Politik

Akademie der Künste setzt Zeichen Ai Weiwei zum Mitglied gewählt

Der verhaftete chinesische Künstler Ai Weiwei wird in die Akademie der Künste in Berlin gewählt. Er muss der Wahl noch zustimmen. Es sei nicht nur ein Zeichen der Solidarität, sondern Ai sei auch ein bedeutender Künstler, sagt Akademie-Präsident Staeck.

Ai muss der Aufnahme in die Akademie noch zustimmen.

Ai muss der Aufnahme in die Akademie noch zustimmen.

(Foto: dpa)

Die Akademie der Künste in Berlin setzt ein Zeichen für Ai Weiwei: Sie hat den chinesischen Künstler zu ihrem Mitglied gewählt. Die Akademie hofft nach eigenen Angaben, dass diese Entscheidung dem Künstler mitgeteilt werden kann. Der regimekritische Ai war Anfang April auf dem Pekinger Flughafen festgenommen worden. Akademie-Präsident Klaus Staeck hatte seine Freilassung gefordert.

Beim Wahlantrag sei der internationale Rang des Künstlers betont worden. "Es ist nicht nur Solidarität, sondern wir haben ihn als bedeutenden Künstler gewählt", unterstrich Staeck. Es stehe außer Frage, dass Ais Festnahme im Zusammenhang mit seinem Engagement für die Menschenrechte und seinen Protesten gegen die Zerstörung von Umwelt und Geschichte zu sehen sei, urteilte die Akademie.

Die Organisation wird von der Bundesrepublik getragen. Sie hat die Aufgabe, die Künste zu fördern und Deutschland in Angelegenheiten der Kunst und Kultur zu beraten. Bisher zählte sie 401 Mitglieder.

"Demokratiebewegungen fördern"

Bei ihrer Frühjahrstagung forderte die Akademie mehr Engagement des Westens für die arabische Revolution. "Auch Deutschland muss aus seiner Zuschauerrolle heraustreten und die Demokratiebewegungen in gegenseitigem Respekt fördern", hieß es in einer Mitteilung der internationalen Künstlergemeinschaft.

Zu der nichtöffentlichen Tagung hatte Akademie-Präsident Staeck die tunesischen Blogger und Polit-Aktivisten Lina Ben Mhenni und Yassine Ayari eingeladen. Sie berichteten von fortgesetzten polizeilichen Übergriffen gegen Demonstranten, einem noch nicht aufgedeckten Spitzelsystem und dem Beharrungsbestreben der früheren Machthaber. Es bestehe die Gefahr, dass die alten Kräfte in der Gesellschaft erneut die entscheidenden Positionen besetzten.

Bei dem Treffen wurden auch weitere neue Mitglieder in die renommierte Organisation gewählt. Die Namen werden erst mitgeteilt, wenn die Betroffenen die Wahl akzeptiert haben. Auch Ai Weiwei ist erst offiziell Mitglied in der Sektion Bildende Kunst, wenn er die Wahl annimmt.

Quelle: ntv.de, dpa

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