Politik

"Neues Verhalten" im Atomstreit Ahmadinedschad lobt die USA

Irans Präsident Mahmud Ahmadineschad hat die USA für ein "neues Verhalten" seinem Land gegenüber gelobt. In einem Interview mit dem US-Fernsehsender NBC machte er zudem deutlich, dass er im Konflikt um das iranische Atomprogramm Chancen auf eine "gemeinsame Basis" mit dem Westen sehe. "Wenn beide Seiten sich erfolgreich auf eine gemeinsame Basis einigen, dann wird dies uns helfen, an unseren Differenzen zu arbeiten, damit wir eine Übereinkunft erzielen", sagte Ahmadineschad.

An der jüngsten Gesprächsrunde zum Atomstreit mit dem Iran vor rund einer Woche in Genf hatte erstmals ein hochrangiger Vertreter des US-Außenministeriums teilgenommen. Medienberichten zufolge wollen die USA zum ersten Mal seit fast 30 Jahren wieder eine diplomatische Vertretung im Iran eröffnen. Geplant sei eine Interessenvertretung wie jene auf Kuba, die unter anderem die Visavergabe erleichtern soll.

Neuer Ansatz?

"Heute sehen wir ein neues Verhalten der USA und amerikanischer Vertreter", sagte Ahmadineschad. "Meine Frage ist, ob solch ein Verhalten Zeichen eines neuen Ansatzes ist, mit anderen Worten: gegenseitiger Respekt, Kooperation und Gerechtigkeit", erklärte er. "Oder ist dieser Ansatz eine Fortsetzung der Konfrontation mit dem iranischen Volk, die nur in einem neuen Gewand daherkommt."

An den Gesprächen mit dem iranischen Unterhändler Said Dschalili am vorletzten Wochenende in Genf hatten die fünf UN-Vetomächte Großbritannien, Frankreich, Russland, China, erstmals die USA sowie ein Vertreter Deutschlands teilgenommen.

Zwei Wochen Zeit

Der EU-Außenbeauftragte Javier Solana gab dem Iran zwei Wochen Zeit, um sich zu einem Verhandlungsangebot zu äußern. Dieses sieht eine weitreichende wirtschaftliche Zusammenarbeit auch bei der zivilen Nutzung von Atomenergie im Gegenzug zu einem iranischen Verzicht auf die Urananreicherung vor. Der Westen verdächtigt Teheran, den Bau einer Atombombe zu planen. Der Iran bekräftigt dagegen immer wieder, die Atomenergie nur für zivile Zwecke nutzen zu wollen.

Quelle: ntv.de

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