Politik

Parteiärger in Niedersachsen AfD-Spitze setzt Landesvorstand ab

Landesvize Jörn König (L.) und der niedersächsische Chef Armin-Paul Hampel: Mit diesen "Protagonisten" ist ein Neuanfang laut AfD-Chef Meuthen nicht möglich.

Landesvize Jörn König (L.) und der niedersächsische Chef Armin-Paul Hampel: Mit diesen "Protagonisten" ist ein Neuanfang laut AfD-Chef Meuthen nicht möglich.

(Foto: picture alliance / Sebastian Gol)

Der niedersächsische AfD-Verband braucht eine neue Führungsriege: Der Bundesvorstand enthebt den Landesvorstand des Amtes - wegen "schwerwiegender" Verstöße. Auf einem Landesparteitag soll ein Neuanfang eingeleitet werden.

Der AfD-Bundesvorstand hat den Vorstand des Landesverbands Niedersachsen mit sofortiger Wirkung seines Amtes enthoben. Der Landesvorstand habe "schwerwiegend" gegen die Grundsätze und die Ordnung der Partei verstoßen, teilte der Bundesvorstand mit. Der Beschluss sei mit der notwendigen Zweidrittelmehrheit gefallen. Der Bundesvorstand werde "zeitnah" zu einem neuen Landesparteitag einladen. Auf diesem sollen die Mitglieder einen neuen Vorstand für Niedersachsen wählen.

Angesichts der Querelen in der niedersächsischen AfD hatte sich der Bundesvorstand bereits Anfang der Woche darauf geeinigt, Neuwahlen des niedersächsischen Landesvorstands zu erzwingen. In Niedersachsen herrsche "eine wirklich üble Zerstrittenheit", die die politische Arbeit der AfD vor größere Schwierigkeiten stelle, hatte der Parteivorsitzende Jörg Meuthen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gesat.

Dies sei ein "nicht haltbarer Zustand", der einen "Neuanfang" notwendig mache. Dieser sei aber wohl nicht "mit den derzeitigen Protagonisten" möglich, fügte Meuthen offenbar auch in Anspielung auf den Landesvorsitzenden Armin-Paul Hampel hinzu.

Der parteiintern stark unter Druck stehende Hampel hatte einen für das vergangene Wochenende geplanten Landesparteitag kurzfristig per E-Mail abgesagt. Zwischenzeitlich sorgte eine zweite Mail von Landesvize Jörn König für Verwirrung, wonach der Landesparteitag doch stattfinden solle.

Auf dem Parteitag sollte ursprünglich über die Abwahl Hampels entschieden werden. Parteiinterne Gegner werfen dem ehemaligen Fernsehjournalisten diktatorischen Führungsstil und verletzende persönliche Attacken vor. Hampel ist auch Bundestagsabgeordneter und strebt als Vertreter der AfD in den Auswärtigen Ausschuss des Parlaments.

Quelle: ntv.de, chr/AFP/dpa

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