntnisse produziert und im Internet rasend schnell verbreitet werden und dadurch schlimmstenfalls Wahlen beeinflussen.

Auch echte Nachrichten und Bilder leiden darunter, weil sie als Fälschungen diskreditiert werden. So gerade bei der Berichterstattung über die Demonstrationen gegen die AfD geschehen, die von rechtsextremen Medien als manipuliert verunglimpft wurde. Dabei waren die Bilder mit einem kritischen Blick und einer kurzen Recherche leicht als wahrhaftig zu erkennen.

Doch das fällt vielen Menschen schwer. Eine Bertelsmann Studie zeigt, für die meisten Konsumentinnen und Konsumenten ist es nicht einfach zu identifizieren, ob es sich im Internet um eine echte oder falsche Information handelt. Fast die Hälfte der Befragten konnte das nicht einschätzen.

Das neue Format "ntv Faktenzeichen" will Desinformation begegnen und nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf die Suche nach der Wahrheit. Der erste Fall bei "Faktenzeichen" ist ein Clip mit Bundeskanzler Olaf Scholz. In dem Youtube-Video erklärt er: "Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger. Meine Regierung wird zum fünften Todestag von Walter Lübke am 2. Juni 2024 beim Bundesverfassungsgericht ein Verbot der Partei Alternative für Deutschland beantragen. Dafür bitte ich Sie heute ganz persönlich um Ihre Mithilfe." Auf den ersten Blick wirkt das Video echt.

Was aber auffällt: An vielen Stellen ist das Video mit Bildmaterial gemischt, des Kanzlers Stimme an einigen Stellen nicht synchron mit der Audiospur und man kann in den ganzen 3:45 Minuten kein einziges Mal seine Hände sehen. Eine bewusste Entscheidung, bestätigt Burak Kahraman aus dem RTL- und ntv-Verifizierungsteam. Hände sind in KI-generierten Videos schwer detailgetreu nachzustellen. Das Fehlen ist ein Indiz für ein Fake.

Insgesamt sieht man Scholz in dem Clip nie lange am Stück reden, wenn man allerdings auf seine Lippen achtet, sieht man die Asynchronität zwischen Ton und Video. Die Vermutung eines Deepfakes steht im Raum - ein mittels künstlicher Intelligenz erzeugtes Video. Der Verdacht bestätigt sich, denn Kahraman hat das Originalvideo gefunden, aus dem das Deepfake generiert wurde. Es ist die Fernsehansprache des Kanzlers anlässlich des russischen Überfalls auf die Ukraine.

Quelle: ntv.de

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