Seit 1981 regiert Husni Mubarak Ägypten. Inzwischen ist er 82 Jahre alt und muss sein Haus bestellen. Doch das Volk wehrt sich gegen eine einfache familäre Nachfolge.

In Ägypten haben hunderte Regierungsgegner gegen Präsident Husni Mubarak und dessen Sohn Gamal als möglichen Nachfolger demonstriert. In der Hauptstadt Kairo wollten die Demonstranten mit Sprechchören wie "Nein zu Gamal" und "Wir wollen keine vererbbare Regierung" vor den Präsidentenpalast ziehen, wurden aber von tausenden Polizisten daran gehindert.

Nach Angaben der Oppositionellen wurden fünf Menschen festgenommen und mindestens zwei Demonstranten von Polizisten geschlagen. Journalisten vor Ort gaben an, dass mehreren Fernsehteams die Ausrüstung weggenommen wurde. Bei einer Demonstration unter demselben Motto wurden in der nordägyptischen Stadt Alexandria nach Angaben von Sicherheitsbeamten sieben Menschen festgenommen.

In Ägypten finden in November Parlamentswahlen statt, im kommenden Jahr wird der Staatschef des Landes neu gewählt. Der 82-jährige Husni Mubarak, der seit 1981 regiert, hat sich zu einer erneuten Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen noch nicht erklärt. Auch Mubaraks als "Kronprinz" gehandelter 46-jähriger Sohn Gamal hat sich bislang nicht zu einer möglichen Kandidatur geäußert. Anhänger Gamals haben jedoch eine Kampagne gestartet, die Gamals Wahl zum Nachfolger seines Vaters fordert.